Aggregatzustand

Totensonntag 22.11.2015, irgendwo an der Ostsee

Es war kalt, ungemütlich und windig an diesem Sonntagmorgen. Ich hatte Börni’s Worte noch vor Augen „Eigentlich lohnt es sich immer“ aus seinem letzten Blog.
Die Vorhersage sah merkwürdig aus und den Spot mit der langen Seebrücke konnte man nach dem check der üblichen Webcam’s schenken, alles flat und dazu noch ein weiß gezuckerter Strand. Schnee.

Ok, immer mit der Ruhe und keine Hektik am Sonntag. gefrühstückt, mit dem Hund rausgegangen und beobachtet was der Wind und das Wetter im Allgemeinen so gemacht haben.
Der Wind schien abzunehmen, aber die nördliche Richtung blieb und der Regen wechselte seinen Aggregatzustand von flüssig auf feste Form, sprich es begann zu schneien und so machte ich mich dann gegen Mittag auf den Weg zum Spot meiner Wahl. Nicht weit von zuhause.

Im Winterwonderland abgefahren war der weiße Zauber schon nach gut 10 Kilometern wieder vorbei und der triste Herbst zeigte seine graue Seite wieder. Aber die Ostsee sah beeindruckend aus.
Kein Wind, der Wasserstand war sehr hoch durch das reindrückende Wasser und den vor noch nicht allzu langer Zeit wehenden Nordwind.

Es hatte den Eindruck als würden tatsächlich Setwellen reinlaufen und das sogar mit etwas Größe. Nicht schlecht, also rein da ohne viel Zeit zu verlieren.
Im Wasser dann die Ernüchterung und von mir fast geahnt. Etwas zu weit rausgepaddelt entwickelten sich die Wellen dann doch nur als der übliche Schwabbel ohne Druck. Ostsee eben.

Weiter in Richtung Strand über den Sandbänken brachen die Wellen dann kurz und heftig. Hier war Spaß garantiert. Ob mit langem oder kurzem Brett, jeder fand seine Welle des Tages.
Ich bevorzugte allerdings nach kurzer Zeit meinen Fotoapparat und fotografierte ein paar Wellen und ein paar der übriggeblieben Surfer. Die Wellen ließen nach, aber zu Guter Letzt kam auch noch die Sonne heraus um die erfrohrenen Finger und Füße wieder aufzuwärmen. Ok, schaffte dann doch nur die Standheizung im Auto.

Es hatte sich aber auf jeden Fall geloht, auch wenn das Wasser kälter wird und die Wellen doch nicht so gut waren wie erhofft. „Du hättest heute morgen hier sein sollen“, mußte ich mir auch schon wieder anhören. Ja, nächstes Mal bestimmt.
Wichtig war, man konnte abschalten und sich auf das wesentlich konzentrieren, alles vergessen was so in der Welt passiert und das ist schon viel wert.

In diesem Sinne, Peace und wir sehen uns im Wasser ---> mehr Fotos?

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