Uhh ich hab solche Sehnsucht, ich verlier den Verstand, ich will wieder an die Nordsee, ich will zurück...
Dieser Song kam mir natürlich sofort in den Sinn, als ich am späten Freitag abend gedankenverloren mein Boardbag packte. Hätte dabei vielleicht mit etwas mehr Sorgfalt vorgehen sollen, aber dazu später mehr...
Die Vorhersage konnte sich mal wieder nicht zwischen Offshore-Perfektion und null Welle in Dänemark entscheiden, so wählte ich die sichere Variante, mir mal mit Hans-Georg seine neue Lieblings-Insel anschauen. Die bekannteste deutsche Surf-Insel wollte ich mir sowieso schon immer mal anschauen habe es aber irgendwie in meiner ganzen 10-jährigen Surf-Karriere noch nie dorthin geschaft. Zwar war auch hier die Vorhersage nicht perfekt versprach aber mit ziemlicher Sicherheit ein paar Wellen. Was dabei ziemlich weh tat, dass die Wellen in DK wohl Sonntag spät abends und Montag früh ziemlich geil werden sollten. Ging aber wegen Arbeiten nicht...
Samstag kurz nach 8 sitze ich in der Bahn von Kiel nach Husum, hier ist dann auch gleich der erste Junggesellenabschied am Start...also nix mit enspannter Anfahrt. In Husum umsteigen, hier treffe ich dann auf Hans Georg und Phillip und als Bonus noch 2 weitere Jungesellenabschiede in "bester Stimmung". Nach ner weiteren Stunde sind wir endlich da und nach kurzem Fussmarsch auch endlich am Strand. Ruhe...Meer...Wellen...endlich!
Wellen sehen passabel aus, da kann man was mit anfangen. Also schnell den Neo aus dem Boardbag gezogen und...komisch, der ist aber irgendwie ganz schön klein...noch das Etikett gecheckt - NEEEEEIIIIIIIIN - da hatte ich doch tatsächlich den falschen Neo eingepackt.
Kurze Frust-Minute, gedanklich schon auf dem Rückweg zur Bahn, beschliesse ich das der Neo doch eventuell passen könnte. Gummi ist doch schliesslich dehnbar...5 anstrengende Minuten später stecke ich tatsächlich drin in dem Teil und Bewegungsfreiheit ist grösstenteils gegeben.
Da kann die Session doch starten. Die Peaks sind gar nicht schlecht, bieten einen schön steilen Takeoff und ein bischen Schulter ist auch meist dran. Durch den Wind, der genau Sideshore kommt gibt es aber eine knackige Strömung, gegen die auch kein paddeln hilft. So machen wir häufiger die Runde am Strand längs um weiter oben wieder einzusteigen. Das eh nicht besonders volle Lineup wird dadurch aber auch schön entzerrt.
Nach knapp 2 Stunden und viel gepaddel lässt der Wind ordentlich nach und mit ihm ist auch die Strömung verschwunden. Den Wellen tut das ganze auch gut, wenn auch natürlich nicht völlig clean, ist das Face jetzt teilweise fast glassy und so geben wir uns noch so einige Wellen bis die Arme nicht mehr mitmachen.
'Ne gute Stunde chillen, zum Glück ist das Wetter inwischen super und die Sonne kommt raus. 2. Session in leider kleiner gewordenen Wellen, dafür angenehmer ohne Strömung. Kleine Sommer-Spass-Wellen sind noch im Angebot und so bleiben wir bis kurz vor 8 im Wasser.
Die Rückfahrt läuft deutlich entspannter, die Junggesellen schaffen es nach einem harten Tag nur in den ersten Wagen zu kriechen, so haben wir im letzten Wagon viel Platz um uns von einem erfolgreichen Surftag zu erholen und mit einem Bierchen auf die Sessions anzustossen.
Immerhin gesurft dieses Wochenende und so den Schmerz über die verpasste Mega-Session am Montag etwas gelindert.
- jens's blog
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