Diese Frage stellte ich mir vor dem mehr oder weniger spontan eingetüteten Ultrakurztrip nach Holland. Ein freier Tag am Mittwoch und diese Windkarte weckten den Entdeckergeist in mir. Mit viel Glück sollte da doch für ein paar Stündchen ein bisschen was duch den Kanal drücken und bei ablandigem Wind an die Küste von Zeeland kommen. Oder passiert etwa gar nichts und alles ist Käse?
Quelle: Magicseaweed
Im Grunde sah es am frühen Vormittag gar mal so schlecht aus, wenn die Strömung nicht gewesen wäre. Die zog annähernd im Joggertempo von Südwest nach Nordost und machte einen entspannten Surf bis in die Nachmittagsstunden hinein völlig sinnfrei. Der Wind spielte auch noch nicht so richtig mit und wehte lebhaft von links.
Auf dem ersten Blick gar nicht schlecht...
Zum Glück gab es den einen oder anderen Dummy, der die Bedingungen anstelle meiner antestete, nur um kurze Zeit später kopfschüttelnd 200m weiter rechts das Wasser zu verlassen.
Auf dem zweiten Blick: naja...
Also stellte ich mich mit meiner Wohnung direkt ans Wasser und genoss einen Tag am Meer. Leider war das Wetter dazu unterirdisch: Nieselregen und um die 10°C sorgten dafür, dass das Surren der Standheizung als permante Geräuschquelle akzeptiert werden musste.
Also erstmal Käffchen
Die "CD mit dem Meeresrauschen" hingegen empfand ich mal wieder als sehr angenehm. Dafür fahre ich doch gerne mal 370 Kilometer. So langsam rückte die "Deadline" immer näher, der Zeitpunkt, bis wohin es sich noch lohnt, ins Wasser zu gehen, bevor es dunkel wird. So langsam tat sich auch was. Der Wind wurde immer weniger und wehte nun fast komplett ablandig. Die Wellen sahen immer noch sehr ungeordnet aus, aber ungesurft wollte ich nicht wieder zurück fahren. Also zog ich mir meinen Winterneo, Schuhe, Handschuhe und Haube an - das volle Winterprogramm!
Laaangsam wurde es besser
Anfangs war die Strömung noch allgegenwärtig, zog gnadenlos nach Nordosten und ließ mich eine genze Zeit lang mehr oder weniger auf der Stelle paddeln. Es musste kurz vor Hochwasser gewesen sein. Nach etwa einer dreiviertel Stunde war der Paddelmarathon zuende und man konnte endlich mal fünf Minuten entspannt auf dem Board am Peak sitzen, ohne von diesem weggetrieben zu werden.
Leider fehlte etwas der "Punch" in den Wellen
Die Wellen wurden immer besser und der Wind schlief fast gänzlich ein. Leider fehlte der "Druck" in den Wellen, so dass es mich ein wenig an die Ostsee bei Windstille und nachlaufender Welle erinnerte. In diesem Fall war es aber eher eine vorlaufende Welle, die gänzlich die Ruhe weg hatte - die Ruhe vor dem Sturm. Überraschenderweise waren ausser mir nur fünf andere Surfer, allesamt Belgier, an diesem Strandabschnitt. Ich gehe einfach mal davon aus, dass es woanders wesentlich besser gewesen sein muss. So sehr kenne ich mich in der Gegend noch nicht aus und war daher froh, überhaupt etwas Surfbares gefunden zu haben. Ich bleibe am Ball!
Eure Aussenstelle "Nordwest"
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guter Käse
tripmaster on Do, 11/07/2013 - 14:36ist das!