Kennt ihr das nicht auch? Nach dem Surfen kommt ihr zurück an den Ort, der für unbestimmte Zeit euer Zuhause sein soll. An einen Ort, der unmaritimer kaum sein kann, weil er Luftlinie nicht weniger als 250 Kilometer von der nächsten Küste entfernt ist. An einen Ort, an dem die Lebewesen einen seltsamen Dialekt sprechen und noch seltsamere Traditionen pflegen. An einen Ort, wo man seltsam beäugt wird, weil man anders ist und auch anders träumt …
Schon in einer der ersten Nächte an diesem für Küstenbewohner völlig unbefriedigenden Ort fing ich an, wieder vom Wellenreiten zu träumen. Bisher hatte ich hier fast jede Nacht irgendeinen dieser Träume. Manchmal handeln sie von vergangenen Sessions, die mich doch sehr beeindruckt zu haben scheinen, oder von Tricks und Manövern, die ich plötzlich hinbekomme. Manchmal sind diese Träume aber auch fernab von jeder Logik und irgendwie doch wieder täuschend echt. So hatte ich z.B. letzte Nacht vor, auf meinem Trainingsrevier, dem Zülpicher See, die Reste eines dicken Swells zu surfen und musste mich beeilen. Der Grund meiner Eile: Ich war, wie so häufig, spät dran. Der See ist leider nicht so groß und Swells laufen in der Regel ziemlich schnell durch, außerdem hatte bereits die Abenddämmerung eingesetzt. Nur ein oder zwei Wellen, mehr brauchte ich nicht. Leider wachte ich auf, noch bevor ich meinen Neoprenanzug auf rechts gedreht hatte...
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...und wie ich das kenne...
boerni on Fr, 02/12/2016 - 15:53Hab es ca. 120km bis zum ersten Spot...
diese Träumereien begleiten mich seit Jahren. Selbst an den Flüssen hier in der Umgebung habe ich schon stehende Wellen in meinen Träumen gefunden, die Top Secret waren. Bei denen ich aber oft gerade zu spät kam, so dass der Wasserstand wieder zu niedrig war.
Unverständnis der Leute hier bezüglich des Surfens hält sich in der Gegenwart aber sehr in Grenzen. Dazu ist es schon zu groß geworden hier im Norden. Wobei wenns kälter wird und man fährt los wird man immer noch als Freak angesehen.
Versuche mir das Surffeeling in meiner "Trockenzeit" mit skaten zu geben.
Außerdem verfolge ich nicht mehr so genau die Internetpropaganda a la "Ich hab was verpasst." und setzte mich selbst deswegen unter Druck und werde mies gelaunt. Das andere Leben will auch gelebt werden...
Nicht, dass der Ärger ganz weg ist. Er hält sich jetzt bei mir aber im gesunden Maße, wie ich meine.