Feiertag

So, nun sitze ich hier wieder vor einem weißen Blatt (Papier kann man ja heutzutage nicht mehr sagen) und überlege was ich schreiben soll.
Zu aller erst war es ein schöner 3. Oktober, also Feiertag. Da freut man sich schon darauf das frei ist (also für die meisten jedenfalls).

Wenn dann auch noch in der Wettervorhersage ein Sturmtief aus Nord West vorhergesagt ist, alles klar, das wird ein Jubeltag.

Im Grunde brauche ich mich nicht zu beklagen, ich wohne in der Nähe von zwei, drei gar nicht mal so schlechten Ostsee Spots, also Spots hier bei uns an der Ostsee, was das heißt weiß jeder. Aber sei’s drum besser als gar nicht ins Wasser zu kommen.

Mit etwas Glück läuft einmal im Monat irgendwo ein wenig Welle. Macht im Jahr durchschnittlich 12 mal surfen, mit noch etwas mehr Glück kommen noch drei vier fünf Wochentage hinzu, so das ich also maximal, ohne große Reisen oder Fahren ins gelobte Däneland auf bummelig 20 Surftage im Jahr komme.
Uh, das aber nicht viel höre ich euch stöhnen… Stimmt, genau so ist es auch und genau so ist mein Surfstil seit 20 Jahren, aber egal… Und jetzt bin ich total abgeschweift.

Mittwoch morgen der 3. Oktober, nicht wirklich ein Blatt bewegt sich an den Bäumen bei der Kirche, aber die Wolken am Himmel fliegen nur so dahin , ein tolles Zeichen das die Vorhersage vom Nord West Wind stimmt. Soll den ganzen Tag so bleiben, also keine Hektik aufkommen lassen und in Ruhe gefrühstückt, Sachen ins Auto verstaut und Board aufs Auto geschnallt. Dann kann es ja los gehen.

Erster Halt, ein kleiner verträumter Hafen mit seiner Mole und ein paar netten Sandbänken. Wenn das Wasser nicht zu hoch ist oder zu viel davon, durch zu starken Wind in die Bucht gedrückt wird, ein wirklich klasse Spot. Der aber nicht zu voll werden darf. Wie überall, Parkraum ist knapp.

Ein Blick über den Rand der kleinen Düne offenbart…

OK, Wasserstand sieht gut aus, aber es fehlt bei den Wellen etwas an Höhe… meine Meinung, drei Dudes ist das egal, ab ins Wasser und die ein oder andere kleine Welle sind schnell genommen.

Hm, ich ziehe von dannen, nehme meine Kamera und fahre zum nächsten Spot ein paar Kilometer weiter. Mein Agent vor Ort schreibt eine SMS „ein Parkplatz wäre hier noch frei“, erst bei weiterer Fahrt werden mir die Worte der Textnachricht bewußt und lassen nichts Gutes erahnen.
Und verdammt, wer hätte den damit gerechnet. Der Parker war an einem Feiertag morgens um 9 Uhr gerammelt voll und der größte Teil waren mal wieder Wohnmobil fahrende Stehsegler, danke Jungs. Aber mit meiner kleinen französischen Blechdose war in der Poleposition noch ein Plätzchen zu haben.

Schnell die Kamera gezückt und ein paar Aufnahmen vom Strand aus gemacht. Och, jo, sieht Longboardtauglich aus, also fix in den Anzug geschlüpft, das Fotohousing fertig für den Einsatz später gemacht und dann ab ins Wasser zum surfen.
Strammer Nord West Wind und eine heftige Strömung, mit dem ein oder anderen netten Set an Wellen schoben sich über die Sandbänke an den Strand.
Da das Wasser erstaunlicher Weise nicht sehr hoch war konnte man an der Spite der Steilküste gut ins Wasser gehen, etwas raus paddeln und mit dem Longboard echt Spaß haben.

Die Jungs und Mädels mit den kürzeren Brettern spielten im Shorebreak direkt an der Strandstraße und manch ein Turn sah garnicht so schlecht aus.
Wieder waren die Kräfte viel zu schnell verbraucht (lag bestimmt an der anstrengenden Yoga Session vom Vortag) und so machte ich mein Kameragehäuse an diesem Tag auch mal wieder nass.

Schaut euch die Fotos an und geniest es. Wie gesagt, epische Wellen und Tubes sucht ihr vergebens, aber den Stoke und die Leidenschaft, die sind auf alle Fälle vorhanden.

Über Lob und Kritik würde ich mich freuen und vielleicht sieht man sich mal im Wasser…

So sollten Feiertage aussehen… ——> mehr Fotos

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