Spot: 04.01.12 Ostsee / Rating: 3+
Spot: 13.01.12 Ostsee / Rating: 3
Spot: 14.01.12 Däne Westküste / Rating: 2
WINTER?
Wohl eher nicht! Auf jeden Fall nicht, wenn man dieses Jahr mit den vorangegangenen vergleicht. Die Temperaturen von Wasser und Luft, erinnern einem eher an Frühling oder Spätherbst. Ebenso die rege Aktivität in der Troposphäre...
Beste Surfzeit also!!! Wachst die Bretter!!!
04.01.12
Der letzte freie Tag nach den Feiertagen. Um kurz nach 5 Uhr in der Früh habe ich mich mit meinem Schwager "dem Holländer" auf den Weg an die Ostsee gemacht, so dass wir beim ersten Licht am Spot waren. Orkantief "Ulli" hatte den Abend zuvor und die Nacht hindurch ordentlich gewütet und ging an diesem Vormittag langsam die Puste aus.
An dem Spot sollte der Wind ablandig sein, nur wussten wir nicht sicher wieviel Welle wirklich dort an die Küste laufen konnte. Wir waren skeptisch. Falls keine surfbare Welle brechen sollte, hatten wir uns auf einen schönen Strandtag mit unserem vierbeinigen Begleiter eingestellt.
Vorgefunden haben wir schließlich ziemlich lütte, sauber und für die Größe lang laufende Linkswellen. Eigentlich nur mit 'nem "Tanker" surfbar. Es wurde eine 3 stündige Session, bei der sich Starkregen mit Sonnenschein abwechselte. Wären die Wellen einen Fuß höher gewesen und genauso gelaufen, wäre mein Rating bestimmt eine Notenstufe höher ausgefallen.
Bilder gibt es leider nur das hier unten, weil es als wir ins Wasser sind noch ziemlich dunkel war und als wir wieder raus gingen nichts mehr da war, was wir hätten bildlich festhalten hätten können.
13.-14.01.12
Da bei uns zu Hause zur Zeit ziemlich die Hecke brennt, hatte ich die Woche zuvor einen ziemlich engen Zeitplan in der der Alltag bewältigt und die Arbeit vorbereitet werden musste. Nur so konnte ich am Wochenende die Seele baumeln lassen und mir ein entspanntes Surfwochenende gönnen.
Freitag sprang ich gleich nach der Arbeit in meinem schon am Tag zuvor fertig gepackten Bus und fuhr der Ostsee entgegen. Mit an Board "Sunny" mein tierischer Begleiter und mein geliebtes 6'2"er Fatum Fish, welches ich bei der "Kieler Weißen mit Schuss" seinem neuen Besitzer übergab. Ich hoffe er hat an dem Brett genausoviel Freude, wie ich die letzten Jahre!!!
Ankunft war 15.20 Uhr. Da blieb nur Zeit für einen kurzen Wellencheck und dann schnell in die Neo-Pelle. Scheiß Winterzeit!!! Schließlich sollte es so gegen 17.15 Uhr ziemlich dunkel und aus diesem Grund kaum noch surfbar sein. Sprint zum Wasser und los ging die Paddelei. Der alte Klassiker an diesem Spot. In und am Wasser waren viele bekannte Gesichter. Schön sie alle mal wieder gesehen zu haben, wenn zum Teil auch nur sehr kurz!
Ein wenig mehr als ein Dutzend Wellen waren noch zu holen, wobei nichts Weltbewegendes dabei war. Nachdem ich die Sets wegen der Dunkelheit kaum noch wahrnehmen konnte und feststellte, dass sich außer mir keiner mehr im Wasser befand (was wohl seinen Grund hatte), machte auch ich mich auf den Weg zu meiner fahrbaren Umkleide.
Noch eine Runde mit dem Hund, bevor ich die Tour an die dänische Nordseeküste startete.
3,5 Stunden später Ankunft an einem Spot im Norden. Der Wind fegte immer noch stürmisch aus NNW! Dicke Klopfer brachen an der zweiten Sandbank. Kalt war es zudem, deswegen stellte ich die Standheizung an, gönnte mir ein Gläschen Wein und ließ mich anschließend vom Wind, der gegen den Bus wehte, in den Schlaf schaukeln.
7.45 Uhr. Der Wecker klingelte. War noch ziemlich finster draußen. Der Wind dagegen hatte fast völlig zurückgedreht und war kaum noch zu vernehmen.
Vor Ort sah die Welle gut aus, aber entsprach noch nicht ganz meinen Wünschen.
