Und hier berichtet live und aktuell –vom Mekka des internationalen Surfens Columbia in Missouri, USA – Angela über ihre Abschiedssessions in San Francisco. Verstört und weinerlich reagierte sie, als sie sowohl am Donnerstag als auch am Freitag keine Welle am Horizont erblickte. Doch dann, als schon jegliche Hoffnung aufgegeben war, sollte ES doch noch passieren. Ein swell erreichte Nordkalifornien und schenkte, erst recht ungeordnet, aber später immer besser, der Angela noch ein paar Wellen zum Abschied.
Am Freitag war’s – wie schon am Donnerstag – überhaupt nicht gut und somit verstrich wieder einer meiner letzten Tage ohne Wasser. Aber ich ging mit dem Tipp von Dan nach Hause, dass am nächsten Nachmittag so ab 13.00 Uhr was gehen sollte. Somit stand ich natürlich pünktlich um 12.30 Uhr auf der Matte und sah auch schon ein paar wenige Surfer im Wasser. Im Line-Up angekommen (mal wieder mit einem anderen Board – die wechsele ich momentan wirklich täglich…) kamen dann auch schon bald ein paar Wellen angekrochen. Zwar noch alles wirklich ungeordnet, aber nach einer Stunde wurde es dann wirklich immer besser und wir waren immer noch nur ein paar wenige Surfer im Wasser. Keine Ahnung, ob es die – für San Francisco – eisigen Temperaturen oder die lange Phase ohne Wellen vorher war oder ob dann doch noch in Panik die letzten Weihnachtsgeschenke gekauft werden mussten, aber die Massen, die sonst immer zuverlässig um einen herumpaddeln, waren dieses Mal nicht dabei. Somit wurde es dann noch mal zu einem richtig guten Tag, der erst um 17.15, als die Sonne hinter den Bergen verschwand (ach, wie romantisch…), ausklang. Durchgefroren ohne Ende, aber mit einem dämlichen Grinsen auf dem Gesicht ging es dann nach Hause.
Sonntag sollte ein surffreier Tag werden, da meine Abreise am Montan näher rückte und ich meine Wohnung noch auszugsfertig machen, mein Gepäck packen und meinen Pass suchen musste. Aber wie es dann so kommen sollte, wurden die Wellen am Sonntag noch recht gut und dann habe ich mich doch von einem Freund beschnacken lassen, zumindest einmal in San Francisco Ocean Beach zu surfen. Er hatte ja recht; ist wohl eine Sache, die mir noch gefehlt hat. Also wurde sich der Wetsuit geschnappt, zu seinem Haus gefahren (das direkt am Ocean Beach liegt, man muss wirklich nur einmal über die Straße…ein Traum, wenn man nicht stundenlang durch die Gegend fahren muss), sich ein Board aus seinem Boardraum ausgesucht (allein in diesem Raum befanden sich um die 40 Bretter, im ganzen Haus verteilt dann noch mal so 20…Wahnsinn!) und schon ging es los. Wellen ca. schulterhoch und es saß ordentlich Druck dahinter. Zwar wird ja immer gesagt, dass Ocean Beach viel schwerer zu surfen sei als Lindamar, für mich fühlte sich das aber eher gegenteilig an. Fraglich ist nur, ob das daran lag, dass mir der Strand wirklich besser gelegen hat (oder halt die Wellen an dem Tag) oder doch eher daran, dass ich mich einmal nicht blamieren wollte und mich darum gut zusammengerissen habe. Auf jeden Fall habe ich mich nach der Session wirklich geärgert, dass ich nicht mal früher Ocean Beach gesurft habe. Aber was soll’s, beim nächsten Mal bin ich halt schlauer.
Auf jeden Fall waren die beiden Tage doch noch würdige Abschiedstage, wie es dann immer so kommt, wenn man nichts mehr erwartet. Der Abschied fiel dadurch nur noch schwerer…
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