Ein Tag am Strand

Manchmal hat das sein eigener Chef sein auch seine Nachteile, weil man sich selbst Überstunden verordnen muss. Häufig passiert so was in der Zeit, bevor es in den Urlaub geht. In der Regel wird die Zeit immer knapper, während ständig mehr an Arbeit dazu kommt, die noch vor der Abreise erledigt werden muss.

Diesmal war es besonders schlimm, ein großes Projekt war reingekommen, hätte eigentlich schon deutlich früher beauftragt werden müssen, muss aber trotzdem zu einem Tag X fertig bearbeitet sein. Als Goodie kam dann noch eine Baustelle in der heimischen Küche dazu. Auf jeden Fall hab ich mal wieder meine Abreise verschoben, noch mal verschoben, Frau und Kind schon mal losgeschickt und befinde mich jetzt im „Ich bin Strohwittwer und muss auf keinen Rücksicht nehmen“ – Endspurt - Dauerarbeitsmodus. Das Wochenende wurde also durchgearbeitet. Sonntag Abend ging´s dann nicht mehr. Eine Pause musste her. Am effizientesten sind solche Pausen, wenn sie am Meer verbracht werden, surfend oder wenigstens windsurfend.

Ein Blick auf die Forecastseiten meines Vertrauens ließen einen Tagesausflug an die dänische Westküste sinnvoll erscheinen. Es sollte Wellen geben, dazu Sideshore Wind aus Nord. Die genaue Windstärke war bis zum Schluss nicht wirklich klar, aber bei der Windrichtung hatte ich zwei Optionen. Windsurfen, und wenn´s dafür zu schwach war, würde es schwach genug sein, um Surfen zu gehen. An Welle war ein atlantischer Grundschwell mit 0,5m bei rund 12 Sekunden angesagt, dazu ein Windschwell mit um die 1,5m bei 6 Sekunden. Dazu Sonne.

Keine ganz so schlechten Aussichten um einen netten Strand Tag zu erleben. Sonntag abend rollte ich daher los und erreichte unbehelligt von Urlaubsverkehr und die Geschwindigkeitsbegrenzung sicherheitshalber unterschreitenden Einheimischen gegen 1 Uhr mein Ziel. Etwas bestürzt war ich über die Anzahl von Wohnmobilen, die dort parkten. Etwas über 20 Stück standen da auf den nochmals erweiterten Parkflächen. Der Platz ist wohl auch schon in so einem Stellplatzführer für Wohnmobilisten und inzwischen in der Saison gut besucht. Trotz der größeren Flächen und dem täglichen morgendlichen Reinigungsdienst für die Toilettenanlagen gibt es hier im Gegensatz zu den Hotspots des Westküstentourismus immer noch keinen Parkscheinautomaten. Auch so kann man Tourismusförderung betreiben, auch wenn mangels weiterer Läden davon eigentlich nur der Köbmand im Dorf direkt profitiert.

Ich schlief morgens aus, ging dann gegen 10 Uhr für eine erste Session ins Wasser. Brusthohe Wellen bei mittlerem Sideshore Wind waren geboten. Etwas schwabbelig das Ganze, aber die Sandbank saß ganz gut und es war surfbar. Relativ schnell merkte ich dann aber, dass die Kombo aus zu viel Arbeiten und leerem Magen meiner Ausdauer nicht sonderlich dienlich war und die Session blieb kurz. Ich schaffte dann noch den Fußmarsch zum Köbmand und konnte dann in Ruhe Kräfte tanken.

Auf dem Strand tummelten sich einige Urlauber und ein paar Dänen, zu denen die Kunde über die schädliche Wirkung von zu viel Sonne auf kreidebleicher haut wohl noch nicht durchgedrungen ist. Auf dem Wasser waren bis zu 10 Leute zugange, deutlich mehr als ich erwarten hätte, aber es ist halt Sommer.

I

ch hatte schon vorher beschlossen hatte, die sonst üblichen Checkerrunden heute mal nicht zu machen und einfach nur den ganzen Tag an diesem Strand zu verbringen. Die Wellen- und Windbedingungen sollten den ganzen Tag über gleich bleiben. Entsprechend wenig Druck hatte ich mit den Entscheidungen, wann ich wo raus gehen sollte. Ich wartete einfach ab und genoss die Sonne. Als sich gegen Mittag abzeichnete, dass es zum Windsurfen heute nicht reichen würde, paddelte ich für eine weitere Session raus. Bedingungen ähnlich wie vorher, ein Tick mehr Wind vielleicht.

Danach noch einmal eine längere Pause und darauf hoffen, dass der wind gegen Abend noch weiter runter gehen würde. Das tat er dann auch. Es war zwar nicht glasig, aber es reichte um die Wellen noch einmal deutlich zu entschwabbeln und so war meine dritte Session am frühen Abend die beste.

Gegen 9 machte ich mich dann auf den Rückweg. Der strengte weniger an, als befürchtet und wieder einmal zeigte sich, dass der Erholungsfaktor eines Tages am Strand um so viel größer ist. Trotz Fahrerei hab ich meine Batterien an diesem einen Tag mehr aufgefüllt, als das an einem arbeitsfreien Wochenende in Hamburg je möglich wäre. So, jetzt muss ich aber weiter arbeiten.

Ein paar Strandbilder hab ich hier eingestellt.

Bild von coldwaves

so...

coldwaves on Di, 07/09/2013 - 20:06

...läßt sich ein Tag am Strand doch aushalten. Hätte ich auch mal wieder Lust drauf.

Bild von tripmaster

machen.

tripmaster on Di, 07/09/2013 - 20:28

tut der Seele und dem Körper gut. Und wir ältere Männer müssen da verstärkt drauf achten ;=)