Ich war mal wieder auf der Suche nach einem geeigneten Reiseziel für den Frühjahresurlaub. Also wurde fleissig das Netz nach geeigneten Reisezielen/Flügen und Unterkünften durchforstet. Es sollte diesmal kein Standard-Trip werden sondern ich war auf der Suche neues zu entdecken. Bei der Recherche stiess ich dabei auf die Beschreibung eines Pointbreaks, der, die richtigen Bedingungen vorausgesetzt, zu den Besten Europas gehören soll und das ganze bei einer sehr geringen Crowd-Dichte. Das weckte mein Interesse.

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Mitte April gings dann los. Nach 2 kurzen Flügen und weiteren 2 Stunden Fahrt mit dem Mietwagen durch eine wunderschön saftig grüne Landschaft erreichen wir unser Appartement mit Meerblick. Swell ist für die nächsten 2 Tage nicht in Sicht so bleibe ich erstmal entspannt, sorge aber dafür, dass auf unseren täglichen Ausflügen aber immer so 1-2 Spots auf der Route liegen, sodass ich mir schonmal ein Bild machen kann wo es wohl bei welchen Bedingungen abgeht.

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Am 3. Tag der erste kleine Swell mit mörder Sideoffshore-Wind. Nicht dir richtigen Bedingungen für den Point den ich bisher auch noch gar nicht gefunden habe, aber ich kann mich schonmal ein wenig vor der Haustüre einsurfen. Es folgt ein weiterer kleiner Tag diesmal mit Onshore-Wind.

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Die unsurfbare Zeit überbrücken wir mit Ausflügen in die netten umliegenden Städte und Dörfer mit ihren hübschen engen Gassen und der herrlich fruchtbaren Landschaft, überall spriessen und gedeihen Pflanzen und Blumen. Auch einen etwas anderen Ride geben wir uns. Auf dem Rücken der Pferde entlang dem Strand.

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Am Wochenende kommt Swell, dicker Swell, der bringt leider aber auch starken Onshore-Wind und Regen mit. Unsurfbar, aber nachdem wir während einer weiteren geschickt geplanten Ausflugsroute eine Serpentine heruterfahre schaue ich auf eine vielverprechende Bucht, das muss er sein, der Point. Weiter unten checke ich das ganze auch nochmal vom Strand. Der Wind ist auch hier Onshore aber es lässt sich erahnen, dass hier bei den richtigen Bedingungen was gehen muss.

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Montag. Der Wind hat gedroppt und leicht gedreht, die lokalen Beachbreaks sind allerdings immer noch onshore. Wir checken alle Spots auf dem Weg und kommen schliesslich in der an den Tagen vorher ausgemachten Bucht an. In der Ferne sehe ich tatsächlich einen kleinen schwarzen Punkt der surf-artige Bewegung macht. Ich scheine hier also richtig zu sein. Rein in den Neo und Board unter den Arm. Saskia schnappt sich das Foto-Equipment und los geht die Wanderung, zunächst über einen ewig langen Sandstrand. 100 m vor uns sind zwei weitere Surfer auf dem Weg. Gut, dann kann ich den beiden einfach folgen. Am Ende des Strandes geht es entlang der Klippen über Steine weiter. Nach einem 20 Minuten dauernden Fussmarsch bin ich endlich da.

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Die Wellen sind nicht riesig, aber in den Sets etwa kopfhoch und laufen sauber und lang den Point entlang. Auf dem Wasser sitzen nur etwa 3 Leute. Ich paddle raus und setze mich erstmal etwas weiter aussen auf die Schulter um das Geschehen zu beobachten, schliesslich bin ich hier Gast und die Locals sollen sich nicht von mir gestört fühlen. Die scheinen aber überaus freundlich zu sein. Ein freundliches "Ola" und ein Grinsen von mir wird genauso beantwortet. Also alles easy. Ich bleibe trotzdem eine Weile etwas weiter in der Inside und ziehe mir aus Respekt gegenüber den Locals nur die übrig gebliebenen Wellen rein.

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Ein wenig voller wird es nach einer halben Stunde schon, ca 8 Leute sind wir jetzt. Die Stimmung ist weiter sehr entspannt. Ich traue mich immer weiter an den Peak und staube auch tatsächlich ein paar Setwellen ab. Mission completed, Point gefunden und erfolgreich gesurft. Mein längster Ride dauerte ziemlich genau 20 sec, konnte ich Anhand der geschossenen Bilder ermitteln, das kann sich sehen lassen. Nach gut 3 Stunden und einigen guten Wellen verlasse ich stoked das Wasser.

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Die nächsten Tage reicht der Swell leider nicht mehr um den Point zum laufen zu bringen. In der weiteren Woche haben wir noch einige Beachbreak-Sessions, Saskia rippt ordentlich das Weisswasser und feilt an ihren Anpaddel-Skills. Am vorletzten Tag dreht nochmal der bekannteste Beachbreak der Gegend ordentlich auf und produziert kräftige Peaks bei starkem Offshore-Wind leider auch mit einer genauso kräftigen Crowd.

Auch hier ist surfen inzwischen "in" und auch wenn es hier eher wenig "Travelling Surfer" gibt, die Locals sind da, sobald es feuert und die werden noch viel Spass mit ihren Spots haben. Mir hat das Abenteuer gut gefallen und ich werde wehmütig auf die Wellenkarten schauen wenn die Vorhersage für "den Point" passt, wir werden das nächste mal wahrscheinlich aber trotzdem wieder ein Revier mit konstanteren Wellen ansteuern.

 

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