Es ist mal wieder Montag und so schlimm das auch ist: es beudeutet gleichzeitig, dass ein tolles Wochenende hinter mir liegt und ein weiteres in greifbarer Nähe ist.

Dieses Wochenende war ich ja an meinem heimischen Strand, da mein Konto von einer kleinen Ebbe bedroht war; ich hasse das Montasende! Donnerstag ging es also mit einem Freund an meinen kleinen, wohlbekannten Strand und es ging auch gleich gut los mit ein paar guten Wellen. Ich freute mich schon, da ich meinem Freund die Kamera in die Hand gedrückt hatte, damit er endlich mal ein paar vernünftige Fotos von mir macht; da es gleich am Anfang gut los ging, war die Chance, dass er es tatsächlich geschafft hat, zumindest vorhanden. Das hat er dann zustande gebracht:

Sehr aufschlussreich...sein Kommentar: Die sehen auch alle gleich aus da draußen und ich wollte lieber am Strand liegen. Ich hätte ihn killen können. Nunja, Donnerstag war also ganz gut (Wellen 6 ft, kaum Wind) und somit ging es dann Freitag voller Freude wieder an den Strand. Die Freude war allerdings nicht wirklich von Dauer...

Zusammengefasst kann man wohl sagen, dass Freitag der schlimmste Tag in meinem kurzen Surfer-Leben war. Die Wellen waren ganz gut, 5-6 ft, kaum Wind, morgens auch noch nicht viele Leute im line-up. Ich paddelte also fröhlich vor mich hin, paddelte die erste Welle an und ....trommelwirbel....NICHTS klappte mehr! Wirklich GAR NICHTS! Ich hatte nie, wirklich nie, Probleme mit meinem pop-up, das war immer total einfach für mich. Das hat sogar mein Freund Richie zugegeben (siehe Blog "die perfekte Welle). Aber an diesem Tag passte einfach gar nichts. Wenn ich mal kurz stand, bin ich sofort wieder runtergeflogen. Nose-dives, zu spät aufgestanden, Wellen verpasst, Wipeouts, die ganze Palette und zwar am laufenden Band! Ich war wirklich total frustriert irgendwann, weil man ja auch nicht weiß, woran das plötzlich liegt!

Ich paddelte dann wieder in meine Schicksalswelle, stand dann auch und plötzlich wurde ich einfach nach vorne geschleudert; ich konnte nichts machen. Flog also vor die Welle, landete auf dem Bauch und war eher besorgt, dass mich mein Board nun erschlägt, aber das sollte nicht mein Problem werden. Eine halbe Sekunde später war die Welle da und drückte meine Beine Richtung Hinterkopf. Ich merkte nur, wie es in meinem Rücken bedrohlich knirschte und dann kam auch schon der Schmerz. Man muss dazu sagen, dass das noch eine alte Sportverletzung ist, mit der ich drei Tage im Krankenhaus lag und die noch nicht ganz auskuriert war. Na super, dachte ich mir, aber zumindest war es nicht so schlimm wie damals. Ich sammelte also mein Board wieder ein und bin dann erstmal an den Strand. Dort saß ich dann ein wenig und als der Schmerz langsam erträglich wurde, bin ich dann nochmal rein, weil ich dachte, dass ich, wie man das ja bei Haustieren macht, zumindest noch ein Erfolgserlebnis haben sollte. Das hätte ich besser nicht tun sollen...

Ich ging dieses Mal ganz ans südliche Ende des Spots, denn dort sind die Wellen immer etwas kleiner und langsamer. Doch dort sind auch die Felsen, unter anderem der, gegen den ich am ersten Tag gesurft bin und der mein Knie zerschmettert hat. Nunja, das passiert dir ja nicht nochmal, dachte ich, und ging also ins leere line-up (warum war da nur keiner im Wasser?). Habe auch wirklich auf Felsen geachtet beim rauspaddeln, aber trotzdem bin ich bei der nächsten Welle mit einem Felsen kollidiert, der mein Board zwar heil gelassen hat, mich aber zwei Finnen gekostet hat. Glück im Unglück, würde ich das mal nennen.

Danach folgte der Gang nach Canossa, denn jeder, den ich getroffen habe, musste mich natürlich darauf hinweisen, dass ich Finnen verloren habe und ich damit jetzt nicht mehr surfen kann. TATSÄCHLICH, dachte ich mir, damit kann ich jetzt nicht mehr surfen, mensch, das ist ja mal was ganz neues!

