Schon wieder ist es Montag und es liegt ein durchwachsenes Wochenende hinter mir. Enttäuscht am Strand gewesen, auf der Suche nach Wellen auf Reise gegangen, fündig geworden, doch danach bitter enttäuscht wieder Richtung Heimat, dort war's auch nicht besser.
Donnerstag: Das soll offshore sein???
Am Donnerstag brauste ich früh am morgen, voller Motivation, zum Strand, da ja im Wetterbericht schon tagelang von dem tollen offshore wind berichtet wurde. Dort angekommen war der Wind dann auch tatsächlich recht stark (20 knoten), nur schmeckte er salzig und war ziemlich eindeutig onshore. Ungläubig rieb ich mir die Augen, da tauchte auch schon der gute Greg auf und tröstete mich. Zusammen standen wir dann mehr als eine Stunde am Strand und beobachteten einige Surfer, die selbst mit ihren winzigen Shortboards nicht den Weg nach draußen fanden; die meisten gaben nach 10 Minuten Kampf auf, gingen kopfschüttelnd an uns vorbei und brummelten nur "no way" vor sich hin. Als ich dann kurz davor war, in Tränen auszubrechen (Achtung! Dramatisiert!), setzte mich Greg dann in sein Auto und wir fuhren zu seinem Lieblingssurfshop, denn er wollte mir ein paar Boards zeigen. Dort angekommen, war ich nicht so wirklich überzeugt. Das einzige, das ich halbwegs passend fand, war spottbillig und da kann ja was nicht stimmen. Zudem war der Verkäufer einer dieser typischen "Ich-bin-so-geil-weil-ich-ein-guter-Surfer-bin-und-deshalb-lieben-mich-alle-Chicks-Typ", der mehr damit beschäftigt war, rumzuposen, als einen irgendwie zu beraten. Naja, in der Hoffnung, dass die Bedingungen am Freitag besser würden, verbrachte ich dann den Tag einfach so mit Freunden am Strand, aber Ersatz war das nicht...
Freitag: Der frühe Vogel...
Nachdem ich Donnerstag abend noch die Vorhersagen für Freitag und Samstag gelesen hatte, entschied ich mich am Donnerstag gegen Mitternacht, doch noch nach Santa Cruz zu fahren, denn dort sollte es zumindest ein wenig besser sein. So wurde ein Freund aus dem Bett geklingelt, mit der Info, dass wir uns Freitag um 5.45 Uhr am Bus treffen, von 1-4 geschlafen und ab gings dann nach Santa Cruz. Dort angekommen, wurde dann, nach einem kleinen Frühstück, der Weg Richtung Pleasure Point eingeschlagen. Ohne Stadtplan oder sonstige Orientierung (ich bin eine Frau...), führte uns schließlich dieser Surfer unwissend direkt zum Spot:
Foto folgt
Dort wurde dann schnell ein Board gemietet und rein ging es ins Wasser. Dort stellte ich ziemlich bald fest, dass da ja ein Riff im Wasser ist und ich mich mit meinen Wipeouts besser zurückhalten sollte...
Es war zwar ziemlich voll, aber da wirklich viele gute Wellen reinkamen, konnte ich am Vormittag doch so einiges abgreifen. Und das waren für mich wirklich traumhafte Bedingungen. Hatte ja noch nie bei einem Point Break gesurft, musste mich also immer durch Tonnen von Weißwasser schlagen, ständig änderten sich die Peaks usw. Aber hier war es so einfach...vor allem brachen alle Wellen schön nach rechts, was für mich immer noch angenehmer ist, und ermöglichten es bis fast ganz an den shore zu reiten. Traumhaft, wirklich...die Leute im Wasser waren auch alle nett, obwohl mich die Tante im Surfshop so gewarnt hatte. Und das Board...obwohl es nur ein epoxy war, merkte man schon hier deutlich den Unterschied zu meiner alten Dame. Gleitet viel besser im Wasser und man konnte tatsächlich ein paar turns machen; meine alte Dame ist da ein wenig, naja, sagen wir mal unbeweglich und bockig...ich will mir gar nicht vorstellen, wie es auf einem richtigen Board ist!
Nach der Mittags-Session gab es dann eine Stunde Pause und dann gings nochmal rein ins Wasser. Das war dann weniger toll, zwar waren nur vier andere Surfer im Wasser, aber es waren kaum Wellen da und da habe ich dann mal gemerkt, wie agressive Surfer drauf sind. Kein Platz für mich und nach nur zwei Wellen (was aber auch daran lag, dass meine Arme nach der stundenlangen Plackerei vorher einfach nicht mehr wollten), verließ ich dann lieber das Wasser. Das war im Übrigen der schwierigste Part des ganzen Surfens, ich kommentiere:
"lalala, ich fahre mal ganz an den shore durchs Weißwasser, ach mist, war hier nicht irgendwo Riff?"
"hm, wie komme ich da jetzt hoch?"
"oh oh, rutschig..."
"geschafft!"
(danke auf diesem Wege an den fleißigen Photographen)
Samstag: Och nöööööö....
Samstag ging es dann nach einer sehr kurzen Nacht morgens um 6 aus dem Bett, aber was mich erwartete, war nicht sonderlich gut...
Cowells: flat
Pleasure Point: flat
Steamers Lane: flat
Super, dachte ich mir, jetzt bist du schonmal hier und das Unglück verfolgt dich! Aber was soll man sagen, Surfen ist eben kein Tennis, wo die einzige Sorge ist, sich rechtzeitig den besten Platz zu reservieren...
Nachdem ich mich nochmal im Internet umgeschaut habe und es keine Aussicht auf Besserung gab, wurde der Tag dann am Strand verbracht. Dort habe ich unter anderem eine Surfschule beobachtet, die doch tatsächlich ihren Schülern ne Stange Geld für keine Wellen abgezockt hat. Ich hatte schon etwas Mitleid, als ich die Leute rauspaddeln sah und sie eine Stunde da rumlagen und sich keine einzige Welle blicken ließ...
Sonntag: Was soll man sagen...
Ihr könnt es euch denken, wieder zurück an meinem Heimatstrand, waren die Bedingungen so schlecht, wie schon am Donnerstag. Das war wirklich frustrierend irgendwann!
Zu diesem Wochenende kann ich nur sagen, dass mir der Freitag wirklich die Laune gerettet hat, aber nächstes Wochenende muss wirklich besser werden!
Mit meinem Boardkauf bin ich auch noch nicht wirklich weiter gekommen, habe bisher noch kein richtiges gefunden und sich eins shapen zu lassen, dauert wohl doch etwas zu lang. Werde wohl am Donnerstag mal eins ausprobieren und dann berichten!
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was ist denn mit dem brett
Hawky on Mo, 10/13/2008 - 22:03ja, das war das gemietete...
maleika on Mo, 10/13/2008 - 22:37wen du schon ...
Don Diggi on Di, 10/14/2008 - 09:49die chance auf epoxy hast solltest du zugreifen