"Einmal-alle-10-Jahre-Schneefall" in der Provence. März (!) 2010
Mein Logbuch vom letzten Jahr ist doch wieder ganz umfangreich geworden.
2010 startete mit Sturmtief Daisy und Schneeverwehungen im platten Schleswig Holstein. Wir wollten den BFG durchführen mussten dann aber doch gegenüber den Naturgewalten klein beigeben. Ich schaffte es zwar dann doch noch an die Seebrücke, konnte dort aber nur noch deren Zerstörung begutachten. Im Wasser war ich nicht. War mir zu heftig.
Daisy vs The Bridge, 10. Januar 2010
Danach quälte ich mich wie alle anderen durch einen saukalten Winter und fluchte auf Straßenmeistereien, die es nicht schafften, das Eis in den Griff zu krigen.
Erste Erleichterung versprach ein Trip im März an die Cote d´Azur mit der Hoffnung, die alten Knochen mit ein bisschen südfranzösischem Frühling zu wärmen.
Ich hatte Glück und fand ein schneefreies Zeitfenster im bereits viel zu langen und kalten deutschen Winter und kam gut in den Süden Frankreichs durch. Dort traf ich dann allerdings auf Temperaturen, die nachts deutlich unter dem Gefrierpunkt lagen, sowie auf Schneefall in Gegenden, in denen es sonst nie schneit. Den heftigsten Schneefall konnten wir zwar in einer Pension in Lourmarin aussitzen, aber am Grand Canyon erwischte es uns dann doch mit einer sternenklaren Nacht und zweistelligen Minusgraden im unbeheizten Bus. Das für das eisige Wetter verantwortliche Sturmtief warf immerhin eine Surfsession in für das Mittelmeer ungewöhnlich deftigen Wellen ab.
Mittelmeer auf Testosteron, März 2010
Zum Glück hatte ich meine DK-Winterneoausrüstung dabei und konnte so den Lufttemperaturen von rund 4 Grad widerstehen. 1. Session 2010. Nur kurz, aber mit einer deftigen Abreibung in erstaunlich kräftigen Wellen ;=)
Danach wurde es zwar etwas milder, aber auch flat. Auf dem Rückweg sind wir dann noch etwas in den Bergen auf Skiern rumgerutscht.
Der April lief dann völlig an mir vorbei, glaub es war auch meistens flat, auf jeden Fall aber in den heimischen Gewässern saukalt.
Am 1. Mai konnte ich dann endlich persönlich die Wassertemperaturen an Dänemarks Nordseeküste testen. Wie immer um diese Jahreszeit völlig unfit und entsprechend lausig auf dem Wasser unterwegs.
Die Woche darauf war dann der Ostsee endlich gnädig und servierte uns ordentliche Wellen für den BFG. Dumm nur, dass die Sandbank nicht richtig mitspielte.
Jonas´ Bomb Drop
Trotzdem sehr beeindruckend, was die Jungs da draußen ablieferten.
Danach ging´s endlich los nach Norwegen. Hatte das ja schon seit ein paar Jahren geplant aber irgendetwas kam immer dazwischen.
Lista Halbinsel, der Break braucht allerdings größeren Swell.
Mai ist ja für die Gegend eine gute Zeit mit hoher Chance auf trockenes Wetter (und das kann für einen Norwegentrip der entscheidende Faktor sein!)
Wow-Ausblick vom Prekestolen
Außerdem hoffte ich auf östliche Winde und westlichen Groundswell. Mit dem Wetter hatten wir dann tatsächlich Glück, 8 Sonnentage von 10 Reisetagen!
Leider spielte Huey nicht mit und es blieb die ganze Zeit flat. Dank unglaublich schöner Landschaft und am Schluss ein paar windigen Tagen zum Stehsegeln rückte die Flatness in den Hintergrund. Landschaftlich echt ein Hit, das Land, nur das mit den nicht vorhandenen Kneipen ist echt ein Problem. Will da trotzdem unbedingt wieder hin.
Anfang Juni zog ich mit ein paar Kumpels in meine ehemals zweite Heimat am Gardasee für die Tour de Feigling, bei der ich ein paar nordeutschen Flachlandtirolern zeigte warum im Wort Mountainbiken das Wort Mountain steht.
Ende Juni war dann mal wieder ein Besuch im gelobten Däneland drin,....
bevor es in den Familienurlaub nach - wie so oft in den letzten Jahren - Frankreich ging. Diesmal mit einem kleinem Abstecher in die Normandie.
Dort hatte ich dann ein Erlebnis der etwas bizarreren Art in diesem wunderschönen Naturschutzgebiet mit dem ewig breiten Strand, an dessen linker Seite gerade ein neues Atomkraftwerk gebaut wird, während auf den Hügeln am rechten Strandende die Wiederaufbereitungsanlage La Hague thront.
Ich surfte hier ein paar Wellen und leuchtete danach zum Glück nicht im Dunkeln.
Danach ging´s auf die Ile de Ré und auf dem Rückweg legten wie den traditionellen Stop an der Loire ein.
Leider kam ich auf dem weiteren Rückweg wieder nicht um den Flohmarktbesuch in Paris rum :=(
Ende August hatte ich so schon einige schöne Dinge gesehen - herausragend dabei ein paar Kunstaustellungen, über die wir unterwegs gestolpert waren -
Manolo Valdés Ausstellung in Chambord
aber mein Wasserzeitkonto sah eher erbärmlich aus.
In meiner Not nahm ich dann auch mal einen Tagesausflug zum Windsurfen an den Ostsee mit
und bekam in Dänemark Anfälle von Teebeutlerritis.
bis dann Ende September die Nordsee einen vorgezogenen Winterswell präsentierte:
War sensationell! Wir haben hier ja schon ausführlich da drüber berichtet, deswegen erspar ich mir hier genauere Erzählungen.
Anfang Oktober zog es mich dann mit Timo & Linda für eine extrem geile Woche in die Bretagne.
Über den Trip wurde hier auch bereits ausführlich berichtet. Auf jeden fall bekam ich da endlich mal wieder Watertime und war danach sogar für meine Verhältnisse richtig fit.
Ich schaffte es dann auch, mich mit ein paar Joggingeinheiten die kommenden 4 Wochen halbwegs in Form zu halten und so gut vorbereitet auf unseren Marokko Trip im November zu gehen.
Timo und Jens haben mich dabei begleitet, die Geschichten aus dem Land der langen Rechten haben wir bereits erzählt.
Am Ende des Trips hatte ich mich da auch ausreichend aklimatisiert und hatte trotz der Crowds ein paar ordentliche Sessions (geht mir meistens so, dass ich dann, wenn ich wieder richtig drin bin, wieder abreisen muss).
Zurück in der nordischen Kälte musste ich mich dann schon wieder aklimatisieren. Leider konnte ich mein Kälteempfinden nicht ausreichend dämpfen und konnte daher bei unserem Syndikatsausflug wegen akuter Froststarre dem hier nur zuschauen.
Somit endete das Jahr - trotz meiner recht guten Wellenausbeute im Herbst - mal wieder mit dem Gefühl, nicht genug gesurft zu haben. 2011 muss besser werden!
Mehr Bilder gibt´s hier (Achtung, das sind wieder ziemlich viele! Wer Muße und eine schnelle Verbindung hat sollte mal den "Diashow" button links oben betätigen).
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