Eigentlich wollte ich nach Hawaii, dort bei einem der Papaya Bauern arbeiten, nebenbei surfen gehen und einfach ein dicken Brake nach dem wundervollen Abi an der Waldorfschule (1 Jahr Trichtercrashkurs und die Prüfung zählt zu 100%)machen.

 

Natürlich ist alles nicht so einfach wie naiv gedacht.
Pläne wurden umgeschmissen, der Trip nach -Australien- umgelegt. Nach einer Weile des Arbeitens im Surfcenter-Wustrow, was ich echt spitze fand und mich nebenbei bestens auf die OZ Bedingungen im Wellenreiten und der Technik trainierte, bekam ich doch genug Geld für Flug und die erste Zeit in Australien zusammen.

 

Ich möchte jetzt nicht das fast gesamte Jahr hier beschreiben, mit tausenden Wellen in Noosa, Sydney, Avalon und weiss der Geier wo über all dort noch, wo ich neben Arbeiten (Work und Travel sagt man ja auf Neudeutsch dazu) surfen konnte.

 

Einwas beschreibe ich dennoch hier in dem Blog.

 

Eine meiner besten Surfzeiten die ich in Australien hatte.

Nach all dem Arbeitssuchen-Stress hatte ich am Ende noch einen Monat übrig, -mit genug Geld-, um diesen mit reinem Urlaub zu versüssen.
Ich fuhr innerhalb eines Tages mit meinem Auto schön 300km entfernt in der Pampa von Sydney durch die schöne Pampa nach Melbourne.

 

Es gab nur ein Ziel, noch zu Ostern den Bells Beach zu erreichen.

 

Warum?

 

Einmal könne man ja die Chance nutzen einen richtigen fetten Surfcontest mit zu erleben. Den Rip Curl Pro Contest.

 

Glücklicherweise schaffte ich es eine Woche vorher dort anzukommen.
Es gibt im Reisenden leben, wenn man schon im Kombi wohnt, nur wenige Probleme und Aufgaben zu lösen:
1. eine Karte im Touri Büro besorgen damit man weiss wo was und wie ist,
2. Einkaufsmöglichkeiten finden,
3. Schlafplatz finden

 

Nach ein klein wenig Geschnacke mit den anderen Reisenden in ihren Bussen und Boards auf den Dächern war es sehr leicht ein geeigneten Schlafplatz kundig zu machen.

 

DIREKT am Bells Beach und Winkipop.

Es gibt dort 2 grosse Parkplätze, beide mit der oberhammergeilsten Aussicht auf den Beach. Dort oben kommt nur manchmal der Ranger vorbei und bestraft Einen mit einer Verwarnung und anschliessender Geldbuße, aber das kann Einem eh überall oder fast überall in OZ passieren.
Wer will schon in der Ostersaison 30 Dollar (damals 15 Eur) auf einem Zeltplatz bezahlen um in seinem Auto zu liegen und die Dusche zu benutzen?

 

Also, rauf auf den Parkplatz, das Auto schön ausgerichtet (Schräge Flächen beachten, Laternen, Zufahrtsstrassen)
--jaja man wird anspruchsvoll mit der Zeit--
Der Ausblick den ich geniessen durfte werde ich mein Leben hoffentlich nicht vergessen können. Morgens sehr früh aufgestanden, da so oderso die ersten Surfer schon Nachts angeparkt kommen und ihren Kaffee im dunklen aus der Thermoskanne trinken, entspannen, sich bereit machen und bei den kleinsten Sonnenstrählchen ins Line up paddeln; ist nur ein Fakt den man sich sehr gern angewöhnt.

auf ins Lineup zum Winki
Es war eigentlich normal 5 Uhr jeden Tag auf den Beinen zu sein.
Wenn man schon wach ist, raus aus dem Auto. An das Geländer gelehnt sich das Geschehen angeschaut, ein paar schicke Bilder geschossen und ab ins Wasser.
Wie gesagt erreichte ich den Bells Beach eine Woche vor dem Contest
Natürlich kamen da schon die ganzen Pros angereist. Eine ganze Menge mit Stickern beklebter Busse und Kombis kam eines morgens herangedüßt. Meistens in Teams krochen alle aus den Autos heraus, machten sich fertig fachsimpelten ein wenig. Man kann sagen der Wettbewerb begann schon eine Woche vor dem Event auf dem Wasser. Alle pushten und trainierten so gut es ging... wie das eben so ist ;)

 

Der Swell war an den Tagen schon ziemlich gut, wie auf den Bildern hier zu sehen ist.
Als der Event offiziell begann, war ja die Wellenhöhe eher kleiner als mickrig.
Als es mir an manchen Tagen zu Fett am Bells wurde, gibt es in Torquay viele viele andere Spots die sich wirklich lohnen zu surfen. Ich denke es ist selten, so viele Spots an einer kleinen Stadt oder Gemeinde würde man hier sagen, zu finden.

