...oder traue keinem Forecast, den Du nicht selbst gefälscht hast.

Dass man dem Guru nicht trauen kann, hat Börni in seinem letzten Blog ja bereits ausführlich beschrieben, aber auch andere Wetterdienste liegen nicht immer komplett richtig.

Als ich am Freitag bei meinem Lieblinsforecaster "dem Dänen" vorbeischaue, sieht der Swellforecast noch nicht besonders rosig aus, nur ein kleiner Swell für Samstag Nachmittag ist angekündigt, grenzwertig ob der kleine Swell es schaffen würde sinnvoll surfbare Wellen zu produzieren. Als ich Abends nochmal checke, hat "der Däne" den Forecast von der Wellenhöhe mal eben so gut wie verdoppelt, er schafft es so mein Interesse zu wecken bin etwas verwundert aber erfreut. Da der Swell aber eh erst am Nachmittag eintreffen soll, beschliesse ich noch eine Nach darüber zu schlafen und morgens nochmal zu checken ob da nicht ein Mitarbeiter im Suff den Forecast etwas nach oben gedreht hat. Auch am morgen sieht die Vorhersage gut aus und lockt mich so in den Norden.

Gegen 14:00 erreiche ich den Spot. Ein paar Longboarder kommen gerade zurückgelaufen. Es scheint also schon Wellen zu geben. Also rein in den Neo und ab ans Wasser. Leider ist der Swell doch noch sehr klein, ich paddle am mittleren Peak raus, der dieses Jahr schon das ein- oder andere mal sensationelle Wellen geliefert hat. Heute leider nicht...ob es die Sandbänke oder der Swell ist, der Peak läuft nicht so richtig und schwabbelt etwas unmotiviert und schwach über die Sandbank. Es wird nur eine recht kurze Session, der Swell soll ja noch zunehmen und ich hoffe auf Besserung.

2. Session gegen 18 Uhr. Inzwischen läufts an der Mole ganz ordentlich, nette saubere Sets etwa hüft- bis maximal schulterhoch laufen dort rein. Leider bieten nur wenige Wellen eine ordentliche Schulter und die Crowd ist enorm. Zu Spitzenzeiten kloppen sich bis zu 20 Mann um den kleinen Peak, die guten Sets sind leider recht selten. Früher hat der Tradeoff eher schlechte Wellen, dafür leeres Lineup und grosse Wellenausbeute recht gut funktioniert, heutzutage sind die Spots voll sobald das Meer nur zuckt. Früher war eh alles besser...ich werde alt...naja nicht klagen, durchbeissen und kurz vor absoluter Dunkelheit wird es nochmal nett als alle ihre Session beenden und Uli und ich noch für 20 Minuten das leere Lineup teilen können.

Wellencheck um kurz vor 7 - Die Wellen sind miserabel, trotzdem bin ich nicht der einzige der die Wellen checkt. Ich hadere mit mir, erstmal bischen was frühstücken, erneuter check, inzwischen sind schon ein paar Leute draussen. Sieht maximal mit dem Longboard sinnvoll reitbar aus. Nochmal zurück, geh ich rein oder nicht ? Als sich eine 8-Mann starke Truppe mit Surfboards bewaffnet gleichzeitig auf den Weg Richtung Lineup macht ist die Entscheidung für mich gefallen. Hier geh ich heut nicht surfen. Die erste Fähre über den Fjord ist meine und ich bin raus und kurze Zeit spät an einem anderen Spot.

Nur ein Bus steht hier einsam und verlassen, endlich Ruhe vor den Crowds...die Wellen sehen hier auch besser aus. Ich paddle raus und sitze allein im Lineup. Es ist nicht perfekt aber immer wieder kommt was nettes durch, ahhh es geht doch, ich fühle mich befreit und surfe ein paar schöne Wellen, auch wenn sie hier heute auch nicht besonders druckvoll sind.  Die Vorhersage für heute war eigentlich deutlich schlechter als gestern, trotzdem habe ich meine beste Session des Wochenendes.

Ein paar Bilder von Samstag:

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