Über die plötzliche Ressourcen Verknappung von Surfzeit als Vater habe ich ja bereits berichtet. Zum Glück hat sich der Staat für arme an Surfentzug leidende Eltern (ausnahmsweise mal) was tolles ausgedacht: Man kann sich ein paar Monate frei nehmen und wird vom Staat dafür bezahlt den Neuankömmlingen auf dieser Welt gleich mal die Vorzüge eines ausgedehnten Surftrips näherzubringen - Hurra Elternzeit!
Im September war es dann soweit, 1. Teil der Elternzeit, ein ganzer Monat frei, Ziel - ganz konservativ - Frankreich. Neben den eigenen Bedürfnissen gute Wellen zu scoren, stehen jetzt eben auch andere Faktoren auf der Liste für die geeignete Spotwahl.
Nach einem Stop bei den Grosseltern im Süden Deutschlands erreichten wir Mitte der ersten Septemberwoche nach gemütlicher Anreise mit vielen Pausen unser Ziel auf einem der vielen Campingplätze mit direktem Wasserzugang in Les Landes.
Die gelb-blaue Gefahr...
Etwas erschrocken war ich etwas über die Anzahl der Surfcamps auf diesem einen Campingplatz. Ganze 7 an der Zahl und nein, wir waren nicht am Surf-Ballermann Moliets !!! Camps haben in meinen Augen ja durchaus eine Daseinsberechtigung. An einem Ort 7 Stück ist dann aber vielleicht doch ein bischen viel, auch wenn der Störfaktor auf dem Wasser recht gering ist sobald die Wellengrösse 0.5m überschreitet.
Etwas erschrocken war ich etwas über die Anzahl der Surfcamps auf diesem einen Campingplatz. Ganze 7 an der Zahl und nein, wir waren nicht am Surf-Ballermann Moliets !!! Camps haben in meinen Augen ja durchaus eine Daseinsberechtigung. An einem Ort 7 Stück ist dann aber vielleicht doch ein bischen viel, auch wenn der Störfaktor auf dem Wasser recht gering ist sobald die Wellengrösse 0.5m überschreitet.
Ahh...Offshore am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen
Die nächsten Wochen passierte dann nicht allzu viel Aufregendes, wenn man mal von den ständig Exzellenten Wellen absieht ;-) . Morgens ein paar Stunden Surfen mal dicke, mal kleine, mal hohle, mal softe Wellen, fast immer garniert mit feinstem September-Offshore und danach schön Zeit mit der Tochter verbringen. Das Auto wurde nur für zwischendurch notwendige Einkäufe bewegt, ansonsten relaxen pur - soweit das ein 4 Monate altes Baby eben zulässt.
Langweilig...schon wieder perfekt...
So ging das beinahe 3 Wochen lang, dann wurde das Wetter leider deutlich schlechter und der starke Onshore zerhackte die nicht gerade kleinen Wellen zur Unsurfbarkeit (auch wenn die Organisatoren der Deutschen Meisterschaften, die ein paar km weiter statt fanden, das wohl anders sahen). An unserem Spot war auf jeden Fall keiner mehr auf dem Wasser...
Sicher hätte man nochmal den Spot wechseln können und nach geschützten Buchten zu suchen aber für uns war es eh Zeit nach Hause zurück zu kehren, somit war auch noch etwas Zeit übrig unsere Kleine wieder an das Wohnen in festem Mauerwerk zu gewöhnen.
Bevor ihr jetzt sofort mit dem Kinderkriegen loslegt um euren nächsten Surftrip zu finanzieren, ein paar Tipps für einen erfolgreichen Elternzeit-Surftrip:
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Reiseziel: Diese einsame kleine Insel im Indischen Ozean mit dem fetten Reefbreak, die ihr bei Google Earth gefunden habt und zu der ihr 4 Tage mit einem lokalen Fischerboot unterwegs wärt bis ihr dort ankommt, ist vielleicht nicht die richtige Wahl. Europa ist auch toll, kurze Flüge oder flexible Anreise mit dem eigenen Bus (jederzeit anhalten können...) sind für so einen kleinen Wurm schon stressig genug. Ein passender Artikel dazu findet sich auch auf surfermag.com
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Elternzeit ist kein Hardcore-Surftrip: Eure Surfzeiten richten sich weniger nach der perfekten Tide und dem optimalen Swellwinkel sondern danach, wann euch Euer Nachwuchs lässt. Deswegen bietet sich ein Spot an, der nicht nur bei Vollmond, 1 Stunde kurz vor Hightide, wenn der Saturn im 3. Haus des Jupiters steht, funktioniert. Sucht euch einen Spot der bei einer grossen Bandbreite von Bedingungen funktioniert, damit steigen Eure Chancen für ‘nen Surf deutlich an.