 

Zu Ostern brennt in Torquay die Luft, die grossen Läden sind leer gekauft, die Leute stressen, alles wackelt und zappelt in dem Ort. Die grosse Shop Aera und die Parkplätze sind rammel voll, das Line up gesprengt MC Donalds mit kostenlosem W-LAN völlig üerlastet, das Surfmuseum und die Touri-Info rammelvoll, im ganzen ein grosses Chaos.

 

Der Event beginnt.

 

 


Generell ist der Ort nicht unbedingt glücklich mit dem Rip Curl Pro contest.
Klar der Umsatz steigt in den Tagen noch einmal so richtig, vorallem weil es sogut wie die letzte Chance für die Massen an Surfgeschäften noch den letzten Sommer und Übergangskrämpel loss zu werden, bevor es dort unten in Melbourne so richtig kalt wird.
Anderseits ist es den meisten Surfen die vor Ort wohnen soetwas von egal, was dort im Contest geschieht, nach 2 oder 3 Tagen ging es mir erstaunlicher Weise genauso. Die meisten Surfer ärgern sich das man 10 oder 20 Dollar ich bin mir nicht mehr sicher, in den knapp 3 wochen wo alles statt findet, bezahlen soll -um am Home Beach, den Bells Beach surfen zu können und bei Contest Zeiten so oder so das Feld schleunigst räumen muss...
Der komplette Strand und die Umgebung wird mit einem Male aufgekauft abgesperrt und man kommt nicht mehr rein und rann, wenn man keine Karte hat, (achso Eintritt kostet ja das zuschauen beim Rip Curl Pro auch noch eine Stange Geld) ja und das Parken geht ja ohne auf den abgesperrten Parkplatz zu kommen so oder so nicht.
Ja im groben sind die Ein- und Anwohner Torquays nicht besonders glücklich mit der dortigen Oster Situation, was verständlich ist.

 

Generell ist schon ein riesen Rummel am Bells Beach. Die eine Woche zuvor wird ja schon alles aufgebaut und der Soundcheck und das Licht geprobt. Riesen Zuschauerrampen augestellt ganze Areale an kleinen künstlichen Containerhäusern erschaffen.
 

 

Es ist schon ein technischer und organisatorischer Wahnsinn, was so in weniger Zeit auf- und wieder abgebaut werden kann.

 

Lustiger Weise wurden in den Zeitungen, na wie das immer so ist, die Sieger vor dem Event gefeiert, Steph. Gilmore und hach wie hiess der ander noch, wie dem auch sei, wurden überall abgelichtet und als schon jetzige Sieger gekürt... komisch das letzendlich doch wieder ganz andere gewannen, ein u.a. ein Wildkard fahrer der gegen Kelly gewann.

 

Zum Contest an sich kann ich nicht all zu viel sagen, ja klar hab ich mir den einen oder anderen Heat angeschaut, ist eben so wie das so ist, gross mit Lautsprechern, einen zT nervenden zT lustigen Moderator, viel laute und gute Musik, verschiedene Stände, ab und an richtig gute Stimmungshochs und ab und an ein paar Niederlagen.
Ich war aber mehr bei den Junioren beim zuschauen dabei und habe mir die Siegerehrung angschaut wo Nikki van Dijk mich lustiger weise sehr verdattert mit einem grinsen im Gesicht angeschaut hatte, da wir einen Tag zuvor gemeinsam im Jan Juc Beach noch eine ganze Weile gerippt sind.

