Spanien 19.08. – 14.09.2007
Auch dieses Mal gehen die Vorbereitungen nicht ganz ohne Bauchschmerzen von Statten. Sind die Vorhersagen für die spanische Nordküste doch alles andere als günstig. Starker Nordwestwind, viel Regen und wenig Sonne zumindest für die erste Woche prophezeien mir die Wettermodelle. Dazu jede Menge Windwellen, die an der dänischen Nordseeküste zwar optimale Surfbedingungen bringen würden, aber am Atlantik wünscht man sich dann doch eher stabile Verhältnisse. Das heißt soviel wie hoher Luftdruck über dem spanischen Festland und Tiefs weit im Norden, dessen Windsysteme die Wellen über Hunderte von Kilometern bis weit in den Süden pumpen, wo sie dann wohlgeordnet in Energiebündeln von jeweils 3 – 5 Wellenlinien mit Perioden jenseits der 10 Sekunden an die Küste laufen. Dort selbst würden dann lokale Windsysteme thermischer Art eine leichte ablandige Brise am Morgen und ein wenig Seewind am Nachmittag bringen. Soweit die Theorie… Die Realität sieht aber leider etwas anders aus. Das Hoch hat sich weit im Westen in der Nähe der Azoren positioniert. Ein Trog über den Britischen Inseln lässt an dessen Flanke immer wieder Platz für Tiefdruckgebiete, die von Nordwesten her wie auf einer Rennbahn ihre Frontensysteme über Westeuropa hinwegziehen lassen. So sieht die Vorhersage für die erste Woche aus. Zumindest für Dänemark sollte es (so wie die letzten paar Wochen – eigentlich das ganze Jahr schon) ganz gut aussehen. Schauen wir mal, was das Ganze in einem Gebiet 2000 - 2500km weiter südwestlich bringt.
1. Woche
Da ich alleine unterwegs bin, habe ich den Bus randvoll gepackt mit allem, was man für einen 4-wöchigen Surf- und Erkundungstrip braucht. 2 Longboards (Noserider und Performer), 1 Shortboard (Fish), 2 Neoprenanzüge (4/3 mm), Reparaturkits für die Surfausrüstung, 3 Bücher, ein wenig Multimedia, 40 Liter Wilhelmshavener Leitungswasser – besseres Wasser aus der Leitung kenne ich nicht, Klamotten um Temperaturbereiche zwischen 10°C und 35°C abzudecken und Verpflegung für circa eine Woche. Ich teile mir die Fahrt in 2 Etappen auf. Der erste Teil führt mich von Norddeutschland aus 1000km bis hinter Paris, die zweite Etappe verläuft von da aus erst mal an die französische Atlantikküste nach Hossegor. Dort sollte gleichzeitig Endstation einer langen Reise von Surfatoll-Lars sein. Aber leider verpassen wir uns um ein paar Minuten, so dass ich vergebens Ausschau halte nach einem roten VW-Bus mit Flensburger Kennzeichen. Am Strand erwartet mich auch schon das, was ich befürchtet hatte. Regen, auflandiger Wind und Wellen, die zwar groß sind, sich aber alles andere als sauber und definiert über die Sandbänke schälen. Die Tatsache, dass dort auch noch ein Wellenreitcontest stattfindet, somit sämtliche verfügbaren Parkplätze besetzt sind und am Strand quasi der Bär steppt, lässt mir die Entscheidung leicht fallen. Ich setze die Fahrt in Richtung Spanien fort. Ich sehne mich nach Ruhe und Entspannung, somit befindet sich das erste richtige Ziel in der Nähe eines Flusses, an dessen Mündung sich die (angeblich) beste linkslaufende Welle Europas befindet. Von der Straße auf der anderen Seite des Flussufers aus kann ich erkennen, wie sich mindestens 50 Surfhungrige diese nahezu perfekte Welle teilen. Dieser Spot liegt in Lee eines großen Berges und ist daher vor dem starken Nordwestwind weitgehend geschützt. Für mich ist diese Welle schön anzusehen, aber surfen werde ich sie vielleicht in ein paar Jahren mal. So führt mich die Straße an eine kleine Bucht mit einem Pinienwald umzingelt von Bergen. Am Strand befindet sich eine kleine Gaststätte, dessen hünenhafter Inhaber den besten cafê con leche in der Umgebung braut. Die Wellen an diesem Tag sind ziemlich verblasen vom Nordwestwind, immer wieder ziehen Regenschauer über den Strand. In der Mitte der Bucht lässt sich ein Peak erahnen, ein A-Frame, der sowohl nach links als auch nach rechts läuft. Regelmäßig kommen Sets von Wellen rein, die riesengroß auf einer Linie brechen und alle Hoffnungen zunichte machen, hier ein paar entspannte Longboardwellen für den Einstieg zu finden. Trotzdem bin ich spitz wie Lumpi, schnappe mir den Performer für die etwas kraftvolleren Wellen und stelle fest, dass durchaus ein paar nette Rides möglich sind. Man muss halt nur zur richtigen Zeit am richtigen Punkt sitzen und immer wieder aufpassen, dass einen das Aufräumer-Set nicht verprügelt.
