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Chillen im Basislager - Vive la France !

"Das brandungsreiche Wasser in diesem Küstenabschnitt lockt die Freunde des Wellenreitens an" - So beschreibt ein Reiseführer die wohl beliebteste Surfdestination der Deutschen, den Südwesten Frankreichs. Auch uns lockte das brandungsreiche Wasser der Gegend an und diesmal hatten wir auch ordentlich Zeit im Gepäck, luxuriöse 3 Wochen sollte es an den Atlantik gehen (jaja Studentenpack lacht ruhig, irgendwann müsst auch ihr richtig arbeiten) !

Woche 1

Die Anreise verläuft extrem smooth.
Freitag Nacht schon bis kurz hinter die französiche Grenze gekommen, nach ein paar Stunden Schlaf gegen 9 Uhr morgens Paris bei keinerlei Verkehr umrundet und gegen frühen Nachmittag in Capbreton gelandet. Trotz schlechter Wettervorhersage scheint uns die Sonne warm auf den Pelz. Wellen gibts auch und 30 min nach Ankunft paddle ich die erste etwa kopfhohe Welle an. Ein guter Start.

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Erstmal den Staub von der Fahrt abwaschen

Am nächsten Tag gehts weiter Richtung Süden, mit einem Umweg über Hendaye, einem anfängerfreundlichen Beachbreak, der auch bei fetten Swell nicht allzu gross wird, schlagen wir letzendlich unser Camp an einem recht bekannten rechten Pointbreak auf. Nicht zu unrecht wird der Campingplatz als "Camping with one of the best views in the surfers world" bezeichnet. Von den Terassenförmig angelegten Plätzen hat man den Spot jederzeit im Blick. Und was ich da zu sehen kriege lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Fette deutlich überkopfhohe Sets schälen sich sauber in die Bucht, allerdings sind auch schon jede Menge andere "Freunde des Wellenreitens" da, klar es ist wochenende. Dementsprechend fällt die Wellenausbeute bei der ersten Session nicht besonders hoch aus aber eine geile Setwelle (dank geht an Roland fürs durchlaufen lassen!) und ein paar Wellen weiter in der Inside sind trotzdem drin.

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Der Point am  Feuern!

Die nächsten Tage grooven wir uns immer mehr ein, in einen fast schon meditativen Rythmus. Morgensession am Point, dann eine Beachbreak-Session in Hendaye und abends nochmal am Point raus. Auch die Wellenausbeute steigt von Session zu Session deutlich. Schön dass es bis 22 Uhr hell ist! Es ist unglaublich entspannend das Meer stets im Blick zu haben, fragen wie "Was macht der Wind ?", "Was ist mit den Wellen ?", "Ist die Tide zu hoch/zu niedrig ?", lassen sich mit einem kurzen Blick aus unserem Basislager in sekundenschnelle beantworten und so ist die Entscheidung "Wein" oder "Welle" am Abend schnell geklärt. Kennt ihr das auch dass ihr euch sonst wie ein eingesperrtes Raubtier fühlt wenn ihr nicht wisst was der Ozean gerade macht ?

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Local-Crew ripping

Bis Mittwoch hält der gute Swell an, dann wird es zu klein für den Point, in Hendaye läuft noch was bis die Session am Samstag nur noch unter dem Titel "Baden mit Brett" läuft.

Woche 2

Am Montag, pünktlich zum Ende des langen wellentechnisch eher platten Himmlefahrts- Wochenendes (der ein oder andere Franzose wird sich mächtig in den Arsch gebissen haben) gehts dann aber auch gleich wieder los mit feinster Pointbreak-Action. Wieder folgen einige Tage mit dem bekannten Rythmus. Bis einschliesslich Donnerstag hält der Swell diesmal an. Das Lineup hat sich etwas verändert, statt Französischen Locals sitzen jetzt jede Menge deutsche, hauptsächlich aus dem Süden der Republik im Lineup, von "Bonjour" über "Moin" sind wir inzwischen bei "Servus" als Begrüssung angelangt. Besonderer Gruss an Christoph aus Freiburg, der uns eine grosse Hilfe beim Einpacken unseres Wurfzeltes war...(Das aufstellen ging wirklich schnell...)