Vielleicht würde sie sich später noch ein wenig mehr ordnen, dann wäre sie super. Warten? Nee! Zu kurz die Tage im Winter, um wertvolle Zeit zu vergeuden.
Spotchecker-Runde! O.K.! Aber nur rudimentär!!! Die "steile Küste" war recht groß und es strömte zügig von Nord nach Süd. Ach nee!
Am "Bones Breaker"-Spot machten sich grad zwei Dänen bereit. Mir sah es aber nach einer viel Paddelei und ordentlich Geschwabbel aus. Ziemlich zickig die Dame! Oft nur ausreichend! Wenn sie dann läuft aber oberste Güteklasse für dänische Standarts. Heute war nicht ihr Tag!
Letztendlich ging es zu dem Spot, den ich schon die ganze Zeit im Hinterkopf hatte, weil gute Ausrichtung bei dem Wind und zudem durch Molen bestens geschützt. Ich frag mich gerade, warum ich nicht gleich dorthin gefahren bin, hätte einige Euros an Spritgeld und nebenbei Zeit gespart.
Am Parker hinter den Dünen traf ich auf Chrischan. Zusammen ging es zum Wellencheck. Hmmm, da hätten wir uns alle ein wenig mehr vorgestellt. Auch der dänische Local, der heiß darauf war sein neuen Stick auszuprobieren.
Es gab drei Optionen. 1) Zwischen den Molen. Da war es klein aber sauber. 2) Südlich der Südmole. Gute Größe, aber Gefahr von schwabbeligen Ritten und Strömung. 3) Noch einige hundert Meter weiter südlich der Südmole. Sah vom Weitem nicht nach Strömung aus. Dafür aber auch nicht allzu groß. Eher eine Longboardwelle.
Auf die Schlepperei hat ich grad mal gar keine Lust. Überhaupt wollte ich mal wieder mit einem kurzem Brett raus.
Letztendlich entschied ich mich für den Point an der Südmole, der sich für die erste halbe Stunde auch lohnte, danach wurde die Ritte aber immer schwabbeliger und schließlich wie auch das wieder Rauspaddeln gegen eine Monster Strömung unzumutbar. Meine Arme hingen wie Lakritze rechts und links an mir schlaff herunter. Selbst wenn die Wellen noch in Perfektion gebrochen wären. Die oben beschriebene Strömung war ein enormer Spielverderber, so dass ich beschloss das Wasser zu verlassen.
Auf dem Weg zur Düne bot der Blick um die Südmole immer noch eine kleine saubere Welle. 3-4 SUPS waren in der Mitte der Bucht am paddeln. Der Lefthander an der Südmole sah sehr einladend aus. Vielleicht auch genug Schub für mein 6'0". Nur ein Surfer draußen (Chrischan).
Aber was war das? Hier herrschte eine derbe Strömung vor, die einem vom Line-Up immer wieder zum Strand trieb, wenn man nicht dagegen anpaddelte.
Ansonsten lief der Point und die Wellen machten Spaß! Schön, wenn einem auch die dänischen Locals den "Daumen hochzeigen" und sich mit einem über eine gut gesurfte Welle freuen!
Zeit für eine Pause im Bus! Eine warme Gemüsesuppe ließ mich wieder zu Kräften kommen.
"Eine von den kleinen feinen. Fotog: M. Borchert
Für den zweiten Surf wählte ich dann doch das Longie. Ganz so fit fühlte ich mich nicht mehr und die Welle schrie förmlich nach dem Log!
Es wurde eine entspannte und schöne Session, die den Trip abrundete und letztendlich im Positiven stehen ließen. Kleine, saubere Wellen, den einen oder anderen Lacher mit den anderen Surfern auf dem Wasser und Ritte nach denen man gestoked schnellstmöglich wieder zurückgepaddelt ist.
"Lakritzarme" Fotog: M. Borchert
Bevor ich die Rückfahrt antreten musste, genoss ich den Sonnenuntergang mit seinem prächtigen Farbspiel bei einer ausgedehnten Hunderunde mit Sunny.
2-3 weitere Bilder findet ihr hier: Winter? - Gallerie
- boerni's blog
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Klasse...
coldwaves on Mi, 01/18/2012 - 10:31...zu so etwas möchte ich auch mal wieder Zeit haben.
amtliche Spotcheckerrunde!
tripmaster on Di, 01/17/2012 - 21:51Respekt!!
Großartig!!!
Tim on Di, 01/17/2012 - 07:59Einen ähnlichen Streckenverlauf hab ich mir im vorletzten (oder war es der letzte?) Winter auch schon mal gegeben.