Der Tag danach völlig verregnet und verblasen, beschließe ich, meine Reise gen Westen fortzusetzen. Die N634 führt mich direkt zur kleinen Schwester von La Arena. Eine kleine Bucht, die vom Wind geschützt mit einem netten Pointbreak aufwartet. Direkt am Felsen zieht einen die Strömung schnell hinaus und man muss zusehen, nicht zu weit hinausgilftet zu werden. Die Tide zeigt fast Flut an, und von den ursprünglich knapp 20 Shortboardern sind noch 10 übrig, als ich mit dem Noserider das Lineup entere. Die Wellen sind kräftiger und größer, als es vom Strand aus aussieht. Dennoch ist das 9’8“er eine gute Wahl. Der Drop ist ungewohnt steil und schnell, läuft jedoch relativ kraftlos, aber immer noch mit ausreichend Schulter, nach links aus, so dass die Vorteile des langen Boards spätestens in der Inside ausgespielt werden können. Eine schöne Abendsession, die ich die letzte halbe Stunde völlig alleine genießen darf.
Ein kleiner Touristenort in der Nähe von Satona bietet am nächsten Tag ebenfalls eine windgeschützte Bucht. Nicht direkt der Hauptswellrichtung zugewandt kann man hier bei mittlerer Tide perfekte Bedingungen für das Longboard vorfinden. Entspannte 2-4 Fuß sind eine wahre Wohltat und ich kann es kaum glauben, dass mir an einem Tag voller Wind und viel zu großen Wellen an den meisten Stränden auf einmal so eine Perle unters Board kommt. Spätestens jetzt kann ich behaupten, endlich in Spanien angekommen zu sein. „Aqui es perfecto para el Longboardo!“ So werde ich von einem der Lokals begrüßt, als ich nach einer ziemlich guten Left mit einem breiten Grinsen wieder ins Lineup gepaddelt komme. Die Sonne kommt sogar ab und zu mal raus. Hauptattraktion, aus meiner Sicht, ist jedoch eine Wasserhose, die ich vom Lineup aus in cirka 10km Entfernung auf dem Atlantik sehe. Das ist das erste mal, dass ich so ein vergängliches und kurzlebiges Ereignis live und in Farbe miterleben darf. Für mich als Meteorologe und Surfer eine ein absolutes Highlight und für immer in die Großhirnrinde eingebrannt.
Nach 2 Tagen in Langre mit eher mittelmäßigen Wellen und – habe ich es schon erwähnt? - REGEN folge ich der Küstestraße weiter gen Westen, wo ich in der Nähe von San Vicente eine kleine Bucht vorfinde mit traumhaften Wellen! Es ist Wochenende und alle Strände im Umkreis sind voller Surfer und Surfschulen. Zeit nach Alternativen zu suchen und siehe da, den Berg hinauf und einen kleinen Schotterweg hinunter finden sich die Bedingungen, die für den Noserider geradezu geschaffen sind. Die Wellen messen vielleicht schlappe 2 Fuß, laufen aber unverschämt sauber und lange nach links. Das ganze mit ausreichend Druck, um lange bevor sie bricht den Takeoff zu setzen. Mittlerweile hat sich der Regen verzogen, immer wieder schaut die Sonne zwischen den Wolken hervor, der schwache bis mäßige Wind ist nahezu komplett durch die Bucht abgedeckt. Für mich gibt es in den fast drei Stunden nichts schöneres, als immer wieder den Takeoff früh zu setzen, das Board nach links zu drehen, den hinteren Fuß vor den vorderen zu setzen, den anderen nachzuziehen, danach ein paar Sekunden, die mir subjektiv viel länger vorkommen, einfach so auf der Boardspitze dahinzugleiten, wobei das einzig wahrnehmbare Geräusch das des Wassers ist, welches nahe der Boardspitze mit einer mal rauschenden mal plätscherndem Melodie verdrängt wird. In der ersten Stunde habe alle diese wunderschönen Wellen für mich alleine. Wie das aber halt so ist, spricht es sich am Strand schnell herum und schwubbdiwupp kommen zuerst 3 Surfer, die aber „überraschenderweise“ mit ihren viel zu kurzen Boards in diesen eher kleinen und langsamen Wellen nicht viel verrichten können. Die 2 Bodyboarder, die als nächstes das Lineup entern, haben offensichtlich schon mehr Spaß. Als dann jedoch circa 15 Surfschüler eines nahegelegenen Surfcamps ihre Minimalibus den Schotterweg hinunterschleppen, verlasse ich diesen wundervollen Ort mit einem noch breiteren Grinsen, erschöpft aber glücklich.
