Freitag – Letzte Chance
Die Vorhersage war gut, 3m Swell mit 15 Sekunden Periode, allerdings wieder aus Nord. Leichter bis gar kein Wind. Die Tiden sollten auch passen, High Tide am frühen Nachmittag bedeutete, dass wir morgens und abends vom Niedrigwasser profitieren könnten. Wir waren voller Hoffnung und auf Grund der Erfahrungen von Anfang der Woche doch skeptisch.
Zum Abschluss lasse ich jetzt mal Jens berichten:
Wir sind wieder früh hoch und starren von der Camp-Terrasse in die Dunkelheit um die Grösse der Sets abzuschätzen.
Hat der Swell es diesmal geschafft, ordentlich nach Taghazout reinzudrehen ??
Langsam dämmert es und wir brechen auf Richtung Anchor Point. Ca 10-15 Leute sind schon drin, Tendenz schnell ansteigend. Keine leichte Aufgabe in einem vollgepackten Lineup an ein paar Wellen zu kommen, normal dauert es auch 2-3 Sessions bis man das richtige Gefühl für so ein Point-Lineup hat und weiß wo man sich am besten positioniert um ein paar Wellen abzustauben.
Insgesamt erkämpfe ich mir in 3 Stunden 3 Wellen, ein harter Kampf. Zum Schluss wird es zwar leerer aber die Tide wird langsam zu hoch. Zeit für ein Frühstück.
Gestärkt steht uns der Sinn nach einem leereren Lineup, wir finden einen Spot an dem sich eine Gruppe Anfänger versucht die eh nur gerade aus fahren da sie die Welle mitten in einer langen Closeout-Section anstarten.
Ansonsten sind dort 'nur' noch 3 SUP'ler draussen. Die Endsection der Welle läuft ganz passabel und so kann ich meinen Wavecount für heute deutlich erhöhen. Inzwischen kommen auch einige größere Sets durch, es gibt nur ein Problem, auf jeder Setwelle befindet sich ein SUP, die Pausen sind lang genug, dass die Jungs wieder rausgondeln können und sich weit außerhalb des normalen Surf-Lineups positionieren können und so die Wellen weit vorher zu erwischen...
Das Spiel beginnt von neuem. Unglaublich wie nur 3 SUPler den Spass von allen anderen minimieren können. Tom und ich sind uns einig, SUP ist die neue Pest, wenn ihr diesen Mist unbedingt ausüben wollt, achtet bitte darauf, dass ihr mindestens 1 Set mehr durchlaufen lasst als SUPs im Lineup sind, sonst fangen wir demnächst an euch heimlich die Paddel anzusägen...Wie auch immer, ansonsten spassige Session.
Wir checken nochmal die Points "in Town" die Tide ist aber noch zu hoch.
Wir sind vom Tag auch ganz schön erschöpft und stärken uns mit Kaffee und Cola.
Inzwischen sollte das Wasser genug abgelaufen zu sein, wir checken nochmal Anchor und Killers, als wir in Killers ankommen sehen wir, wie ein perfektes großes Set in die Bucht hereinläuft, eine perfekte Wand hinter der anderen. Ich mobilisiere meine letzten Kräfte und beschliesse noch einmal rauszupaddeln. Auch hier ist das Lineup gut gefüllt, die recht kräftige Strömung weg vom Point erweist sich dabei aber mehr als Segen denn als Fluch, denn sie entzerrt das Lineup gewaltig, ausserdem bietet der Point diverse Takeoff-Zonen. Ich bleibe bis zum letzten Sonnenstrahl und geniesse endlich eine perfekte Session mit einer guten Anzahl perfekter langer Wellen. Und die Crowds, beinahe flatten Tage und langen Checker-Runden im Auto ?
Alles vergessen...das war es wert...
Tom´s Resümee:
Das Pointbreak Paradies für abenteuerlustige und erfahrene Core Traveller gibt es nicht mehr. Die Kombination aus Billigstfliegern und hervorragender Camp Infrastruktur hat aus der Gegend ein Paradies gemacht für Anfänger, gesellige Aufsteiger und Leute, die mit einem Minimum an Aufwand ein Maximum an Zeit im Wasser haben wollen. Überlegungen zum richtigen Spot bei der jeweiligen Tide und Windrichtung muss man sich nicht mehr machen, dies übernehmen nun die Guides.
Wer das „richtige“ Marokko und leere Wellen sucht, wird in der Taghazout Gegend wohl nur kurz bleiben und sich dann schnell auf den Weg ins Unbekannte machen. Dafür muss man allerdings inzwischen etwas weiter weg fahren, denn selbst Spots wie Immessouane sind kein Geheimtip mehr.
Die Auswahl an Unterkünften in Taghazout ist ja inzwischen sehr groß und entsprechend schwierig ist die Entscheidung, wo man sich nieder lässt. Wir können hier nur wärmstens das Dfrost Camp empfehlen. Das Haupthaus, in dem wir untergekommen waren, ist zwar immer noch ein Camp mit dementsprechend bis zu 6 Leuten in einem Zimmer und etwas wenigen Duschen. Darüber hinaus aber ist das Haus sehr schön, liebevoll gestaltet, mit großem Gemeinschaftsraum und Terrasse zum Meer hin, gut bestückt mit bequemen Sofas zum Chillen. Wer will kann sich abends noch Surf Flicks oder aktuelle Filme auf großer Leinwand anschauen. Ganz wichtig: die Betten sind gut (insbesondere mein alter Rücken ist da sehr sensibel), das Frühstück und die alle paar Tage angebotenen Dinners sind hervorragend und Jordy und seine Leute sind super freundlich.
Wir fühlten uns hier super wohl. Wer es vorzieht, ein paar Schnarcher weniger im Zimmer zu haben oder vielleicht sogar mit seiner Liebsten / ihrem Liebsten ein wenig in Ruhe kuscheln will, hat bei Dfrost auch die Möglichkeit, Zweier oder sogar Einzelzimmer zu buchen. Kost halt ein bisschen mehr.
Ein paar mehr Bilder findet Ihr hier.
Alle Berichte und Galerien gibt es hier.
Vielen Dank noch an Jordy und Aischa für die nette Aufnahme im Camp!
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toller bericht! vielen
n3oka on Fr, 12/17/2010 - 16:53Schönes Ding Jungs!
olaf on Di, 12/07/2010 - 19:48Hey, ihr hattet einfach
Domenico on Di, 12/07/2010 - 12:43....
Da Johnnie on Di, 12/07/2010 - 10:23