Was für manche ihr Trip nach Bali, Australien oder Frankreich ist, ist für mich mein alljährlicher Wochenendtrip zum Syndikatstreffen ins gelobte Wellenland Dänemark.
Wir hatten letztes Jahr schon Glück mit der Wellenausbeute, dieses Jahr sollte es, der Vorhersage zum Trotz, noch besser werden. Aber von Anfang an.
Freitagfrüh, alles war gepackt und ich konnte losfahren. Die Strecke bekannt und bis Nörre ist auch nichts aufregendes passiert.
Dort angekommen empfing mich das kleine Fischerdorf mit grauem Himmel. Ich ging durch die Fischerhütten Richtung Strand. Wow, kein Wind und trotzdem ganz ansehliche Wellen die sich dort um die lange Mole schoben. Klein wenig Sorge machte ich mir nur weil wirklich kein Surfer im Wasser war, das kannte ich bisher nur anders. Doch da, ein Kieler machte sich fertig um ins Wasser zu gehen, ok, ich mich dann auch.
War das schön endlich mal wieder richtiges Salzwasser zu schmecken. Die Wellen jedoch waren alles andere als einfach. Entweder fehlte der Druck, oder die Dinger waren auf einmal so heftig das sie einem auf den Kopf knallten. Egal, ich hatte ein paar ganz gute erwischt mit meinem Malibu und so konnte ich nach 1 ½ Stunden und völlig unterkühlten Füssen das Wasser verlassen.
Mittlerweile war Tom samt Kameraausrüstung eingetroffen. Er war schon sämtlich Spots im Süden abgefahren und fand jetzt hier im halbdunkel noch ein paar Fotomotive.
Wir quatschten kurz. Ich wollte den Schlüssel für unser schmuckes Häuschen abholen, er blieb noch um Fotos zu machen.
Zum Kaufmann den Schlüssel abgeholt und danach nach Klittmöller das Ferienhaus gesucht.
Nach und nach trafen dann alle ein, erst Tom, dann Linda und Timo, dann Saskia und Jens. Fehlte noch Börni. Erstmal ein Bier! Aber wer hatte das Bier, nein, doch, Börni. „Wer hat das organisiert?“ wurde gefragt. „Er selber“. Also warten.
Schließlich tauchte er auch auf, mit kleinem Umweg bei „wipeout-Klaus“ vorbeigefahren um sich noch ein paar Testboards mitzunehmen. Nun, dann konnte ja nix mehr schief gehen bei der Syndikatstagung.
An diesem Abend hörte man noch die Brandung am Muschelriff brechen, aber es wurde leiser und leiser....
Samstag morgen, die Nacht war viel zu kurz und als Tom und ich wach wurden war es verdächtig still im Haus. War klar die young guns waren schon los um die üblichen Spots zu checken. Shit, Tom warte auf mich, ich kenn mich hier doch nicht aus. Ok, gesagt getan, machten wir uns nach einem schnellen Frühstück auf zu Klittmöllers Muschelriff.
Wieder einmal WOW, von mir. Für mich als Ostseesurfer, ein kleiner Traum. Wellen, fast ordentlich geformt, die ohne Wind (fast ohne, eine leichte offshore Briese war zu spüren) einfach so über Hüfttiefen Wasser brachen. Was fehlte war die Sonne (ich will ja nicht meckern).
Hier gehen wir rein, warum sollten wir noch weiter fahren. Ich schnappe mir mein Malibu und Tom sich das Longie. Es war einfach klasse. Nach kurzer Eingewöhnung auf die Nordsee, klappe es verdammt gut. Ich hatte für meine Verhältnisse einige sehr gute Wellen erwischt und beschloss nach gut zwei Stunden (heute hatte ich die dicken booties an) mal den HogFish rauszuholen. Auch mit dem kleinen Fish hatte ich hier noch ne Menge Spaß und bevor mich die Kräfte und die Konzentration vollends verlassen hatten machte ich für diesen Tag Schluss, um mich genau wie Tom ein wenig der Fotografie zu widmen.
Tom war schon vor gewisser Zeit zu Fuß zu einem Spot weiter südlich gegangen, ich beschloss mit dem Auto hinzufahren.
Gute Entscheidung, die Wellen dort waren noch um einiges besser als am Muschelriff. Fotoapparat raus und Bilder machen.
Börni, der mit Timo und Jens den Tag noch weiter südlich verbrachte war so heiß das er sich wieder in den nassen Anzug zwängte und noch eine Session in der kalten Nordsee verbrachte und uns noch ein paar gute Fotos einbrachten.
Als es dunkel wurde trafen wir uns dann alle im Haus wieder um unsere Nordsurf-Syndikats Sitzung abzuhalten. Es wurde getagt, getrunken, gequatscht und beschlossen. Hinterher hatte uns Timo mit weiblicher Unterstützung noch ein leckeres Essen gemacht.
Diesen Abend wurde nicht zu lange gemacht, der Swell sollte anhalten und wir wollte noch die ein oder andere welle abgreifen.
Sonntag, ich dachte ich hätte wieder verschlafen, aber nein, alles schlief noch...puh. Gemütlich konnte ich meine Sachen für die Heimfahrt am Nachmittag schon mal packen und warten das alle endlich wach wurden.
Es gab ein ausgiebiges Frühstück. Als alle satt waren machten wir uns auf den Weg zum Spot der am Abend vorher am feuern war. Kurzer Blick über die Düne, yes, es ging noch was.
Schnell schlüpften wir alle in unsere Neoprenanzüge und schnappten uns die kurzen Bretter. Halt, Fototermin für die tollen Hoodies. So, nun aber rein in die Nordsee und die tollen Wellen mal etwas näher betrachtet.
Gemeinsam marschierten wir den Strand entlang, um es tatsächlich mal zu schaffen, das das Nordsurf-Syndikat mal eine Session gemeinsam („fast gemeinsam“) surft.
Im Wasser war es unbeschreiblich, wie gesagt, leichte offshore Briese kaum zu spüren, das Wasser an sich glatt, aus dem Nichts tauchten die Wellen auf und ja, es schien die Sonne. Vorsichtig blickte Sie hinter hohen Schleierwolken hervor und zauberte ein schönes Herbstlicht auf das Ganze.
Linda und Saskia machten Fotos auf denen ich sogar mal abgelichtet bin, danke.
Nach der Session wurde sich verabschiedet und Börni und ich machten uns glücklich über soviel Glück wieder auf den Heimweg. Durch fetten Nebel und Temperaturen sehr nahe dem Gefrierpunkt trennten sich unsere Wege kurz vor der dänischen Grenze. Das Wochenende wird uns noch lange in Erinnerung bleiben und ich hoffe nächstes Jahr das ein oder andere Mal mehr ins gelobte Däneland zu kommen, aber wer weiß....
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Granate Baltic!
boerni on Mo, 12/08/2008 - 18:27Och, wie gern wär ich grad jetzt wieder mit euch da oben. Bin nach einer Woche schon wieder sowas von auf Entzug!!!
Danke für deine Mühe!
Börni