Ein Abstecher nach Rodiles erweist sich als Enttäuschung. Der Eukalyptuswald, der die Jahre zuvor noch als perfektes Freecamper-Domizil diente, ist seit dieser Saison umzäunt und daher nicht mehr befahrbar. Wer mit dem Auto da ist und zum Strand will, der muss jetzt auf den eigens dafür angelegten Parkplatz parken und gute 5-10 Minuten Fußweg in Kauf nehmen. Freecamping ist dort zwar möglich aber vorbei sind offensichtlich die Zeiten, als man noch morgens beim Öffnen der Autotür einen angenehmen Eukalyptusduft einatmen konnte. Vorbei auch die Zeiten, in denen man vom Auto aus den Locals beim Surfen einer perfekten und endlos langen Left zuschauen konnte. Schade eigentlich, denn so ist dieser Strand, der letztes Jahr mein westlichstes und vom Ambiente her schönstes Ziel war, für mich völlig unattraktiv geworden.
2. Woche
Also geht es am nächsten Morgen sehr früh weiter in Gefilde, die mein Auto ich noch nie vorher befahren bzw. gesehen haben. Im Frühdunst zeichnet sich der Stadtstrand von Salinas ab. Eine sehr gute Longboardwelle in glasklarem Wasser ohne einen Windhauch, sozusagen glassy Bedingungen, die ich mir mit einem älteren Longboard-Local teile. Der frühe Vogel fängt in der Regel den Wurm, denn pünktlich um 11 Uhr wird die Windmaschine angeschmissen und innerhalb von Minuten sehen die Wellen so unschön aus, dass ich dort niemals reingegangen wäre, wäre ich um diese Zeit zum Spot-Check an diesen Strand gekommen. Nordostwind, also geht die Suche weiter nach Stränden, die bei dieser Windrichtung in Lee liegen. Leider ist der Swell sehr klein geworden, so dass etwaige heiße Kandidaten sich als „Zonk“ herausstellen - ok, nehme ich halt doch „Tor 3“ – und somit eine nach Nordosten ausgerichtete Bucht. Die Wellen sind superschlecht, da hatte ich dieses Jahr in der Ostsee schon bessere Sessions.
Schön, dass der Swell endlich wieder etwas zugenommen hat. Nachdem ich in den letzten beiden Tagen das Pech hatte, jeweils morgens bei Ebbe an einem Strand zu surfen, der gerade dann schlecht läuft und nachmittags bei Flut die analog umgekehrte Misere, hoffe ich doch jetzt zur Abwechslung mal einen Strand gefunden zu haben, der die meiste Zeit des Tages gute Wellen abwirft. Eine Toilette und Duschkabinen sind schon mal großer Luxus, der Parkplatz, etwa 1 km vom Strand weg und mit einem Schild versehen, dass dort Camping verboten sei, eher nicht. Dennoch stehen dort einige Campingmobile angeblich schon seit ein paar Tagen. Bei Hochwasser und mittlere Tide erfreut dort eine lange und kräftige Right, die jedoch auch wochentags stark frequentiert ist. Da ich jedoch, wie an den meisten anderen Stränden auch, der einzige Longboarder bin, stellen die vielen Surfer in der Inside für mich kein Problem dar – eventuell (aus deren Sicht) halt der einsame Longboarder, der sich 50m weiter draußen die großen Setwellen schnappt. Statt Regen gibt es nun nachts öfter mal Gewitter, die Luft abends ist schwül und mittlerweile ist es ratsam, Strategien zur Mückenabwehr anzuwenden.
