Es war so weit, Himmelfahrtswoche und bewegliche Ferientage, endlich sollte es wieder an den Atlantik zum Surfen gehen. Ihr wisst ja, ‘Happy Wife - Happy Life’, deswegen war der Urlaub zweigeteilt geplant, ein paar Tage Meer, dann ein paar Tage Lissabon. Alles war vorbereitet, Flüge waren gebucht, Mietwagen und Unterkünfte reserviert, doch dann kam es wie es kommen musste...

Montag, 6 Tage vor Abflug: Bin am Vorhersage checken. Ürgh…Nordwind gepaart mit kleinem Windswell, das würde also verblasene Wellen im Norden und maximal für Ankle-Biters im Süden reichen, dazu auch nicht gerade Strandwetter für die Familie. Naja ist ja noch ein paar Tage hin…das wird bestimmt noch.

Mittwoch, 4 Tage vor Abflug: Inzwischen erreicht die Nordwind-Vorhersage teilweise Sturmstärke, sehe mich schon mit einer gelangweilt-fluchenden Familie in der Ferienunterkunft sitzen, es könnte desaströs enden…

Freitag, 2 Tage vor Abflug: Ich glaub es hackt !! Die Vorhersage dreht komplett und ist perfekt, leichte Winde, guter langperiodiger Swell, Temperaturen um die 25 C…also natürlich nicht für die geplanten Tage am Strand, sondern exakt für den Tag an dem der Umzug nach Lissabon geplant ist und die restlichen Tage bis zum Rückflug. Für die Tage vorher ist natürlich immer noch durchgängig stürmischer Nordwind beí kühlen 17 C angesagt.

Die Vorstellung erst mit der Familie im Sturm zu sitzen und weder sinnvoll surfen noch andere Strandaktivitäten machen zu können, nur um dann die Kinder in der 2. Wochenhälfte bei ca 30 C durch die Stadt zu schleifen, hört sich nicht gerade nach einem entspannten Urlaub für irgendwen an…

Frei nach Eisenhowers Zitat “Plans are worthless, but planning is everything” ziehe ich die Reißleine. Dank Corona bietet ja inzwischen fast jede Unterkunft auch kurzfristige Storno-Möglichkeiten. Nach einer halben Stunde stehen nur noch die Flüge fest, alles andere is gecancelled, neue Unterkünfte, neuer Mietwagen folgen in den nächsten Stunden…Nun musste sich nur noch Mutter Natur an den neuen Plan halten.

Erstaunlicherweise hat das alles tatsächlich super funktioniert. Wir hatten ne tolle Zeit in der Stadt und eine ebenso großartige Zeit am Strand mit guten Wellen, Family-Surf und jeder Menge Sonne. Besonders freut mich, dass meine Tochter ihre ersten Weißwasser-Schieber-Wellen stehen konnte.

Scheinbar hab ich mit der Aushebelung von Murphys Law allerdings mein Karma-Konto überzogen, denn 2 Tage nach unserer Rückkehr habe ich ein Kratzen im Hals und 24h später als einziger in der Familie einen positiven PCR-Test und sitze seitdem in “Isolationshaft”.

• jens's blog
• Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben