Samstag den 27.12.2008 in Mainz
Um 5 Uhr klingelte der Wecker. Ich sprang auf, hoch motiviert und voller Vorfreude auf die kommende Woche.
Trotz gerade mal 4 Stunden Schlaf war ich relativ fit. Am Vorabend musste ich noch bis 11 Uhr waveboarden –
der Weihnachtsmann war nett und hat mir ein Waveboard geschenkt (das letzte im Laden,
deswegen ist es jetzt pink, hat aber auch style weil ich mein Board nun unter 1000en wieder erkennen werde,
falls sich Waveboarden einmal dermaßen etablieren sollte, dass 1000 Boards auf einem Haufen anzutreffen sein sollten).
Naja jedenfalls skateteten, und waveten zwei Kumpels und ich noch den ganzen Abend auf der Straße vor unserem Haus.
Die ganzen „richtigen“ Kinder haben scheinbar nur langweilige Computerspiele oder so was bekommen,
man hat sie seit Weihnachten nicht mehr auf der Straße gesehen. Dafür machten wir umso mehr Krach bis mir dann auffiel,
dass ich noch packen musste und vielleicht auch noch etwas schlafen sollte bevor ich die gut 1000km lange Fahrt antrete.
Am nächsten morgen ging es dann auch gleich recht zügig los. Von Mainz, wo ich die Weihnachtsfeiertage bei der Familie
verbracht hatte, nach Frankfurt über die am Samstagmorgen noch recht leere Autobahn, den ersten Kollegen eingesammelt
und gleich wieder zurück nach Mainz. Ich hatte natürlich die Gitarre vergessen, die bei einer Woche Surftrip einfach
unentbehrlich ist.Von Mainz aus ging es dann ohne weitere Komplikationen nach Göttingen, wo der nächste Begleiter
eingesammelt werden sollte. Gegen 9, eine knappe Stunde vor Ankunft, riefen wir ihn an und weckten ihn. „Wie ihr seid in
einer Stunde da? Mo ist NIE pünktlich…Scheiße dann muss ich jetzt mal packen!“Nach einer ausgiebigen Waveboardsession,
wir hatten ja nun genug Zeit, traf Holger dann auch ein.
 
 
Weiter ging es nach Hamburg, wo wir den letzten Mitstreiter einsammeln wollten. Nach riesigen Umwegen und vielem Verfahren
parkten wir schließlich mehr oder weniger mitten auf der Straße ca 500 Meter vor der Zollstation des Hafens. Als wir dann weiterfahren
wollten ließ der freundliche Zollbeamte die Schranke unten „Sie haben mitten im Sperrgebiet geparkt“,
„Ja sorry wir kommen nicht von hier“
„Was haben Sie da umgeschlagen?“
„Häh?“
„Na Sie haben was vom einen Auto ins andere umgeladen.“
„Achso, ja eins von den Brettern da auf dem Dach, ne Tasche und der Typ der da hinter mir sitzt..“
„Finden Sie das immer noch lustig wenn Sie jetzt das ganze Auto wieder ausräumen müssen?“
„Äh nich so…“
„Haben Sie Zigaretten dabei?“
„Nein wir rauchen nicht.“
„Auch Sie da hinten nicht? Haben Sie Alkohol dabei?“
„Nein wir trinken auch nicht, wir sind brave Menschen…“  usw...
Naja man kennt diese endlosen Diskussionen mit Menschen die irgendeine Art von Macht haben und denen langweilig ist
oder die irgendwelche Pobleme  mit ihrem Ego haben, letztendlich beließ er es dabei, er hatte wohl auch keine große Lust unser völlig
überfülltes Auto auszuladen.

 

Der Rest der Anreise verlief relativ unspektakulär.
 
 
In Dänemark angekommen sind wir erstmal zum Strand gefahren, wo man noch Weißwasserreste sehen konnte,
die uns hoffen ließen, die Vorhersagen sahen ja eher bescheiden aus.
Im Haus wartete dann auch schon der Rest der Mannschaft auf uns. Insgesamt waren wir 12 Leute zwischen 20 und 26,
wobei nur wir Jungs aus meinem Auto surfen.
Das Haus war größer als erwartet, mit Pool, Whirlpool, Sauna etc. Nach ein paar Hot Dogs wurden dann erstmal ein paar Bier im Pool geschlürft,
danach ging es dann auch bald ins Bett, da wir von der gut 14 stündigen Fahrt ganzschön kaputt waren.
 
 
Sonntag, Montag und Dienstag waren die Wellen sehr bescheiden bis nicht vorhanden,
es war super flach und wir vertrieben uns die Zeit mit anderen lustigen Dingen.
 

 

 

Die Gitarren kamen zum Einsatz...

Auch an das Keyboard ist gedacht worden :-)

 

Und wir fanden auf erheiternde Art und Weise heraus, was passiert, wenn man eine halbe Flasche Duschgel in den Whirlpool schüttet...

 

 

Obwohl wir ne Menge Spaß hatten fehlten uns Surfern natürlich die Wellen.
Da Holger krank geworden war und Antibiotika nehmen musste machte ihm das Abhanden sein der Wellen weniger aus als uns nicht Invaliden.
Dienstag reichte es uns dann, das ewige nichtstun kann auch anstrengend sein und wir gingen einfach trotzdem ins Wasser.
Es war zwar spiegelglatt aber ein bisschen paddeln war ja besser als nichts tun. Ich nahm mal provisorisch Holgers Minimalibu,
falls sich doch ein Wellchen zu uns verirren sollte, wollte ich gewappnet sein. Und siehe da, es kamen tatsächlich ein paar Wellen durch.
Sie waren zwar winzig und zwischen den Sets waren 10 – 15 Minuten Abstand aber es konnte immerhin gesurft werden.
 
