Ich hatte über Himmelfahrt eine Woche zur Verfügung, der Plan: surfen surfen surfen ohne Rücksicht auf Verluste. Bei meiner Planung der Destination war ich auf Risikominimierung aus und daher etwas weniger experimentell eingestellt als mein Syndikats-Kollege Tom. Ziel war mal wieder Frankreich, wobei ich vor Ort möglichst flexibel auf Wind und Swell reagieren wollte.
Im Vergleich zum berühmt-berüchtigten September sind die Swells im Mai in der Regel etwas weniger aufgeräumt, das Wetter wechselhafter, dafür ist es aber noch leerer, Swell gibt es in der Regel reichlich und als Bonus ist es fast bis 22 Uhr hell.
Tag 1:
Nach 24 Stunden (mit Pause) on the Road, Ankunft am Campingplatz in les Landes gegen 17:00. Die Fahrt steckt mir in den Knochen, Hans und Gesa sind auch gerade angekommen. Zeit für eine erste Session. Der Wind hat gerade nachgelassen, es ist deutlich grösser und besser als zunächst angenommen.
Zum Abendessen gibts Steak vom Grill
Netter Start des Trips
Tag 2:
Philipp kommt am morgen an. Wellen sind klein aber dafür bleibt der Wind Offshore den ganzen Tag. 3 Sessions bei irrer Hitze um fast 30 Grad Luft bringen den Körper gleich mal an seine Grenzen.
Ein grosses Steak zur Stärkung muss her !!
Phil findet ne cleane offene Kante
Tag 3:
Mein Körper schmerzt bereits, ich schlafe etwas länger. .Es muss weiter gehen. Der Wind ist leicht onshore, der angekündigte Swell ist noch nicht ganz da, trotzdem Spass. Am Abend hat der Swell sich gleich mal vervierfacht, zu gross für unsere Location. Mein Körper lechzt nach Pause, ich überlasse Hans die Abendsession, der aber auch nur 2-3 kurze Wellen im vorderen Shorebreak verbucht bevor er aufgibt.
Der Chef empfiehlt heute: Steak vom Grill, was sonst ?
Weniger Epic als es aussieht, trotzdem geile Welle für Hans
Tag 4:
Grosser Swell und Wind, keine gute Kombi für den offenen Beachbreak vor dem Camper.
Wir suchen Schutz zwischen Molen weiter im Süden. Die zukünftige französische QS-Elite zeigt uns die Grenzen unseres beschränkten Surfkönnens auf, Spass und ein paar schöne Rides haben wir trotzdem.
How its done, Pro-Turn!
Am Abend spekulieren wir auf nachlassenden Swell+Wind am Camper. Der Wind tut es, der Swell römert aber weiter in zu grosser Grösse bei auflaufendem Wasser über die Sandbank. Wir holen uns ein paar Wellen auf der inneren Sandbank ab, insgesamt ist die Session aber wenig erwähnenswert.
Zur ausgewogenen Ernährung gibts zur Abwechslung: Fleisch vom Grill
Average Joe Fun, Not-so-Pro-Turn
Tag 5:
Onshore, also erstmal wieder gen Süden. Die Surfelite ist auch wieder da, inklusive Trainer der sich in einem Zelt vor Wind und Regen verschanzt. Ich finde keinen Rhythmus im Monstermush, wärend die Pro-Jungs eine Welle nach der anderen zerlegen. Gegen Nachmittag lässt der Wind schlagartig nach, die Wellen werden glassy, allerdings ist es jetzt auf dem Wasser so richtig voll auf extrem hohen Niveau. Wir gehen auf Risiko und fahren wieder auf unseren Camper. Treffer! Wind ist Weg, Wellen sind da und werden immer aufgeräumter. Wir teilen uns einen perfekten A-Frame mit einer Handvoll entspannter netter Locals.
