NDR 2, Gründonnerstag Nachmittag, 17:31 Uhr "... viel los auf Norddeutschlands Straßen. Stau oder stockender Verkehr ab 5 Kilometern Länge: A1, ..." Man muss schon eine Menge Geduld aufbringen und auch gewisses Maß an Schmerzfreiheit besitzen, um eine Osterfeiertagstour von Münster nach Dänemark (... und natürlich auch wieder zurück) in der Rushhour zu unternehmen. 

Irgendwie hatte ich das Gefühl, ganz Deutschland befand sich auf der Straße. Dabei waren es nur die jenigen armen Säue, die am Gründonnerstag, genauso wie ich auch, bis zum Schluss am Schreibtisch sitzen durften. Passend dazu fing der Surf ansich auch gar nicht mal so sauber an.

Viel Wind pentrierte die Norddünung an einem Molenspot meiner Wahl. Erst zum Abend hin drehte der Wind und nahm allmählig ab.

Zum Vorschein kam das, was der Wind bereits viele Stunden zuvor weit nördlich der Dänischen Westküste entstehen lassen hatte. Aber das war nicht das einzige, was über Ostern an Swell kommen sollte. Drei Tage zuvor wehte ein kräftiger Westnordwestwind an der Südspitze Grönlands. Dieser sollte am Ostersonntag auf die Küste treffen. So kam es dann auch.

Und zwar ganze sechs Stunden zu früh! Ich wollte nach der langen Trockenperiode eigentlich nur ein wenig das Dünengras bewässern und mich danach wieder hinlegen. Aber mein Plan wurde mit diesem Ablick über den Haufen geworfen.

Am Strand meiner Wahl schälten sich perfekt anmutende Linien aus Nordwesten über einen gar nicht mal so ungünstig geformten Untergrund. Ein Traum für jeden Longboarder!

Endlich konnte ich mal auf genau den Wellen, die ich bislang meistens ungesurft fotografiert hatte, Surfer ausmachen und ablichten. Viele waren es nicht, und das war auch gut so.

Anderenorts soll es wesentlich voller gewesen sein, aber so ist es halt zu Ostern. Ostereier gesucht, Ostereier gefunden!

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