Hurra, der Herbst ist da!!!
Jedes Jahr am 01. September ist meteorologischer Herbstbeginn. Die Tage werden immer schneller immer kürzer und jenseits des Polarkreises weicht die wärmende Sonne bald einer langen und kalten Dunkelperiode.
Während des diesjährigen Sommerlochs konnte man mit gutem Ziel- und Zeitmanagement einige lokale und kurzlebige Miniswells abgreifen. Auf Dauer ist es jedoch nicht dass, was der Nordsurfer sich unter einem erfüllten Surferleben vorstellt. Langsam wurde es Zeit, dass etwas passiert auf den vorgelagerten Gewässern.
Kräftiges Nordmeertief mit viiiel Nordwind
Während in Mitteleuropa der Spätsommer noch tonnenweise Tagesgäste an die heimischen Baggerseen lockte, vollzog sich weit im Norden bereits die Umstellung auf den Herbst. Warmluft aus dem Süden und Kaltluft aus dem Norden, zwei Streithähne auf engstem Raum, kämpfen in dieser Zeit gerne um die Vorherrschaft in einem für die Nordsee günstigen Wellenentstehungsgebiet.
Passiert so etwas in der Wochenmitte, ist die Wahrscheinlichkeit für einen arbeitnehmerfreundlichen Wochenendswell groß. Epic-Day-verdächtige 12 Sekunden arbeiteten sich in der Nacht zu Freitag in die nördliche Nordsee vor, und dieser Swell sollte nicht im Zehntelfuß-Bereich liegen.
12 Sekunden!!!
Leider sollte der küstennahe Wind eher die Windsurfer und Kiter erfreuen, so dass der Schutz größerer Steinbauten Sinn machte. Der Weg ging an der allseits bekannten Baustelle nicht vorbei. Mangels Alternativen trafen sich diverse wellen- und windabhängige Spezies an einem und demselben Spot. Entsprechend gut besucht war der Parkplatz. Trotz frühem Erscheinen am späten Freitag Vormittag gab es für meine Fahrzeuggröße bereits keinen legalen Parkplatz mehr.
Kleiner, als ich dachte
Nur noch für Nordseeverhältnisse sehr große Nordswells finden den Weg durch das enge Tor zwischen den beiden Molenköpfen. Das Wellenbad war dennoch gut besucht mit so ziemlich allem, womit man irgendwie Wellen abreiten konnte. SUPs sind mittlerweile schnell und wendig geworden. Auch das SUP-Level hat sich in den letzten Jahren deutlich gesteigert. Als besonders untauglich für die ziemlich schnell nach links laufenden Wellen stellte sich das Wellenkanu dar.
Der Lefthander ist richtig schnell!!!
Wo man im Frühjahr noch entspannt noseriden und/oder auch noch mal einen Turn zurück ins Weißwasser setzen konnte, musste man nun von Anfang an Gas geben. Dennoch oder für viele Surfer gerade deswegen ist es nach wie vor ein klasse Lefthander. Für meine Verhältnisse läuft sie mittlerweile etwas zu schnell – oft fand ich mich nach kurzer Zeit im Weißwasser wieder.
Tapetenwechsel
Der Wind hatte bereits soweit abgenommen, dass die Windsurfer zunächst zu Stehseglern, später dann zu Schwimmern wurden. Das war ein guter Zeitpunkt für einen Tapetenwechsel an einen Spot, der nur funktioniert, wenn der lokale Wind keine Rolle mehr spielt.
An diesem Spot endet ein Leashriss unweigerlich in den Steinen
So ganz keine Rolle spielte der Wind vor Ort leider nicht. Schräg auflandig sorgte er für das große Schwabbeln. Die Holmström-Jungs hatten dennoch ihren Spaß. „One-Turner into kapitalen Waschgang“ mit anschließender Paddel- und Duckdive-Orgie war mir dann doch etwas zu viel. Klassisches Longboarden auf „cleanen“, hüfthohen, nach rechts laufenden Wellen war dort mit Glück am nächsten Tag angesagt.
Das richtige Timing sorgt für den Tunnelblick
An der Baustelle wurde fleißig abkassiert, auch nahm die Wellengröße dort dramatisch ab. Letztendlich entschieden sich viele Leute für einen Tapetenwechsel und trafen sich fast alle an diesem Strand. Viele alte Bekannte und Freunde, woraus eine feucht fröhliche WoMo-Party resultierte, die mich nicht vor Mitte der zweiten Nachthälfte ins Bett spülte. Der Frühcheck fiel dadurch natürlich aus – Ausschlafen war angesagt.
Blick aus der Schiebetür am nächsten Morgen
Gegen 11 Uhr schien der Drops gelutscht zu sein. 17 Leute auf einem Righthander bei Wellen, die nicht mal mehr annähernd halb so groß waren, wie tags zuvor. Zudem stand auch noch Wind drauf. Timo kam gerade vom Wasser und sagte: „Irgendjemand hat hier heute Nacht eine Horde Zahnstocher abgeladen…“ Schnell beschloss ich, den Tag ruhig angehen zu lassen und auf den erlösenden Winddreher zu warten. Ob die Warterei erfolgreich war, und was danach passierte, ist eine andere Geschichte…
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Da möchte man...
coldwaves on Fr, 09/07/2012 - 10:21...trotzdem gleich wieder losfahren. Klasse Blog Tim.
geiler blog mal wieder!!
Da Johnnie on Di, 09/04/2012 - 23:38Schöner Blog, dass
badtidude on Di, 09/04/2012 - 15:04