Do, 21.01.2010 Algarve Wintersuckas, Part II 

In der Nähe von Lagos

  Uuhhhähhhhh, Guten Morgen! Wir haben gestern Abend ein wenig gefeiert, Filme geschaut, den Tag aufgearbeitet, und bei 30°C Klimaanlagenbestrahlung halb nackt gepennt. Manchmal müsste man mehr für die Umwelt tun. Andererseits haben wir Urlaub und wollen es gut haben.

Nach einem kleinen Frühstück auf der Dachterasse suchten wir den Surfshop in Lagos auf. Dort verkaufte mir die Süße vom Tresen eine neue Longboardleash. Noch ein wenig in ihren Augen gefangen, mussten wir dann auch schnell weiter, weil im einmal im Halteverbot parkten und zweitens glaubten, ohne uns würde sich die Surfwelt nicht weiterdrehen. Schnell noch ein kurzer Blick auf zwei Retrobretter aus Epoxy, zu einem unverschämt günstigen Preis, und das Weite gesucht. Ich hätte ihr gerne eines davon abgekauft... 

Wir fuhren als erstes wieder zu unserem nicht sehr bekannten spot und freuten uns über den guten swell an dieser Stelle. Heute liefen die Wellen noch sauberer herein als gestern und wir waren allein im Wasser.

Über die schlüpfrigen Steine schlitterten wir ins Wasser und versuchten uns nichts zu brechen. Die ersten Wellen, welche wir erreichten hatten ungefähr Schulterhöhe und liefen sehr sauber über die Felsenkante. Wir freuten uns, allein hier zu sein und haben keine anderen Checker am sehr kleinen Strand bemerkt.

Nach drei Stunden sahen wir die ersten drei Surfer am Strand auftauchen. Sie kamen bald, nachdem ich das Wasser verlie­ß, und enterten den lineup. So zog ich mich rasch auf dem kleinen Parkplatz hinterm Restaurant um und setzte mich mit der Kamera auf einen Felsen auf die Klippe. Dort entstanden diese Fotos, welche zusammen mit der Sonne und der Perspektive ganz gut die Gefühle dieses Tages an euch weitertransportieren können, auch wenn ihr im Büro oder der Halle wenig davon gespürt habt.

  

Größere Wellen brachen heute meistens closeout, an der gesamten Südküste. Hier allerdings hatten wir mächtig Glück und konnten sehr viele Wellen surfen. Es ist erst der dritte Tag hier und schon haben wir den perfekten lineup gefunden. Wie es bisher ausschaut, werden wir häufiger auf Dänemark verzichten, um hier öfter zu surfen. Wenn man das eine oder andere Dänemark-Wochenende spart, lohnt sich schon fast ein trip in den Süden. Aber entscheidet selbst...

  

 

Die Gefühle, in diesem für Winterverhältnisse warmen Wasser einzutauchen und beim anpaddeln der leichten onshorewellen, das longboard gleitet sanft an, Du streckst Deinen Oberkörper hoch und gleitest noch ein wenig mehr, die Gischt läuft sanft an deinem Gesicht entlang, ein kurzer Blick zur Welle um zu sehen, in welche Richtung sie bricht, langsam aufstehen, langsam ins Tal gleiten und einen ruhigen und entspannten Bottonturn setzen um anschließend mit ein paar wenigen crosssteps kurz zur Nase des Longboards gehen, und wieder zurück um den nächsten turn zu machen.

Manchmal läuft dies alles wie in Zeitlupe und manchmal glaube ich, einen turn viel zu sehr überzogen zu haben und denke, nun falle ich auf einen der Felsen unter mir, doch das Brett liebt mich und verzeiht mir alles, es setzt sanft den angezeigten turn um und schenkt mir mehr Lebensfreude und Gefühl als ich an einigen Tagen gedacht hätte, verdient zu haben. Es ist nicht das was du bekommst, sondern eher das, was Du investiert hast. Die Liebe, die in einen chilligen Urlaub in den Ocean transportiert wird, wirst Du später umso mehr zurück bekommen.

 

 In diesem Sinne grüße ich mal wieder alle Daheimgebliebenden und versichere, für jeden von Euch zumindest eine Welle mitzureiten und eventuell schaffe ich es sogar, für jeden von Euch ein Bier mitzutrinken....Haha!!!

Bild von herthapaule

Schnief...:-(

herthapaule on Fr, 01/22/2010 - 10:23
Danke, dass Deine wunderbaren Worte meinen Tag retten und mich wenigstens in GEdanken an schönen Plätzen dieser Erde sein lassen....WEiterhin viel Spaß Euch dort unten
Bild von boerni

Das ist...

boerni on Fr, 01/22/2010 - 08:05

Pflichtprogramm!!!