Ich holte mir also ein wenig Trost bei meinem Surfshop ab (by the way: wenn ihr mal in der Gegend sein solltet: Sonlight Surfshop, die nettesten Menschen der Welt, man wird nie unter Druck gesetzt, bekommt immer ein Lächeln, ich kann mein Board da lagern und habe meinen Wetsuit 100 $ günstiger bekommen) und holte gleich mal neue Finnen und humpelte nach Hause, wo ich mich den Rest des Tages auf einem Heizkissen kugelte und mich, die Welt und vor allem meinen besten Freund, den Felsen, verfluchte.

Samstag habe ich dann mal eine Pause genommen, der Rücken schmerzte noch zu sehr, aber Sonntag habe ich das dann nicht mehr ausgehalten. Ich holte mein Surfboard ab und ab gings ins Wasser und das war eine gute Entscheidung. Dieses Mal klappte alles ganz normal, mein Board war wieder unter meiner Kontrolle und zickte nicht rum, als wäre nie etwas gewesen...am Tag vorher zickte es rum, schmiss mich ab und ignorierte mich, dann zeigt man ihm mal einen Tag die kalte Schulter und schon ist wieder alles in Ordnung. Mein Board ist weiblich, ganz eindeutig...

Sonntag war dann also wirklich sehr gut, vor allem fürs Selbstbewusstsein. Wellen waren 2-5 ft, gerade richtig für mich. Habe, nachdem ich sicher gestellt hatte, dass meine pop-ups wieder funktionieren, auch mal angefangen, an richtigen Turns zu arbeiten, dafür war der Tag perfekt. Allerdings kam der Wind ziemlich stark von der Seite, sodass man immer gegen eine krasse Strömung anpaddeln musste. Das nervte zwar, war aber wesentlich besser als das Desaster am Freitag, zumal dadurch viele Surfer aus dem Wasser getrieben wurden. Nach drei Stunden brannten meine Arme aber trotzdem und es ging raus aus dem Wasser. Auf dem Weg zum Surfshop kam ich dann noch an einem etwas versteckten Parkplatz vorbei, auf dem zwei Typen sich tierisch aufgeregt haben. Ich näherte mich und dann sah ich das Desaster: Irgendwer hat die Windschutzscheibe von dessen Auto mit einer Wax vollgeschmiert. Der Beifahrer meinte dann, dass er eine Auseinandersetzung mit einem "Local" hatte, der immer in seine Wellen gedropt ist. Naja, bevor der Verdacht sich verdichtete, habe ich mal lieber kopfschüttelnd das Weite gesucht.

Alles in allem also doch noch ein gelungenes Wochenende, auch wenn mir mein Rücken jetzt erstmal wieder zu schaffen machen wird. Mittwoch fällt zum Glück ein Kurs aus, sodass ich dann schon ins Wochenende starten kann und zumindest nachmittags eine kurze Session einschieben kann...

 

So, und jetzt nochmal eine Frage zum Schluss (werde sie wohl auch nochmal ins Forum posten): Ich will ja Ende des Monats, bevor mein Surfmonat November beginnt (mehrere Trips, u.a. LA, San Diego, Hawaii und Jamaica), ein neues Board kaufen. Habe ja für den Anfang ein gebrauchtes gekauft, das ich kaputt machen kann und um zu schauen, ob ich da langfristig überhaupt Lust drauf habe.  Ende November werde ich das Board dann mit meinen Eltern nach Hause schicken und das ist mit meiner Fluggesellschaft zum Glück recht günstig. Zudem hat mir mein Surfshop angeboten, mein altes für den selben Preis wieder zu kaufen, für den sie es mir verkauft haben.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ein richtiges Board soll her. Was würdet ihr empfehlen? Mein jetziges ist 8.0 ft und recht schmal, halt für Frauen. Ich vertraue da meinem Surfshop schon sehr, aber ihr kennt euch ja doch mehr aus mit den Bedingungen in Deutschland und Europa, wo ich wohl eher surfen werde. Soll ich bei der Länge bleiben? Oder länger oder kürzer? Form? Brauche eure Beratung...

Bild von kauai1977

No pain,no gain!!! Keep

kauai1977 on Di, 09/30/2008 - 14:27
No pain,no gain!!! Keep surfin :-)
Bild von Franzl

Im November Jamaika, Hawaii

Franzl on Di, 09/30/2008 - 10:42
Im November Jamaika, Hawaii ... Was hören meine Ohren da ... Ich bin furchtbar neidisch, von mir bekommst du keine Tipps zum Surfboardkauf ;-)) Nein, also ich weiss ja nicht wie groß du bist, aber ein Minimalibu ist schon ganz prima, habe ein 7,4 er mit dem man allen Blödsinn anstellen kann. Bin aber auch nur 1,67 klein.
Bild von maleika

Bin auch

maleika on Di, 09/30/2008 - 18:15
ein Zwerg, sogar noch kleiner, von daher wuerde das ja ganz gut passen...