Catwalk | Ostsee (Samstag 14. März)

Tausend Male die selben Geschichten und tausend Male die gleichen Fotos, wer will die schon sehen und wer will immer den selben Scheiß lesen, denk ich so bei mir, aber Halt. So oft lief der Spot in der Lübecker Bucht nun auch nicht in den letzten 15 Jahren und überhaupt, der gemeine Nordsurfer sieht sich im Grunde doch gerne auf Fotos, stimmts?
 

Eine Hälfte vom Syndikat machte sich auf um am Samstag die Wellen- und Wasserqualität der immer noch winterlichen Ostsee zu überprüfen.

Börni sah ich, als er mit Knipse bewaffnet zum Wasser eilte. Tim hatte an diesem Tag sicherlich eine der weitesten Anfahren und ich mußte erstmal gucken ob mir das nicht alles viel zu kalt war (Wintersurf macht ja sooooo einen Spaß).
In dem Zusammenhang, wußtet ihr eigentlich, das die Ostsee ja am Øresund aufhört und alles was weiter in Richtung Norwegen geht ist dann das Kattegat, aha, ok. Mußte ich mir neulich von einem Holländer (wahrscheinlich eher ein Niederländer) der in Dänemark wohnt, erklären lassen. Egal, das nur am Rande. 

Börni stand also nun schon auf dem Catwalk, ohne Neopren und ohne Brett, nur zum Fotos machen, außergewöhnlich.
Er gestand… ich war skaten und beide Arme angeditscht. Was sagt uns das? Wir werden nicht jünger und Asphalt ist eben härter als Wasser. Am Ende der Link zu Börni’s Bildern von diesem Tag.
Es war jedenfalls mal wieder so weit. Der Wind hatte nach Wochen mal wieder kräftig aufgedreht und die Richtung paßte mit Nord Ost ganz gut. Durch die Südwestlichen Winde in den vorherigen Tagen und den abnehmenden Mond war das Wasser in der Bucht nicht ganz so hoch und ein paar schöne Schwabbelwellen schoben sich um den Seebrückenkopf, über die Sandbänke, an den Strand.
Einige Bekannte und viele unbekannte Gesichter waren im Wasser. Manche hatten Mühe mit der Strömung und dem netten Schwabbel, andere hatten sichtlich ihren Spaß.

Tim saß mit seinem Longboard schon weit draußen im Wasser um die etwas größeren Wellen, die bis fast bis zum Strand liefen, abzugreifen.
Etliche der üblichen Verdächtigen taten es ihm gleich. Auf der linken Seite der Seebrücke war das Longboard die erste Wahl.
Auf der Rechten tummelten sich vom Anfänger bis zum Könner im alles rum. Hier wurde der surfbare Bereich vom Brückenkopf bis zum shorebrake genutzt. Jeder fand seinen Platz in den Schaumwalzen.  Teilweise flogen die Bretter recht tief, nur eben keine Surfer drauf, also nix mit Airs.
Wären ich da nun so stand und auch das ein oder andere Foto machte und überlegte ob ich auch ins Wasser gehen sollte. Letztendlich beschloss ich doch meinen Fotoapparat gegen mein Couch Potato zu tauschen und habe es nicht bereut.

Das Wasser war mit dem 6/5 Noepren  doch schon oder noch ganz angenehm. Die Finger frohren in den Handschuhen nicht gleich ab. Ein Zeichen dafür… es wird Frühling.
Nach gut eineinhalb Stunden (Börni hielt tapfer im kalten Wind auf der Seebrücke aus) ein paar ganz guten Wellen (für die westdeutsche Ostseeküste gut)  ging ich fertig, aber zufrieden aus dem Wasser.
Auf dem Weg zurück zum Auto kamen mir noch ein paar „Young Guns“ entgegen, die auch noch ihren Spaß im Wasser haben wollten bevor es dunkel wurde.

Nach dem ausplünnen des lästigen, aber unverzichtbaren fetten Neoprens, gab es noch ein kurzen Plausch mit Börni, Tim, David und Malte über Familie, Zukunftspläne und den letzten Surf. Alles in Allem ein netter Nachmittag der Vorfreude machte auf die nächste Session… auf die 1001 gleiche Geschichte und na, ihr werdet schon sehn…
Wir sehn uns im Wasser.

Börni’s Fotos vom 14.03. -> hier
Christoph’s Fotos   -> hier

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