Donnerstag: Unter Schwestern – eine Retrospektive
Angela: Ey, was soll ich denn nun schreiben?
Petra: Ja, was war denn nun Donnerstag, musst du ja wissen!
Angela: War surfen und lief irgendwie nicht mit Hermann.
Petra: Hermann?
Angela: Meine Planke!
Petra: ?
Angela: Mann, mein Surfbrett!!!
Petra: ! I see. Gut, also was lief denn nicht? Fang doch damit an! Oder wie war das Wetter? Oder … ach keine Ahnung, weiß ich doch nicht!
Angela: Wetter war gut, Sonne halt, war derbe überfüllt, weil im November Sonne und so, hast du halt nicht so oft hier.
Petra: Und wie hoch waren die Wellen? So, wie die, die ich heute gesehen hab?
Angela: Ne, kleiner, so 3-5 ft. Kaum Wind, also daran liegts nicht!
Petra: ft???
Angela: Achso, ja so von deiner Hüfte bis zu deiner Schulter ungefähr.
Petra: Ist das hoch?
Angela: Ne, nicht wirklich, aber eigentlich ganz gut für mich.
Petra: Okay, zurück zum Thema, was war denn nun schlecht?
Angela: Keine Ahnung, lief halt einfach nicht. Wahnsinnig macht einen das, man weiß ja auch nicht, woran das dann plötzlich liegt!
Petra: Was soll’s solche Tage hat man mal, dann brauchen wir uns über Donnerstag ja auch gar nicht weiter zu unterhalten.
Angela: Ja, Donnerstag streichen wir mal aus der Angela-Surft-Liste!
Petra: Wo warst du denn überhaupt surfen?
Angela: Wo ich immer surfe…Lindamar…
Freitag: The Fog – Nebel des Grauens oder Verpasste Gelegenheiten
Vom Vortag nicht entmutigt, ging es Freitag wieder gegen Mittag ins Wasser. Aus welchen sich mir nicht erschließenden Gründen auch immer klappte es dieses Mal wesentlich besser. Wellen waren, wie am Donnerstag, eher klein, aber surfbar. Im Lineup das gewohnte Bild – jeder schien frei zu haben oder arbeitslos zu sein. Der normale kalifornische Wahnsinn. Nach zweieinhalb Stunden im Wasser zog plötzlich richtig dichter Nebel auf, sodass man nicht die Hand vor Augen, geschweige denn reinkommende Sets hätte sehen können. Auch die Tatsache, dass man die Lage des Strandes nur an der Richtung der Wellen ausmachen konnte, war irgendwie Besorgnis erregend. Hier mal ein Eindruck:
Und dabei sah das doch so schön aus, als der Nebel noch über dem Strand hing...
Mir hat mal jemand erzählt, dass man wahnsinnig wird, wenn man draußen allein auf seinem Hermann sitzt und die Melodie vom „Weißen Hai“ vor sich hinsummt. Ich kann hiermit bestätigen, dass es sogar noch gruseliger wird, wenn dieses Liedchen vom Nebel des Grauens begleitet wird. Hört sich albern an, ist aber so. Hinzu kam, dass die „weiße Wand“ jegliche Geräusche zu verschlucken schien, sodass man das Gefühl hatte, komplett allein auf dem Wasser zu sein. Das hieß für mich: Füße aufs Brett, Knie umklammern, auf Hilfe hoffen. Nach einer Gedenkminute überrollte mich die Erkenntnis, dass 1. die Situation wohl eher nicht bedrohlich ist und 2. deswegen keine Hilfe zu erwarten ist. Also entschied ich mich letztendlich mit Go-Go-Gadgeto-Armen an Land zu paddeln.
Zurück im Surfshop traf ich dann auf einen „alten Bekannten“ – Mr. Charles Henry Quinn aka Chuck. Diesen hatte ich Wochen zuvor im Bus zum Strand kennen gelernt. Er hatte mich damals angesprochen, weil ich im Stormrider (man wird ja wohl noch träumen dürfen) blätterte. Wir unterhielten uns und im Laufe des Gesprächs gab er mir seine Visitenkarte, auf die er auch eine Internetadresse geschrieben hatte, ich solle da unbedingt mal raufschauen. Dort wären spannende Surfphotos hinterlegt. Im Gegenzug gab ich ihm dann die Adresse vom Nordsurf-Syndikat, ich wollte schließlich nicht mit leeren Händen dastehen. An einer Haltestelle trennten sich dann unsere Wege. Eigentlich hatte ich die Visitenkarte schon fast vergessen, als ich Chuck im Surfshop wieder begegnete. Er erzählte mir, dass er sich auf der Seite umgeschaut hätte und er wäre ganz erstaunt darüber gewesen, dass Deutschland am Meer liegt und man dort sogar surfen kann. Er hatte sich wohl einige Videos angeschaut. Dass vieles in Dänemark aufgenommen wurde, habe ich ihm einfach verschwiegen…J Darauf sah er mich mit erwartungsvollem Blick an, was wohl so viel hieß, dass es nun an mir war, mich zu seiner Seite zu äußern. Dummerweise hatte ich da ja noch gar nicht rauf geschaut. Somit war mir in diesem Moment leider auch nicht bewusst, mit wem ich mich hier unterhielt, denn dieser alte Mann, der kaum noch gehen konnte, war ein alter Hase des Big Wave Surfings auf Hawaii, wie ich Samstag, als ich auf www.surfingheritage.org schaute, feststellen musste.
Schon ärgerlich so eine Gelegenheit verpasst zu haben; im Nachhinein hätte ich wirklich einige Fragen gehabt, aber in dieser Situation galt mein erster Gedanke nur dem Entkommen dieser peinlichen Lage.
Samstag/Sonntag: The Big Lull
Aufgrund der Anreise meiner gesamten Familie fiel der Rest des Surfwochenendes im wahrsten Sinne des Wortes flach und wurde durch einen Sightseeing-Tsunami ersetzt…aber dafür müssen sie Dienstag ohne mich auskommen, da dann noch mal der letzte Tag mit Hermann ausgenutzt wird…
Am kleinen Bay-Strand habe ich dann aber doch noch ein paar "Surf"bilder schießen können. Das sah auch sehr spaßig aus und die Dinger sind zumindest leichter zu transportieren...
Aussichten: Wechselhaft
Am Dienstag werde ich die letzte Chance nutzen, mein Board zu zerstören. Danach geht’s dann auf einen kleinen Roadtrip, auf dem ich wahrscheinlich nur noch mal in Santa Barbara surfen kann, da die Surfmöglichkeiten im Grand Canyon oder in Las Vegas eher beschränkt sind…danach geht’s dann aber endlich nach Hawaii, das sollte doch entschädigen!
Bonus: Videos
Hier nun – endlich – das versprochene Malibu Video und auch eine kleine Zusammenstellung vom Ocean Beach. Die Riesen-Wellen vom Morgen in Malibu habe ich leider nicht einfangen können, da ich das selbst ausnutzen musste. Trotzdem bekommt man wohl eine Idee! Viel Spaß damit!
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Sauber Maleika!
boerni on Di, 11/11/2008 - 21:38Prima Interviewpart von deinem ersten Tag. Videos sind auch immer gern gesehen. Mensch aber was voll dort im Line-Up....
Gruß Börni
Voll? Das war noch gar nichts!
maleika on Mi, 11/12/2008 - 03:22Voll in Malibu
Kay (nicht überprüft) on Fr, 11/14/2008 - 17:05Toponga
maleika on Sa, 11/22/2008 - 05:26