Nach unserem Syndikatsausflug nach Portugal hatte ich doch einige Probleme mich hier im Norden wieder zurecht zu finden. Von absolut Sommer und 30° im Schatten auf Temperaturen um den Gefrierpunkt runtergekühlt verschwendete ich in der ersten Woche, schockgefrostet wie ich war, keinen Gedanken an einen Surf im Norden.
Die Umgewöhnung erschien mir zu hart, eine dicke Erkältung gab mir dann auch gleich Recht. Mitte November war ich dann endlich wieder aklimatisiert und gesund, epische Bilder aus Dänemark aus der Vorwoche motivierten mich zusätzlich, die Vorhersage versprach ähnliches, das wollte ich nicht verpassen.
Also gings Freitag Abend los gen Norden, gen Mitternacht traf ich am Spot ein, Hans-Georg und Leif waren ebenfalls gerade angekommen. Nach einem kurzen Schnack ging es in die Federn, fit sein für den nächsten Tag.
Der Check am morgen zeigte reitbare aber noch recht kleine Wellen. Wir liessen die Sache entspannt angehen und enterten gegen 10 Uhr den noch leeren Lineup. Im Laufe der Session wurden die Sets langsam immer grösser, bis es gegen Ende der Session schon ordentlich reinschepperte, schulter- bis kopfhohe Sets mit ordentlich Druck kamen jetzt schon durch.
Erstmal Pause, als ich gegen 13 Uhr mit dem Kameraequipment am Strand ankomme fühle ich mich ein wenig nach Portugal zurückversetzt. Eine lange Mole mit einem wedgy Peak, ein breiter Sandstrand, und ein paar hundert Meter weg von der Mole ein kräftiger, barrelnder Peak der ziemlich nah am Strand bricht, zudem weht der Sideoffshore-Wind einen leckeren Fischgeruch herbei. Klingt verdächtig nach der diesährigen "Rip Curl Search"-Location. Kurzerhand wurde der Spot nach seinem berühmten Vorbild "Dänetubos" getauft.
Die Action ist auch nicht zu verachten. Mor, in Dänemark lebender Israeli zeigt der Nordsurf-Gemeinschaft wo der Hammer hängt, Tubes, Airs, fette Turns, so ein Niveau hab ich an der Nordsee noch nicht zu Gesicht bekommen. Respekt! Ich brauche eine Stunde um meinen Mund wieder zu zubekommen.
Gegen halb 3 gehts selber wieder rein. Die Wellen pumpen und haben unheimlich Kraft, beim Duckdive muss man tief runter um nicht von der Lippe vermöbelt zu werden. Eine Stunde lang erleben wir Nordsee in Perfektion, dann dreht leider der Wind auf Sideshore und eine kräftige Strömung setzt ein. Bin aber auch mit den Kräften schon am Ende. Gehe nochmal an der Mole raus, hätte ich mir aber auch sparen können ich kann kaum noch paddeln.
Der nächste Tag, der Wind kommt onshore, wir legen eine kleine Spotcheckerrunde ein die aber nichts ergibt. Also doch nochmal an der Mole raus. Der Wind hat zwar schon abgenommen, die Wellen kommen aber doch recht durcheinander her. Nach 'ner guten Stunde hab ich genug, immerhin scheint überrschenderweise die Sonne und es ist recht warm. Gegen Mittag checken wir nochmal die Wellen, der Wind hat weiter abgenommen und ich entschliesse mich nochmal rauszugehen. Gute Entscheidung! An der Mole sind die Wellen jetzt glassy und kommen recht geordnet rein. Schöne glassy Lefts mit genügend Druck für ein paar dicke Turns.
Doch noch eine unerwartet gute Session am Sonntag und mal wieder die obligatorische Rückfahrt mit dickem Grinsen.
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Viel
boerni on Di, 11/24/2009 - 17:17falsch gemacht hast du ja nicht!!! ;)
Weiter so!
Börni