...so beginnt die Beschreibung einer bekannten Forecastseite, die meine ersten Wintersurf-Erfahrungen ganz gut beschreibt.
Aber nun mal schön der Reihe nach. 2014 endete mein Surfjahr besser als gedacht. 5 freie Tage wurden Ende letzten Jahres genutzt um das erste mal (!) die ersten Wintersurf Erfahrungen zu sammeln. War ich bis jetzt der Ansicht, dass alles unter 15Grad Wassertemperatur den Spaßfaktor gegen null laufen lässt, wurde ich in Dänemark 2 Tage lang eines besseren belehrt. Noch ziemlich unerfahren mit den örtlichen Spots und ungemein unfit konnte ich die ersten Sessions mit der neuen Winterkollektion bei weitaus besser als gedachten Bedingungen ja fast genießen. In Kombination mit einerStandheizung bleibt mir zu sagen, dass ich im „I-Love-Wintersurf“ Gemeinde angekommen bin.
Was lag also näher als gleich die nächste Stufe zu wagen, Mitte Januar, 1 Woche frei;
Ziel: Süd-Norwegen.
Der Besuch von dorthin ausgewanderten Freunden stand seit ca. einem Monat fest, und die letzten Tage vor dem Abflug erinnerte ich mich an meine neue Liebe. Da meine Fähigkeiten zur Einschätzung ominöser Geheim-Mega-Swell-Fenster gegen null gehen, bediente ich mich zwei Tage vor Abflug dem einfachsten aller Forecasts, und siehe da,...
1 und 1 und zusammengezählt war mir klar....bähm....
ich muss wieder meiner neuen Liebe etwas Aufmerksamkeit schenken. Da der Board-Transport bei 2 potentiellen Surftagen nicht in Frage kam, schnelle suche im Netz. Der daraus resultierende Dialog könnte die Unterschiedlichen Kommunikationsweisen zwischen Mitteleuropäer und Nordeuropäer nicht besser charakterisieren:
Mitteleuropäer: Hello, my name is....blablabla.....next week..blablabla..rent surfboard,...blablabla...2 days, blablabla...call you...greetings
Nordeuropäer: Ok, call me.
Die Fakten waren also geklärt, Montags:Anreise, Dienstags: Ruhe, Mittwoch + Donnerstag: Surfen.
Spot-technisch hatte ich letzten Sommer bereits den beständigsten Beachbreak der Region kennengelernt, aber wo was wie am Besten läuft bei dem angekündigten Swell blieb mir zunächst unklar bei der Auswahl.
Am Surf Tag 1 ging es also daran sich mit meinem kommunikationsfreudigen Nordeuropäer zutreffen, ein Board auszuleihen, und dann mal schauen. Nach leichten Umwegen (Vorsicht WERBUNG, die Adresse bei surfschool.no stimmt nicht) traf ich dann doch bei Rune ein, was schnell ersichtlich war.
Und wie das Bild vermuten ließ, blieb dann bei der Bord-Auswahl eher viel Quantität als Qualität übrig, sodass ich mich mit einer BIC-Planke undefinierbarer Größe bewaffnet auf den Weg machen wollte. Doch dann kam alles anders denn Rune, ist wirklich kummunikationsfreudig (Kurzversion):
„Small-talk-beim Einladen des Boards“-„komm rein wir checken den Forecast“- „oh wow, sieht gut aus“-„ich sag dir wo du hin musst“- „warte, ich muss kurz meine Frau fragen (wie überall scheinbar)“- „ok ich komme mit“!
Also ging es auf Spot-Checker Runde zu zweit. Als erstes steuerten wie einen Rechtshänder an, der leicht südlich lag, und somit nicht den vollen Swell abbekommen sollte. Hier kam der Wind etwas Sideshore, und der Swell war wohl doch etwas zu klein. Alles in Allem für mich akzeptable Bedingungen, aber der Norweger ist halt Wellenverwöhnt.
So wurde ein Beachbreak weiter südlich von meinem Local vorgeschlagen. Trotz westlicher Ausrichtung und Offshore brachen die Wellen hier jedoch zu klein, sodass es doch wieder zurück Richtung Nordwesten an die bekannteren (lt. Rune vollen) Strände ging. Rune machte sich wieder auf den Weg nach Hause, nicht ohne mir aber genau zu sagen, wann ich wo hin muss. Netter Typ, ohne Frage.
Die folgenden Stunden lassen sich dann hier kurz zusammenfassen:
Spot 1: No.1 Beachbreak der Region, traumhafte Lage, saubere Wellen, weitaus größer als erwartet, niemand sonst im Wasser, sodass ich bei der Kombination aus Brettlänge und Paddelpower für eine Weiterfahrt entschied (Fehler)
Spot 2: unmittelbar nördlich des Beachbreaks, mit 10-15 Surfern im Wasser von weitem zu erkennen war, kleiner, aber mit dem Auto auch via Umweg nur zu erreichen. Also Weiterfahrt, ich wollte ja für den nächsten Tag Spot-technisch fit sein.
Spot 3+4: links und rechts einer Hafenanlage zeigte der Swell seine ganze Pracht, wobei der Rechtshänder wesentlich besser lief. Ein Norwegischer Mitstreiter zeigte schöne, kurze Ritte mit noch spektakuläreren wipe outs, alles in allem doch eine Nummer zu heftig. An der anderen Seite der Hafenanlage brachen die Wellen wesentlich kleiner, aber irgendwie sagte es mir nach langer Überlegung doch nicht zu...
Da saß ich nun also, und wer die Wahl hat....Fortsetzung folgt
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Nice
matthias2 on Mo, 02/02/2015 - 18:09