 

Die Siegerehrungen und Siegesreden bei solche einem Contest sollte man sich inhaltlich betrachtet doch lieber sparen, ein klein wenig peinlich ist dann schon, was man sich da anhört, viel sinnvolles kommt da leider nicht mehr raus. Ich war davon schon sehr entteuscht. Klar das die Sponsoren etc genannt werden müssen, aber abgesehen von dem Zeugs konnte doch noch ein klein wenig mehr kommen.
Wie dem auch sei, nach ein Paar Heats hatte ich dann doch lieber die normalen Wellen in Torquay gerippt. Und ich muss sagen ich hatte in diesem gesamten Monat wirklich tolle Wellen abbekommen. Schöne lange dinger, manche supersteil, wie am Bells zT. wo wenn man reindroppt denkt man fällt in ein Loch hinein- und manche wieder so flach das man sie kaum angepaddelt bekommt, diese sich aber so wunderschön herziehen, das man bei bisschen Pumpen doch ein Traum auf dem Board erlebt. Richtig grosse Turns zu ziehen und dann doch kleine radikale Haken an der Kante zu schlagen, oh mann.. wenn ich daran denke... es war zu geil.
Einmal kam ich nach einer Hammerwelle die ich vom Peak bis zum Strand genommen hatte runter vom wasser, sagte einer Freundin per sms bescheid was hier abgeht und der Tag war für mich gelaufen, ich glaube so gegrinst habe ich nach EINER WELLE noch nie.. und die war auch noch Morgens... Ich muss sagen, es gibt Tage, die so starten, wie es fast jeder Tag könnte. Das war einfach mal die Welle der Wellen in Torquay.

 

Mein Schlafplatz musste ich wärend des Events natürlich wechseln. Also täglich den Platz gewechselt damit es nicht auffällt und morgens 5 uhr an den Strand gefahren und wunderbare wellen erlebt.

 

Natürlich kamen auch Regentage dazu, Stresstage wegen dem Autoverkauf, sonnige Tage mit Herbststimmung da es wirklich kalt wurde mit der Zeit und auch so richtig pissige Sturmtage wo man einfach nicht weiss was man machen könnte.

 

Im allem war es ein wunderbares Erlebnis einen Contest so richtig Haut nah zu erleben, den ganzen Trabbel und das ganze TV gepunsche sich mal reinziehen zu können, wie die alle abgehen wenn PR und der kram dabei ist, man man man

 

Alles im Allem sind nur so ein winziger Teil an den Contests Weltweit beteiligt, dass uns dieser Teilbereich nur wenig stören sollte (gab ja schon öfters das Contest-Problem-Thema, wegen der Geldmacherei usw).

 


Generell bleibt es ja dabei, wer surfen will geht surfen und da ist eigentlich alles andere drum herum -so oder so- egal...

 

 

 

 

 

 

Vor und nach den paar Heats als Zuschauer hatte ich meine Super-sessions und ich kann die Gegend nur weiterempfehlen. Diese Wellen gibt es nicht überall....

 

Morgens etwa 6 Uhr im Nebel die Sets zu schnappen wobei die Wellenspitzen aus dem tiefen Nebel herausschauen und die Wellentäler noch drin liegen... das ist schon geil.
12er Sets(leider die cam nicht in der Tasche :-(), eine Welle fast wie die andere,bricht von rechts nach links Stückk für Stück, danach ein Flat und anschliessend wieder ein dickes Set, soetwas hatte ich in meinem Leben noch nicht vorher sehen können.

 

 

 

Dies war ein kleiner Ausschnitt aus dem Monat in Torquay, der letzte Surfmonat nach 9 Monaten surfen in OZ und die Zeit vor Indonesien.

 

 

Beste Grüsse Green-Fish

Bild von leiferikson

schöne Story

leiferikson on Fr, 10/02/2009 - 09:31
Schöne Geschichte, schieb mal Bilder nach! one world - one ride
Bild von Green-Fish

Bilder

Green-Fish on Mo, 09/28/2009 - 21:57
leider komme ich hier dank Ladefehler und Verbindungsärger mit dem Bilderhochladen noch nicht weiter, ich weiss, der txt sieht sehr trocken ohne die bilder aus, ich behmühe mich sie morgen von einem anderen Rechner in eine Galerie heraufzuladen. bitte um Verständnis

Take it! its your one!!!

Bild von jens

Moin Green-fish

jens on Di, 09/29/2009 - 08:54

falls das von dem anderen Rechner auch nicht klappt mit den Bildern, sag nochmal Bescheid, dann schauen wir mal genauer woran es hakt.

Bild von Don Diggi

yeah

Don Diggi on Mi, 09/30/2009 - 16:10

super nice.