Eigentlich wollte an jenem Morgen früh aufstehen und das Hochwasser zu einem ausgedehnten Frühsurf nutzen. Ein dickes Gewitter zur der Zeit als mein Wecker klingelt und kräftige Windböen lassen dann aber doch „Plan B“ in Kraft treten – ausschlafen. Gegen Mittag geht die Fahrt weiter nach Galizien. Der Wind hat auf Nordost gedreht, ist lebhaft und auflandig für die meisten Strände östlich des Cabo Ortegal. Also nutze ich die Fahrt für eine Tour durch die schöne Landschaft Galiziens. Immer wieder schlängeln sich die engen Straßen rauf und runter, durch Eukalyptuswälder hindurch, vorbei an malerischen Buchten und verschlafenen Fischerdörfern. An jedem Schild, das auf irgendeinen Strand hinweist, fahre ich ab und schaue, ob es nicht doch irgendwo ein paar schöne geschützte Wellen gibt. Leider ist an den Stränden jedoch entweder der Wind zu stark und auflandig, oder die Bucht ist zu geschützt, als dass dort zumindest an jenem Tag surfbare Wellen hineinlaufen würden. Trotzdem entdecke ich einige Stellen, an denen man bei etwas anderer Wind-/Wellenkonstellation brauchbare Bedingungen vorfinden sollte. Die Hoffnung, an diesem Tag noch aufs Wasser zu kommen, schwindet zusehends mit fortschreitender Tageszeit. So beschließe ich, dem nördlichsten Punkt des Spanischen Festlandes einen Besuch abzustatten und danach einen Ort zum Übernachten zu suchen.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so finde ich doch noch einen Strand mit vielen Surfern und überdurchschnittlich guten Wellen. Kurz vor Ferrol ist dieser bekannte Strand nach Nordwesten ausgerichtet, so dass der Wind an einigen Abschnitten sogar schräg ablandig weht. Ich weiß nicht, ob das an meinen in den letzten anderthalb Wochen erweiterten Erfahrungsschatz an Atlantikwellen liegt… wie dem auch sei, die Wellen, die ich an diesem Abend surfe, sind die besten, die ich bisher gesurft bin. Alles, was ich in den letzten 4 Jahren gelernt habe, konnte ich heute hier auf einer einzigen Wellen anwenden. Hier treffe ich auch den einen oder anderen Reisenden wieder, der mir schon an anderen Stränden vorher oder sogar schon mal in Dänemark begegnet ist. Die Welt ist ein Dorf!
3. Woche:
Nachdem ich 2 Wochen lang mehr oder weniger ziellos in Richtung Westen geeiert bin, gelange ich an eine Stelle, an der es meiner Ansicht nach zur Zeit am meisten Sinn macht. Pantin. Die Nordwestspitze Europas liegt Quasi mitten im Atlantik, fängt von daher Wellen aus einem großen Swellfenster, dass sich von Nordost bis Süd erstreckt, ein. Eine Woche lang Wind aus Nordost mit 15-20 Knoten, morgens etwas weniger, nachmittags etwas mehr, versorgen diesen Küstenstreifen zur Zeit mit Windwellen, die mitten auf der Biskaya unweit entstanden sind. Innerhalb der letzten Woche hat der Dünungsanteil aus NNW zusehends nachgelassen und die sauber laufenden Windschwabbel aus NNO sorgen oftmals für Überraschungen. Vorgestern war das Minimum, seitdem nimmt der Swell wieder laaangsam zu. Aber selbst die 1-2 Fuß vorgestern ließen sich wunderbar anpaddeln, sehr flacher Take-off ähnlich der Ostsee bei Seewind auf Wellen, die auch ähnlich viel Kraft besitzen, mit dem Unterschied, dass die Sandbänke hier 1-2 Fuß mal eben 20 Sekunden nach links laufen lassen – oder nach rechts. Dazu eine sehr entspannte Stimmung. Jeden Tag bin ich mindestens einmal im Wasser. Noch kleiner sollte die Welle aber bitte nicht werden.
In den letzten Tagen wurde zusehends Material an den Strand gebracht und aufgebaut, so dass heute der Pantin-Classic 2007 beginnen kann. Auf dem Parkplatz geht es zu wie auf dem Flohmarkt und morgen früh werde ich dann wohl an einem anderen Ort die Schiebetür aufmachen.