 
 
Nach 1 ½ Stunden hatten wir dann auch schon genug denn das Warten ließ einen ziemlich schnell auskühlen.
Es folgte eine ausgedehnte Poolsession bis spät in die Abendstunden, gefolgt von mehreren Saunagängen,
die dann letztendlich in einer Flitzeraktion aus der Sauna, übern Balkon, über den Strand, ins Meer und wieder zurück ihren Höhepunkt fand.
 
 
Am nächsten Tag hatten wir dann auch schon einen weiteren Kranken unter uns, was sehr schade war,
da der Wind aufgekommen war und ein ordentliches Chaos im Meer verursacht hatte.
Es gab Wellen, sie hatten sogar eine ansehnliche Größe bis teilweise schulterhoch, aber wie schon gesagt,
die Unordnung ließ an die Ostsee erinnern und verlangte einem einiges an Paddelkraft ab,
weswegen ich die Session auch erst eine gute Stunde vor Sonnenuntergang startete und dann aber auch bis zum Schluss,
bis man wirklich nichts mehr sah surfte/paddelte. Aufgrund der eher semioptimalen Bedingungen war es recht leer auf dem Wasser.
 
Abends war dann ja Silvester angesagt. Es war sehr gemütlich, fing damit an, dass wir einen der
Fischkutter enterten, danach ein Feuer in der Siedlung löschten (eine Düne hatte angefangen zu brennen)
und danach eine Nacktparty im Pool starteten.

Es sind noch einige andere lustige Bilder entstanden, aber ich denke dass die hier nicht hingehören,
außerdem hätten einige der Damen eventuell etwas dagegen sich selbst entblößt im Internet wieder zu finden ;-)
 
 
Nachdem der nächste Tag halb verschlafen worden war, ging es direkt an den Strand. Wo sich mir ungefähr dieses Bild bot:
 
Viele Menschen draußen, ca. gleiche Wellengröße wie am Vortag aber viel geordneter, da der Wind abgenommen hatte.

Sofort wurde sich umgezogen und ins Wasser gestürmt, diesmal sollte mein kleines Brett herhalten, da Holger sich

wieder fit genug fühlte um ins Wasser zu gehen. Im nachhinein war es eine gute Wahl und ich erwischte einige geniale Wellen.

 
Leider hat die Fotocrew am Strand ein wenig versagt, weswegen es kaum Bilder gibt.
 
 
Freitag sollte dann unser letzter Tag werden. Es hatte ordentlich geschneit.
Die Stimmung war aufgrund der nahenden Abreise und der damit verbundenen Rückkehr in die Normalität des Unilebens
oder der Arbeit sowieso schon ein wenig gedrückt und wurde beim Blick auf das Meer auch nicht wirklich aufgeheitert. 

 

Mein Vorschlag war ein wenig weiter nördlich zu fahren, mit Wellen rechnete ich zwar nicht mehr 
aber die Bunker sind ja bieten ja auch zum spazieren gehen eine sehr schöne Kulisse.
Auf dem Parkplatz traf ich die Snowskimboard Leute und fuhr fast ihren Kicker übern Haufen.
Nach dem ersten Blick über die Dünen dachte ich mir, da könnte was gehen, war mir aber nicht so ganz sicher,
da sonst niemand im Wasser war und ich auch nur mein Fischlein dabei hatte. Erstmal ne Schneeballschlacht.
Dann Bekanntschaft mit Lotte der Yetidame gemacht, die trotz schlechter Sichtverhältnisse einige bewundernswerte Kunststücke vorführte.
 
 
Als die andern schon anfingen rum zu nörgeln, sie wollen bald schon wieder zurück rang ich mich schließlich
trotz bedenken dazu durch mich in den nassen, kalten Anzug zu zwängen.
 
 
Im Wasser wurde ich dann mit einigen schönen Wellen belohnt und das auch noch ganz alleine im Lineup.
Meine Crowd feuerte mich vom Ufer aus an und es war eine Hammerschöne Kulisse.
Strahlender Sonnenschein, in einer wunderschönen Schneelandschaft.
Wie ein perfekter Snowboardtag auf der Piste, nur eben im Wasser.
Kalt wurde es dank der Sonne auch nicht und die Wellen konnten sich auch sehen lassen.

 

 

Eine Stunde später gesellte sich Holger dann noch zu mir und wir teilten uns gute 1 ½ Stunden zu zweit die Wellen.
Dem Rest unserer Mannschaft wurde es wohl schon recht bald kalt und sie fuhren zurück.
Später kamen Börni und Co auch noch ins Wasser, aber allmählich wurde es dann doch kalt und die Qualität der Wellen ließen (meiner Meinung nach)
verglichen mit vorher ein wenig nach. Zeit für mich die letzte Welle zu surfen und nach Hause zu fahren.
Der letzte Abend wurde sehr entspannt, da wir das Haus am nächsten Morgen schon um 10 verlassen mussten.
Ich freue mich schon jetzt wieder ins Wasser zu dürfen, es wird bei mir wohl aber noch ein paar Wochen dauern weil ich am Freitag noch mal unters Messer muss
(die Geschichte mit dem Wakeboard und dem gebrochenen Oberschenkel…)
Ich wünsche euch allen ein erfolgreiches und wellenreiches Jahr 2009, bleibt gesund, man sieht sich irgendwo an den Stränden dieser Welt!
 
 
 
 
Der Mo
   

 

Bild von boerni

Schöner Blog!

boerni on Mi, 01/07/2009 - 22:49

Na, so schlecht waren die Wellen bei uns auch nicht! ;)