Highlights der 2. Woche u.A. die Session Mittwoch abends mit fetten anfangs noch etwas windzerzausten Sets in der Outside und druckvollen grossen cleanen Schultern in der Inside und die darauf folgende Morgensession mit nur 5 Leuten und glassy kopfhohen Sets, die schön im Rotationsprinzip aufgeteilt wurden...

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Nach einem langen Ritt wird die Welle in der Inside nochmal richtig gut

Freitags reichte dann der Swell nicht mehr um den Point zum laufen zu bringen, Zeit für ein wenig Beachbreak-Action weiter im Norden.

Woche 3

Da in Seignosse zu dieser Zeit der ADH-Cup stattfindet und wir kein Bock auf Trubel und volle Lineups haben, schlagen wir unser Lager auf einem Campingplatz ca 50 km nördlich der bekannten Breaks um Hossegor und Seignosse auf. Hatte bei einer Vorhersage von 1.1 m mit nur noch kleinen Wellen gerechnet, aber was da noch so reinläuft kann sich sehen lassen. Allerdings dreht der Wind kurz nach unserer Ankunft auf Onshore. Abends gibts dann aber einen Glassoff vom feinsten. Die beiden Hauptpeaks sind gut besucht doch in der Mitte direkt am Übergang der Düne finde ich eine Sandbank mit einer schnellen einsamen Rechtswelle, die meiner Meinung nach sogar besser läuft als die gut besuchten Peaks. Bedenken dass die Welle zu schnell ist und deswegen dort keiner sitzt sind nach den ersten beiden Sets zerstreut. Mit "Stadt voller Affen" auf den Lippen und im Kopf, weiss auch nicht wieso ;-), geniesse ich die Solo-Session.

Am 2. Abend gibts wieder einen Glassoff, diesmal läuft an meiner Lieblingssandbank 'ne Hammer Linke. Entgegen der Prognosen hat der Swell wieder zugelegt und die Left ist kopfhoch+ am feuern. Diesmal sind wir ganze 3 Leute im Lineup. Was für Wellen! Smoother Takeoff und dann eine lange, schnelle Wand. Da einem Tag vor meinem Geburtstag, lass ich das mal als Geburtstagssession durchgehen. Auch die folgenden Tage bieten noch einige gute Sessions mit max. 4-5 Leuten am Peak bis dem Swell so langsam die Luft ausgeht und ich bei der letzten Session mit eher harmlosen Wellen im Shorebreak mein Board zerlege...

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Americain, Burger trifft auf Baguette und Pommes

Die letzten 2 Tage nutzen wir um noch ein wenig zu chillen, ein bischen Touri-Krams wie Sightseeing, lokales Fastfood essen (Americain! Sehr zu empfehlen!), ein wenig auf das platte Meer glotzen und die letzten Wochen Revue passieren zu lassen.

Nach einer ersten harten Arbeitswoche war ich Freitag schon wieder in ordentlichen Wellen auf unserem Ostsee rippen und bin unheimlich froh darüber im schönsten Bundesland Deutschlands leben und surfen zu können. Wie der gemeine süddeutsche Surfer die Zeit zwischen den Urlauben überlebt, bleibt mir allerdings ein Rätsel.

 Mehr Bilder zum Trip in der Gallery:

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Bild von Snorre

Super !

Snorre on Do, 06/24/2010 - 18:07
Geiler Trip ! Noch ähm son kleiner Tipp wo der Camping Platz genau is :P Such noch ein Plätzchen für 2 Wochen im Sommer :) Hau rein
Bild von coldwaves

schöner Blogg Jens,

coldwaves on Mi, 06/17/2009 - 11:18

da wäre ich auch gerne mal.

Bild von k.w.

subba

k.w. on Di, 06/16/2009 - 11:26
ich freu mich nun auch richtig auf meinen frankreichurlaub im september... :-) schöner blog
Bild von boerni

Fronkroisch...

boerni on Mo, 06/15/2009 - 20:10

wie geil der Blog! Ich fahr Ende nächster Woche runter. Eine schöne Einstimmung für meinen Sommertrip.

Rippen!

Börni

Bild von tripmaster

sauba Bursche,

tripmaster on Mo, 06/15/2009 - 18:38

des is a richtig guade gschicht!