Planung
Unsere Reiseplanung lief dieses Jahr sehr turblent. Wöchentlich wurden Reisezeit und Reiseziel geändert.
Anfang August hies es dann plötzlich "Jetzt oder nie", für Ende August hatten wir 2 Wochen Zeit. Flüge zu teuer, Unterkünfte schon voll, blieb nur noch der Standard-Sommertrip nach Frankreich.
Erwartungen
Wie war das noch mit Frankreich im Sommer ? Vorwiegend kleine Wellen, Sonnenschein von morgens bis abends, jede menge nackte braune und rote Leiber am Strand. Volle Lineups, viele Franzosen und Baguette...
Onshore & Regen
Nach langer Autofahrt kommen wir Samstag abend endlich in Seignosse an. Der Himmel ist klar und windstill. War bestimmt ein super Surftag, schneller hätten wir die Anreise aber wohl nicht geschafft. Der Strandcheck am nächsten morgen fällt enttäuschend aus. Grosse Wellen, aber Onshore-Wind und massig Strömung. Nach einem kurzen Besuch bei Saskias Surfschule beschliessen wir den Tag ruhig anzugehen, immerhin scheint die Sonne. Die verabschiedet sich aber auch bald und es fängt an zu regnen. Im weiteren Verlauf der Woche sollten wir die Sonne nur selten zu sehen bekommen. Am Ende der Woche werden wir die Grösse der Regentropfen am prasseln auf dem Busdach auf den Millimeter genau bestimmen können...
Martin+Inga sind gerade auf dem Rückweg von Portugal. Sie haben auch noch Ingo mitgebracht, den entspannten Lehramtsstudenten mit seinem Hund. Gemeinsam gehen wir auf die Suche nach einer windgeschützten Ecke um unseren Wellenhunger zu stillen. Alles erinnert eher an Dänemark, das Wetter, der Wind, die Wellen, mehr als einmal müssen wir uns vergewissern das wir nicht ausversehen in den Norden statt in den Süden gefahren sind. Nachdem am Montag die Bedingungen unverändert sind, checken wir den WQS-Contest. Selbst die Pros haben Probleme mit den Bedingungen, nach jeder Welle ist Höhelaufen am Strand angesagt. Schon hart bei was für Bedingungen die Jungs ins Wasser geschickt werden.
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Mehr Regen
Saskias Surfkurs fällt erstmal für 2 Tage aus. Die Bedingungen lassen keinen Surfkurs zu. Wir gehen weiter hinter den wenigen Molen in der Region in Deckung. Am Mittwoch früh ist endlich mal Windpause. allerdings zu wenig Zeit für die Wellen sich zu ordnen. Ich brauche 4 Anläufe um an unserem gewählten Spot überhaupt
rauszukommen. Martin ist der einzige von uns, der in den Bedingungen chargt, dafür aber auch am Ende der Session von einem Monster-Set gefressen wird. Gegen Mittag ist der Wind auch schon wieder zurück. Martin+Inga treten die Heimreise an. An einer langen Mole finden wir endlich eine gute Welle. Trotz Wind lässt sie ziemlich gute Ritte nach rechts zu. Dänemark-Style, vielleicht ein wenig druckvoller. Mit dieser Welle vergnügen wir uns die nächsten Tage bis am Freitag der Wind endlich nachlässt.
Hitze
Auf Regen folgt Sonnenschein, hat schon der Seher bei Asterix und Obelix richtig erkannt. Mit dem nachlassenden Wind geht auch der Regen...und der Swell. Der erste Tag ist noch recht spassig. Etwa schulterhohe Wellen die über den Tag immer sauberer werden. Dann wird es Tag für Tag kleiner. Zur Lowtide geht immer noch was, besonders abends die letzte halbe Stunde wenn die Sonne schon untergegangen und alle anderen schon aus dem Wasser sind zeigt sich als Spassgarant. Es wird immer kleiner. Saskia freuts und sie scored ihre ersten richtigen Wellen auch wenn sie mir glaubhaft versichert dass die Wellen riesig waren ;-)
Als Tip für alle die einen Surfkurs ohne Camp machen wollen Die Jungs von der http://www.seignosse-surf-school.com machen wirklich guten Unterricht. Die Sonne brennt inzwischen tierisch heiss vom Himmel und wir können Nachts kaum schlafen. Fast wünschen wir uns den Regen zurück.
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Wieder Wind
Mitte der 2. Woche wird der Swell wieder grösser, dafür ist auch unser Freund, der Onshore-Wind wieder zurück. Nachdem die Morgensession noch recht gut war geht Mittags wieder gar nichts mehr. Ingo beschliesst dass es nun Zeit wäre die Heimreise anzutreten um die gute Abschlussession in Erinnerung zu behalten. Wir sehen uns demnächst mal in DK, Kollege ! Wir haben noch ein paar Tage vor uns, hilft nur wieder an den Molen in Deckung zu gehen. Ich gebe mir ein Monster-Onshore-Session mit recht dicken Wellen.
Die Bayern-Invasion
Die Urlaubszeit der Franzosen geht zu Ende. Auf dem Campingplatz wird es aber nicht leerer. Die Franzosen werden ersetzt Durch Bayern. Fast könnte man meinen diese komische dem Deustch ähnliche Sprache wäre die neue Landessprache der Franzosen. Im Wasser sorgt diese Spezies auch eher für Belustigung. Der Typ der seine Freundin, scheinbar absolute Surf-Anfängerin, einfach auf ein Shortboard geschnallt hat und in Les Bourdaines rausgejagt hat war echt der Knaller. Sie die ganze Zeit, mit grossen Augen: "Was soll ich machen ???" Das Board schaut vorne raus wie eine Raketenabschussbasis. Er nur "Keine Ahnung, du machst das schon gut". Nach 'ner halben Stunde sind die beiden auch wieder am Strand.
Die Super-Session
Einen Tag vor unserer Abreise stehe ich morgens auf und checke die Bedingungen. Auf dem Weg zum Strand fällt mir bereits auf dass kein Wind ist. Blick über die Düne, Jaaah, so hatte ich mir Frankreich vorgestellt. Saubere schulterhohe und druckvolle Wellen und nur 2-3 Leute draussen. Schnell rein da. Die erste Stunde ist der Hammer, ich finde einen schönen Peak an dem ich eine Welle nach der anderen abgreife. Die 3 anderen Surfer kommen zwar auch bald rübergepaddelt, sind aber nicht besonders gut, so bleiben doch die meisten Wellen für mich. Ich fühle mich wie ein König! Der Lineup wird langsam voller und es kommen auch bessere Leute dazu. Ein Australier ist dabei, der alles aus den kleiner werdenden Wellen rausholt. Fette Action!
Mit dieser Session als Abschluss machen wir uns am nächsten Tag zufrieden auf den Weg richtung Heimat.
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