Unser täglich Brummkreisel...

 

Gerade einmal das erste Drittel des meteorologischen Sommers 2013 ist vorbei und die Wochenendausbeute an der dänischen Nordsee könnte für den gemeinen Arbeitnehmer kaum besser sein. Besondere Wind- / Wellenverhältnisse erfordern besondere Aufmerksamkeit.

Um am vergangenen Wochenende das Optimum herauszuholen, reichte es im Grunde, sich den Freitag spontan freizunehmen. Rechtzeitiges Erscheinen am Westküstenspot meiner Wahl am Donnerstag Abend sicherte mir zunächst den Anblick vieler ungesurfter Wellen mit dem Prädikat „besonders wertvoll“.

Der Sonnenuntergang hätte kitschiger kaum sein können und nach wie vor war ich alleine auf weiter Flur. Aufgrund meiner detailreichen Berichterstattung hatte mir schon so manch einer eine Surferinvasionen epischen Ausmaßes prophezeit.

Um es vorweg zu nehmen, die Invasion blieb bislang aus. Mehr Leute als die paar, die eh immer da sind, konnte ich auch trotz Sommerferien, Wochenende, gutem Wetter und grandioser Wellen nicht ausmachen.

Freitag konnte gut als „Lay Day“ herhalten, um die Akkus wieder aufzuladen. Viel angesagt war nicht. Abends sollten erste Ausläufer eines kleinen atlantischen Swells an die dänische Küste rollen. Der Wind sollte zunächst aus südlichen Richtungen kommen. Daher entschied ich mich für einen Abstecher an die Nordküste.

Leider blieb der Swell am Abend aus. Auch am nächsten Morgen gähnte mir noch absolute Flatness entgegen, aber siehe da…

Alle paar Minuten tat sich etwas auf dem Wasser. Ich schätzte mal locker 10 - 20 cm Peakhöhe bei 12 Sekunden Periode. Der Swell war also da. Als dann auch noch die „Outside“ in Verbindung mit einem Freakset kurz an“peak“te, machte ich mir schnell das SUP klar und surfte, ähm… SUPpte diesen Peak ein wenig.

Der Wind sollte leider nicht lange auf sich warten. Nach nicht einmal einer Stunde drehte er scharf um 90° und nahm innerhalb weniger Minuten auf über 25 Knoten zu. Zunehmende Strömung, immer kabbeliger werdende Wellen und der böiger Wind beendeten meine Morgensession etwas früher als geplant.

Prompt kamen auch schon die ersten Vehikel der Windsurfer und Kiter wie an der Schnur gezogen den engen Dünenweg hinab zum Strand. Einige hatte sicherlich schon den ganzen Morgen ungeduldig in der Nähe der Fischfabrik gewartet. Für mich wurde es höchste Zeit zu fahren, da der Mob mich langsam zuzuparken drohte.

Immer an der Küste längs in Richtung Süden war ich erstaunt, wie der Wind eine ruhige Wasseroberfläche innerhalb kürzester Zeit in ein Schwabbelinferno verwandeln kann.

Der gemeine Ostseesurfer wäre sicherlich entzückt gewesen ;-)

Lebhafter Westwind gepaart mit reichlich Windwelle, wo fährt man da bloß hin? Von Norden kommend fiel mir da spontan das allseits bekannte Fischerdörfchen mit der neu renovierten langen Mole ein.

Viel los war auch hier nicht. Bei maximal einer Handvoll Wellenreiter auf einem Areal von 300 x 500 Metern musste man schon genau hinschauen, um hier und da mal einen Surfer auszumachen.

So kann es weitergehen!