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Wenn ihr mit dem Bus unterwegs seid, sucht euch einen Schlafplatz mit Fuß-Entfernung zum Spot. So könnt ihr euch z.B. morgens für ‘ne Session rausschleichen während die Family noch schläft oder sich anderweitig entspannen kann. Bis sonst alle so weit Glücklich sind, dass ihr zur grossen Spotcheckerrunde aufbrechen könnt, bzw. noch glücklich ist wenn ihr am Spot angekommen seid, ist der Tag vorbei und ihr habt nicht gesurft...
- Relax: Ihr habt Zeit, also müssen es vielleicht nicht unbedingt 10 Stunden surfen pro Tag sein, ist die Family glücklich steht dem nächsten Surftrip nichts im Wege, ist sie es nicht, ist euer Leben als Surfer oder als vollwertiges Familienmitglied eventuell gefährdet...
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jensemann, wie schon
Da Johnnie on Fr, 10/26/2012 - 14:11Schöner Blog, kann ich so
Flo_SPunkt on Mo, 10/22/2012 - 12:48Hab mal einen Thread im Forum
jens on Do, 10/18/2012 - 14:40Danke für Euer Feedback! Wünsch Euch viel Spass auf euren geplanten Trips!
Hab mal einen Thread im Forum angelegt:
http://nordsurf-syndikat.de/smf/heimatgeschichten-(nord-und-ostsee)/life-is-better-in-elternzeit/
Nice
matthias2 on Mi, 10/17/2012 - 22:38Flugtauglichkeit
tripmaster on Do, 10/18/2012 - 12:58hängt ganz wesentlich davon ab, wie verrotzt der / die kleine gerade ist. Problem dabei ist der Druckausgleich und damit v. a. bei zugeschleimten Nebenhöhlen / Nasen / Gehörgängen verbundene tierische Ohrenschmerzen. Bei manchen hilf da trinken, bei manchen auch nicht. Kann man also nicht so pauschal beurteilen.
Die ersten beiden Jahre ist es sicher am besten, mit dem Bus / WoMo in ausreichend warme Gefilde (= Frankreich von Mai bis Oktober) zu fahren, einfach schon deswegen, weil man in der Karre alles notwendige mitnehmen kann.
Ab einem Alter von 2 Jahren bieten sich die Kanaren an. Flug nicht zu lang, Klima genau richtig. Sollte man dann aber in den touristischen tote Hosen Zeiten Nov./Dez. (natürlich vor den Weihnachtsferien) Jan. / Feb. machen.
Problem mit Reisen und Logieren in nicht vertrauten Unterkünften kann dann aber das Kacken werden. Manche Kinder können in dem Alter nicht auf ein unbekanntes Klo gehen. Nach dem 5. Tag Verstopfung ist man dan mit dem Klistier zu gange und pult die steinharte Masse per Hand raus.....
Schöner Blog
Surfster75 on Di, 10/16/2012 - 19:42So war auch mein Plan...
Johnny Utah on Di, 10/16/2012 - 14:37Sauerei....
tripmaster on Di, 10/16/2012 - 13:28bei uns gab´s sowas noch nicht ;(=
genau...
coldwaves on Di, 10/16/2012 - 19:34...
top.. freu mich auf meine
k.w. on Di, 10/16/2012 - 09:35Wie gut ich das kenne...
boerni on Di, 10/16/2012 - 09:34"So könnt ihr euch z.B. morgens für ‘ne Session rausschleichen während die Family noch schläft "
Auf Fuerte oder im Herbst in Frankreich konnt ich n Lied davon singen.
In Stockdunkeln aufgestanden. Hunderunde. Erster auf dem Wasser. Erster vom Wasser. Bäcker. Familienfrühstück.
So sah das bei mir aus! :D