Ganz Hamburg und Schleswig-Holstein war schon die ganze Woche wegen der Wellenvorhersage in Aufruhr. Bei Facebook, neuerdings des Surfers liebstes Kommunikationstool, überschlugen sich die Nachrichten wer wann, wie und wo die höchsten Wellen des Wochenendes reiten wollte, zudem kristallisierte sich langsam heraus, dass die Vorhersage nur für einen der bekannten Dänemark-Spots wirklich passen würde. Sicher war...es wird verdammt noch mal richtig voll.
Das Ganze bestätigt sich, als wir Freitag Nacht auf dem Parkplatz an der langen Mole vorbeirollen, prall gefüllt...Klar war, es mussten Strategien zur Crowd-Abwehr entwickelt werden.
Strategie 1: Früh aufstehen
Der gemeine Nordsurfer steht nicht gerade zum ersten Sonnenstrahl auf. Um kurz nach 7 klettere ich über die Düne. Bedingungen sehen noch etwas wirr und ungeordnet aus zumindest ist ordentlich Swell, aber was sehen meine müden Augen da an der Stummelmole ? Eine Contest-Bude...d.h. der Lineup dort würde früher oder später geräumt werden...Ich wecke noch schnell Timo und raus gehts um zumindest schon mal eine Session auf der haben-Seite zu verbuchen. Wir testen alles an, Stummelmole, lange Mole, Shorebreak dazwischen, alles noch eher suboptimal. Swell ist da aber so richtig gut läuft es nirgends. Zumindest schonmal ein paar Wellen gehabt und nur wenige Leute auf dem Wasser bisher. Trotzdem noch nicht besonders gestoked gehts zum Frühstück.
Nach dem Frühstück ist der Contest in vollem Gange, die hungrige Meute belagert den Rest des Lineups, Zeit sich vom Acker zu machen.
Strategie 2: Such Dir einen Secret-Spot
Keine Sau hier, ausser mir...
Zusammen mit so allerhand Getier, mit den beiden "Wombats", Familie Hahn und Tom, aufgrund seines riesigen Gefährts wohl als "Elefant" zu bezeichnen, geht es auf die Suche. Nach ein bischen Fahrt und 2 Checks werden wir fündig. Dort weht ein mittelstarker Sideoffshore und die Wellen kommen relativ geordnet rein. Nur die potentielle Strömung macht uns etwas sorgen. Tim wird als Testboje vorgeschickt. im Uferbereich bestätigt sich unsere Berfürchtung, doch als er draussen ist, kann er den Lineup gut halten. Die ersten noch etwas zaghaften Rides folgen. Wir sind aber bereits überzeugt und entern alle zusammen den Lineup. Ein wenig Paddelarbeit ist gefragt, dann wird man aber mit teilweise richtig langen Linkswellen belohnt. Während sich an anderer Stelle sicher 100 Surfer um die Wellen kloppen geniessen wir die Session unter Freunden. Mit einer laaangen Linkswelle schliesse ich schliesslich die Session ziemlich stoked ab.
Auf dem Weg zur nächsten Welle
Nach 2-3 Stunden chillen gehen wir die 2. Session an. Die Strömung ist diesmal leider recht abartig und man kann den Lineup kaum halten, trotzdem laufen die Wellen ziemlich gut und sauber nach links und erlauben es so einige Turns zu setzten. Ist man erstmal auf der Welle drauf, ist die Qualität der Wellen sensationell. Nach dem Ride ist zurücklaufen am Strand angesagt, dann wieder raus und schauen dass man bis zum nächsten Set nicht zu weit abgetrieben wird.
Den Abend verbringen wir Pasta-kochend zurück an der langen Mole und versuchen unser Grinsen vor der restlichen hungrigen Surf-Meute zu verbergen.
Der Sonntag bricht an, wir sind alle ziemlich platt schlafen erstmal aus. Als wir schliesslich den surf checken ist es schon massiv voll an allen Peaks. Die Stummelmole läuft ziemlich gut, allerdings ist es extrem voll. Berichten zu Folge hat der ein- oder andere in einer 2-Stunden-Session aufgrund der Crowds nur gerade mal 2 Wellen abbekommen.
Strategie 3: Fahr einfach zu einem anderen bekannten Spot, auch wenn die Bedingungen dort vielleicht nicht zu 100% passen
Bischen was los an der Mole...
Aufgrund unserer souligen Sessions am Vortag können wir uns irgendwie nicht dazu durchringen uns mit 30-40 Leuten um einen Peak zu battlen. Wir ziehen weiter in den Süden zu einer ebenfalls in Surferkreisen sehr bekannten Mole. Hier würde zwar der Wind nicht ganz so gut abgedeckt sein, aber dafür dürfte es dort auch ziemlich leer sein. Gesagt getan, nach knapp 2 Stunden sind wir am Ziel. Der Wind ist zwar etwas onshore, dafür dümplen aber auch nur 2-3 Longboarder im Lineup herum. Der Channel an der Mole macht das Rauskommen einfach und gross sind die Wellen hier auch. Ab und an läuft eine schöne kräftige Rechtswelle rein die so einige Turns erlaubt. Unsere Ausbeute ist auf jeden Fall deutlich höher als 2 gute Wellen in 2 Stunden.
Fazit: Wir haben vielleicht nicht die grössten, krassesten, längsten, saubersten Wellen des Wochenendes gescored, hatten dafür aber eine unglaublich relaxte Zeit in- und ausserhalb des Wassers und waren am "Most-Crowded-Surfwochenende" der Surfgeschichte Dänemarks (zumindest nach meiner Erinnerung) nur mit Freunden auf dem Wasser, hatten kein Stress und einfach nur eine verdammt gute Zeit.
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gegen die strömung...
schwarzmarkt on Di, 09/01/2009 - 18:08na dann
tripmaster on Di, 09/01/2009 - 18:44mal her damit!
Will ich sehen
jens on Mi, 09/02/2009 - 08:50die Fotos
geht los
schwarzmarkt on Mi, 09/02/2009 - 08:59Strategie 1-3 habe ich auch
Dschensen on Mo, 08/31/2009 - 21:49Bleib bis Montag...
jens on Di, 09/01/2009 - 09:03ist natürlich super, besonders wenns dann so schön Offshore hat...aaargh...
och Jensemann, sehr schöne
Da Johnnie on Di, 09/01/2009 - 11:04Hauptsache das Ding ist bis
jens on Di, 09/01/2009 - 13:18Hauptsache das Ding ist bis Oktober dicht!!
Ja, bis Oktober wird's auf
Da Johnnie on Mi, 09/02/2009 - 11:36