Den ganzen Tag eine Woche lang einem Contest zuzuschauen, wird mir spätestens nach ein paar Stunden zu langweilig, so unternehme ich eine kleine Sightseeing-Tour. Zuerst Santiago de Compostera, ich wollte schon immer mal wissen, warum so viele Leute die Strapazen auf sich nehmen, mit Rucksack bepackt dahin zu laufen. Die meiste Strecke entlang des Jacobsweges bin ich eh schon mit dem Auto unterwegs, und ich muss sagen, dass es damit doch ein wenig komfortabler und schneller geht. Weiter geht die Reise an das westliche Ende des europäischen Kontinents. Cabo de Finistera sollte man sich unbedingt mal ansehen, entweder wenn die ganzen Tagestouristen weg sind, oder noch nicht da sind. Auf jeden Fall bin ich am richtigen Ort zur falschen Zeit, halte mich dort auch gar nicht lange auf, und fahre kurz darauf die Westküste wieder hoch in Richtung A Coruna. Erst ab Malpica kann man wieder so etwas wie surfbare Wellen beobachten. 2 Wochen Nordostwind haben eine solide Windwelle quer durch die Biskaya geformt, und das Wasser an der Nordwestküste empfindlich abkühlen lassen.
Auf einer verwinkelten mit Schlaglöchern übersäten Dirtroad entlang der Steilküste zwischen Malpica und Razo muss ich leider feststellen, dass Steine härter sind als Blech. Wenn man die Reparaturkosten, die auf mich zukommen, mal außer Acht lässt, hat sich die Suche auf der holprigen Strecke durchaus gelohnt. An einigen Stellen an der Steilküste gibt es kleinere und größere Buchten mit idyllischen einsamen Sandstränden. Ich entscheide mich für einen mittelgroßen Strand mit einem schönen A-Frame, und bleibe hier 3 Tage.
4. Woche:
Der Contest in Pantin ist endlich zuende. Die Woche dort war für jemanden, der nichts als Ruhe, Entspannung und Surfen sucht, natürlich für den Allerwertesten. Jubeltrubelheiterkeit, jeder Hans und Franz war da, von kreischenden Groupies bis hin zu den Klamottensurfern (sehen und gesehen werden...), die guten Peaks waren gesperrt, an den weniger guten konnte man vor Crowds die Wellen, die eh sehr klein waren, kaum mehr erkennen, und ich musste zum nächsten einigermaßen sinnmachenden Spot ein ganzes Stück ausweichen.
Dass Marlon Lipke den Contest letztendlich gewonnen hat, hab ich - nicht ganz emotionslos - zur Kenntnis genommen und ein Bierchen auf seinen Sieg getrunken, nicht mehr und nicht weniger.
Primär bin ich jedoch sehr froh, dass ich endlich wieder in Pantin entspannt surfen kann, nicht planlos durch die Gegend fahren muss auf der Suche nach Alternativen, an denen vielleicht nicht gerade irgend ein Contest stattfindet und trotzdem einen Welle läuft.
So verbringe ich die letzte Woche völlig stressfrei, teile mir den Tag, wie die 3 Wochen vorher schon, nach den Gezeiten ein, und schaue zu, dass ich in den leider immer noch nicht größer gewordenen Wellen das Maximum an Surfspaß heraushole.
Der Tag meiner Abreise rückt näher, und Murhy´s Law scheint mir zumindest bezüglich der Wellenprognose treu zu bleiben. Zum Ende der Woche kündigt sich nach 3 Wochen Pause endlich wieder eine solide Dünung aus Nordwest an. Für mich leider zu spät. Donnerstag früh genieße ich ein letztes Mal die unverschämt sauber und lang laufende 2 Fuß hohe Left, mache mich reisefertig und fahre mit meiner Ferienwohnung die ersten 400km zurück nach Langre.
Dass dort überhaupt Wellen laufen, überrascht mich dann doch ein wenig, genauso wie es tatsächlich die eine oder andere Person dort die vergangenen 3 Wochen, die dort weitestgehend wellenfrei waren, ausgehalten hat. O,K., wenn man, nicht wie ich nur 4 Wochen, sondern die gesamten Semesterferien von 2-3 Monaten in Spanien verbringen kann, lassen sich 3 wellenlose Wochen durchaus verschmerzen.
Ich jedoch hatte mir zum Ziel gesetzt, in den zurückliegenden 4 Wochen zumindest einmal am Tag Wellen zu surfen. Dafür musste ich weit fahren, zum Teil mit derben Offroad-Einlagen, die mir mein Auto auch nicht ganz unübel genommen hat – Schwund ist bei jeder Sache. Dafür war ich dann auch (bis auf einen) tatsächlich jeden Tag im Wasser.
Der nächste Trip kommt bestimmt.
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nächster Trip kommt bestimmt...
deegee on Fr, 12/12/2008 - 22:16