Hier nun endlich mein ausführlicher - und natürlich langersehnter - (Surf)Wochenendbericht.

Wie ich ja bereits berichtete beginnt mein Wochenende hier ja schon Mittwoch nachmittag, sodass ich für Donnerstag schon einen guten Surftag eingeplant hatte. Aber ich bin ja immerhin auch Tourist hier und als solcher hat man einfach auch gewisse Pflichten. Dazu gehört der obligatorische Ausflug nach Alcatraz und ich hatte einem Freund versprochen ihn dorthin am Donnerstag zu begleiten. Als ich dann den Wetterbericht hörte, war ich von der Idee jedoch weniger begeistert, aber ein Wort ist ein Wort; somit scheuchte ich den armen Kerl an einem freien Tag um 6.30 Uhr aus dem Bett, damit wir das allererste Boot nach Alcatraz nehmen konnten.

Meine brilliante Idee somit auch früh wieder zurück, also früh am Strand zu sein, wurde jedoch durch das große Interesse meines Begleiters an jedem noch so kleinen Stein der Insel zunichte gemacht; der Ausflug zog sich ewig hin. Nach gefühlten 10 Stunden auf der kleinen Insel wurde ich immer nervöser und schließlich hatte er Mitleid mit mir und wir konnten zurück. Allerdings war es schon recht spät und dann verpasste ich auch noch den Bus. Das wars dann mit dem Surftag; absolut schlecht gelaunt folgte ein Frustshopping und ich stampfte zurück in meine Wohnung. Unter anderem wurde gleich ein neues Board gekauft:

Naja gut, Spaß beiseite, am Freitag dann ging es nach einer durchzechten Nacht ziemlich früh an den Strand, ich hatte ja was aufzuholen. War auch gar nicht so überfüllt, die meisten mussten wohl arbeiten oder studieren...achja...somit gab es auch keine Unfälle, zumindest war ich in keinen verwickelt. Wellen waren auch ganz gut für mich, auch wenn teilweise auch mal gar nichts los war. Aber dann hatte man zumindest Zeit für einen kleinen Plausch mit seinen Nachbarn, die fast alle zumindest schon meinen Namen kennen. Ich rede mir jetzt einfach mal ein, dass das an meinen absolut hervorragenden Surfkünsten liegt; wahrscheinlicher erscheint mir aber, dass mein Zusammenstoß mit dem Felsen (habe ich erwähnt, dass mein Knie IMMER NOCH blau ist?) in dem schönen pinken Wetsuit wohl eher der Grund dafür sein mag. Wie dem auch sei, auf jeden Fall habe ich da gleich mal einen Typen aufgegabelt, der mich am nächsten Tag mit nach Santa Cruz nehmen wollte.

Gesagt getan, dachte ich mir und um 7.00 Uhr - wie einfach doch das Aufstehen plötzlich ist - wurde das Board aufs Dach geschnallt und ab ging die Post! Hier ein paar Eindrücke aus dem Autofenster:

Als wir dann ankamen, sank meine Laune schlagartig in den Minusbereich; das Wasser war, na sagen wir mal, "sehr ruhig" an dem Tag. Man könnte auch sagen, dass in meiner Badewanne die Wellen höher sind. Ich gesellte mich also zu einer ganzen Surferblase, die ebenso entsetzt ins Wasser starrte; diese informierten mich dann, dass wohl high tide ist und zwar den ganzen Tag. Das konnte ich ja nun gar nicht einsehen und so fuhren wir ein wenig rum, um andere Spots zu suchen. Wir fanden auch einen, der war allerdings voll mit Felsen und ehrlich gesagt bin ich momentan was Felsen angeht etwas empfindlich. Somit fuhren wir zurück, ich schnappte mir mein Board und griff zumindest noch ein paar Wellen ab, bis schließlich gar nichts mehr los war. Mein armer Begleiter konnte mit seinem Shortboard wirklich gar nichts machen.

Nach einer Stunde Wellen suchen und zwei weiteren Stunden einsehen, dass das wohl nichts wird, verließen ich und zwei weitere Freunde des Mottos " die Hoffnung stirbt zuletzt" als letzte das Wasser und ich hatte dann viel Zeit am Strand rumzuhängen und ein wenig rumzulatschen. Naja, gibt schlimmeres.

Am nächsten Tag ging es dann wieder an dem heimischen Strand, auch wenn ich nach einer weiteren durchzechten Nacht etwas müde war.

Irgendwie muss ich das nochmal hinbekommen mal ein paar Bilder von mir auf ner Welle reinzustellen, aber findet mal jemanden, der sich brav mit meiner Kamera ne halbe Stunde an den Strand stellt und wartet...

Das war das Wochenende und da ja schon Montag abend ist, ist der nächste Surfausflug schon geplant. Donnerstag gehts um 5.30 Uhr los nach Santa Cruz, wo ich dann zumindest bis Freitag abend bleibe. Ne Surfstunde wird wohl auch dabei sein, denn ich habe ja ziemlich wichtige Teile meiner eigentlichen Surfstunde verpasst und ich will dann doch mal ganz gerne wissen, wie ich es schaffe, wenn eine Monsterwelle auf mich zurollt, mit einem Longboard halbwegs drüber weg zu kommen und nicht mal ganz geschmeidig innerhalb von zwei Sekunden am Strand zu landen. Und kommt mir nicht mit dem duck diving Kram, das geht einfach nicht! Entweder ich bin mit meinen 50kg zu leicht, oder mein Board ist zu lang oder ich bin einfach zu blöd, aber ich kann noch so lange die Spitze runterdrücken, da tut sich nichts. Und immer wieder rauspaddeln müssen nach einer großen Welle führt nicht gerade dazu, dass man besser wird, sondern eher dazu, dass ich mit meinen Armen dem guten Arnie im nächsten Terminator wohl die Rolle wegschnappen werde...

Wie dem auch sei, auf jeden Fall wird Mittwoch abend schon der große Rucksack gepackt und in ein weiteres spannendes Wochenende gestartet!

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