Bock auf “vegetarisches” Essen heute: Nudeln mit Hackfleischsauce
Septemberesque
Tag 6:
Zum Glück muss ich früh raus zum pinkeln. Ich nutze die Chance um gleich über die Dünen zu schauen. Ich reibe meine müden Augen, der Swell hat sich weiter geordnet bei absolut null Wind. Ölige, perfekte Sets schälen sich über die Outside-Sandbank. Hätte ich nicht erwartet, denn ab frühem Mittag ist stürmischer Wind angesagt. Die Session ist noch besser als der vorherige Abend. Hans schafft es leider zu spät aus den Federn und klettert erst mit einsetzen des Onshore über die Düne.
Der restliche Tag wird zum Reisen genutzt. Flucht vor dem Wind. Ich fahre ins schöne Vendeé im Norden Frankreichs, Hans und Gesa legen einen Stop in Bordeaux ein und Philipp fährt weiter gen Süden für 2 weitere Wochen Surfspass. Ich komme gegen Abend an, checke noch ein paar Spots und suche mir dann einen Schlafplatz.
Ernährung heute Abend mal “vegan”: Ravioli aus der Dose.
Tag 7:
Das Vendeé, Ich checke am morgen ein paar Spots, bleibe aber zunächst unschlüssig, keiner im Wasser, Wellen und Strömung sind schwer einzuschätzen. An einem Küstenknick sehe ich tatsächlich mal 2 Leute im Wasser, die kriegen aber nicht wirklich viel hin, schwer zu sagen ob es an den Wellen oder den Akteuren liegt.
Pumping Urban-Surf
Nächster Stop, ein urbaner City-Spot, ich habe Mühe den Weg zum Meer zu finden, als ich endlich an der Strandpromenade entlang fahre, will ich nur noch schnell ins Wasser, es feuert, der Wind fächelt leicht side-offshore und die Sonne scheint! Nächstes Problem, kein Parkplatz, endlich finde ich einen kostenpflichtigen Stellplatz in ca 1000km Entfernung zum Meer. Die Wellen sind Top ich bleibe 3 Stunden drin bis ich nicht mehr kann. Zur Erholung chillen in einem der zahlreichen Restaurants an der Strandpromenade. Ich gönne mir einen Salat (zwischen zwei Brötchenhälften mit einer runden Scheibe Hack) und einen Crepe mit Caramel als Nachtisch.
Feierabend-Spaziergang
Danach brauch ich erstmal Mittagsschlaf. Inzwischen hat auch Hans den Weg in den Norden gefunden. Wir gehen für ne 2. Session raus. Nicht mehr ganz so gross, der Wind ist etwas stärker und etwas mehr sideshore, dank einer grossen Hafenmole tut das den Wellen aber nichts allzu schlimmes anl. Gute Session auch wenn der gute Hans meint für ‘nen Closeout über mein Brett rübermähen zu müssen.
Zum Abendessen wird gefastet: Nudeln mit Pesto (Tatsächlich kein Fleisch heute)
Löppt!
Tag 8:
Das Wetter ist grau, es nieselt leicht. Zeit für eine letzte kurze Session in einem druckvollen Onshoreschwabbel bevor es auf die Rückreise zur lieben Familie geht.
Da Boyz are happy!
- jens's blog
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Jensemann, wieder n fetter
Da Johnnie on Fr, 05/29/2015 - 21:49Oh yeah!
boerni on Fr, 05/29/2015 - 21:48Genau das Essen nach meinem Geschmack! Frankreich ich komm' dich mal im Sommer besuchen. Danke für den Blog Jens! In drei Wochen test ich das Wasser auch mal wieder an.
sauber börni, also darfst du
Da Johnnie on Fr, 05/29/2015 - 21:50Nee,
boerni on Mo, 06/01/2015 - 16:30in 3 Wochen darf ich wieder surfen. Bis Ende Julli muss aber die Nord- und Ostsee herhalten...
Fleisch ist mein Gemüse.....
tripmaster on Fr, 05/29/2015 - 11:52Fleisch ist mein Gemüse, wobei ich sagen muss, dass Frankreich nicht wirklich RAW ist ;=)
Echte Kerle ernähren sich im Holzfällerhemd in deutlich nördlicheren Gefilden.
Aber ich kenn das ja, durch die Vaterrolle wird der männliche Körper mit zu viel Östrogen geflutet.....
Schöner Blog Jens, und Wellen hast du ja endlich auch wieder in ausreichender Dosis abgegriffen!