Schönen guten Abend,
erstmal ein kleines Video zur Einstimmung. Etwas schöner geschnitten als das gestern ist es auf jeden Fall und auch ein schönes Lied zu solch abendlicher Stunde ist mit dabei. Videos vom heutigen Tag gab es leider noch keine bei Youtube, kommen aber hoffentlich nach. Marlons Heat war auf jeden Fall sehenswert und wird hoffentlich noch nachgeliefert. Mehr sicke neue Fotos gibts auf http://www.facebook.com/album.php?aid=10316&id=1832052431&l=e13093687b
Und weiter geht es. Endlich hatten wir ein bisschen weniger Swell und weniger Wind noch dazu, leider immernoch sehr westlich. Alle waren wir ja voller grosser Hoffnungen gestern Abend ins Bettchen gegangen, dann kam aber leider gegen 9 die offizielle Mitteilung: Wieder kein Competition in Supertubos. Dafür aber an einem unbekannten Spot namens the Wall, wo auch immer der liegen mag. Da es nur eine grössere Mauer in Peniche gibt, war es dann doch wohl jedem klar, dass es sich nur um Molhe Leste, der Mole im Osten, handeln konnte. Der Spot heisst übrigens nicht MolhO Leste, wie zum Beispiel im Stormriderguide beschrieben. Molho Leste würde nämlich Ost-Sosse bedeuten. Wasserfarbe und -Qualität nach zu schliessen, stimmt die Bezeichnung trotzdem oft. (*das war jetzt nicht auf OST bezogen, sondern auf SOSSE, sorry.)
Im Ersten Heat durfte gleich die erste europäische Hoffnung Tim Boal schmerzlich erfahren, dass die Wellen nicht wirklich einfach zu lesen waren, was ein Aus gegen Jihad Kodr bedeutete. Und nachdem in Runde drei auch noch der beste europäische Surfer zur Zeit, der portugiesische Tiger Tiago "Saca" Pires gegen Nathaniel Curran den Löffel abgeben musste, da einfach keine Welle mit höherem Scoringpotential durchkam, wurde der Event erstmal On-Hold gesetzt, um der Gezeit etwas Zeit zum Auflaufen zu geben.
Hat sich dann auch gelohnt. Gegen 13:30 wurde wieder angepfiffen. Nachdem Ben Dunn seinen Landsmann Phil MacDonald in einer richtig knappen Entscheidung aus dem Rennen schickte, war endlich Marlon an der Reihe. Schnelle, kopfhohe rechte Wellen waren perfekt geeignet für Marlons Stärke: Vertikales Top to Bottom Backhand Surfing. Yes. Nach der ersten Welle lag Michel Bourez (leider auch Europäer) zwar vorne, schon nach wenigen Minuten konnte Marlon aber nachlegen und auf Platz eins vorrücken. Durch seine durchweg bessere Positionierung liess er dem Franzosen auch keine Chance seine Scores noch zu Übertreffen.vMichel versuchte wohl sich am Mainpeak zu orientieren, doch Marlon hatte erkannt, dass die Wellen mit dem grössten Potential direkt am Rand der Contestzone zu finden waren und kurz vor Ende machte Marlon mit der grössten Welle der letzen halben Stunde dann alles klar. Mit nur zwei Reentries erzielte er die beste Score des Heats, indem er wiedermal zeigte, dass Commitment und Radikalität alles ausmachen. Die Crowd am Strand tobte förmlich und als Herr Lipke aus dem Wasser kam konnte er sich vor Autogrammjägern und Gratulanten kaum retten. Herzlichen Glückwunsch Marlon und weiter so!
Eigentlich wollte ich mir die Heats danach auchnoch ansehen, irgendwie hatte ich dann aber den Eindruck, dass sich immer mehr Zuschauer in Bewegung setzten den Strand Richtung Supertubos. Als dann der Portugiese vor mir "O Kelly ta a surfar nos SCHUPER?!" brüllte, machte ich mich auch auf den Weg nach Süden, denn das Spektakel wollte ich mir nicht entgehen lassen. Schon aus der aus der Ferne konnte man riesige und in meinen Augen vollkommenst unsurfbare Tubes erkennen. Aber wie wir alle wissen, Kelly the Man macht alles möglich. Mit den zwei höchsten Airs, die ich je bewundern durfte und den zwei unmöglichsten Tubes, aus denen er doch noch unversehrt herausgeschossen kam, zeigte er wieder mal warum er durch Wellenreiten Millionär geworden ist. Ein bisschen leid kann er einem aber schon tun. Hunderte von Leuten am Strand stehen zu sehen, die jede Bewegung verfolgen ist ja noch tragbar und findet der eine oder andere wohl auch ganz geil, aber von circa 500 Leuten umringt und fotografiert zu werden, wenn man sich eigentlich umziehen will, kann schon etwas nervig sein. Naja, für eine millionen würde ich es auch über mich ergehen lassen.
Der einzige Portugiese, der nicht auf einem Bodyboard in Supertubos im Wasser war: José Gregorio, Coxos Local aus Ericeira, der Mann, der seinem Shaper unglaubliche Sorgen macht, weil er jeden Finplug jedes Finnensystems durch seine rohe Gewalt im Frontsidecarve rausbricht.
So, hoffe ihr hattet Spass und findets schade, dass ihr nicht hier seid.
Bis morgen, Euer Sebbo http://surfguidingpeniche.com
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Boar...
boerni on Fr, 10/23/2009 - 13:11in der Tat hätte ich gern Kelly in Supertubos Bomben gesehen...