Spot:  Finistère

Rating: Ne echte EINS!

Trugarez dit Breizh! 23.-30.03.12

 

INFO: Obwohl dies ein Bilderblog ist habe ich noch eine Gallerie angelegt. Dort könnt ihr die Fotos noch ein wenig größer sehen und es sind auch weitere Bilder enthalten, die in dem Blog nicht veröffentlicht wurden. Klicke dafür "Trugarez  dit Breizh!-Gallery"

 


 

23.03.12 Freitag

Abfahrt! Die Tage vorher schon alles vorbereitet und gepackt. Seit Anfang der Woche immer wieder die Forecasts gecheckt. Für Frankreich sahen sie gut aus. Für die Bretagne perfekt. So kam es, dass ich mich seit langer Zeit mal wieder auf den Weg in den Nordwestzipfel Frankreichs wagte. Am Wochenende sollten 2-2,5 Meter dort einrollen. Danach bis Mittwoch knapp unter der 2 Meter Marke. Donnerstag sollte der Swell droppen und Freitag noch immerhin 0,9 Meter bei 11 Sekunden vorhanden sein. Hört sich schon mal gut an. Das I-Tüpfelchen brachten aber noch drei weitere Werte. 1. Die ganze Zeit sollte der Wind offshore sein. 2. Außerdem keine Wolke weit und breit mit Temperaturen um die 20°C.
Die Wassertemperatur lag bei 11°C.  Einen Wert über den ich mir nicht allzu viel Gedanken machte, außer Booties, dünne Gloves und neben den 4/3er auch noch den dicken Anzug für die kalten Morgende mitzunehmen.
 


Samstag, Sonntag und Montag waren der Hammer. Aber danach sah es auch noch nett aus.                              Quelle: windguru.cz
 

Die Hinreise verlief reibungslos. Die Panikmache um eine Straßensperrung bei Kassel, welche mir zuvor so viele Sorgen bereitet hatte, kann ich im Nachhinein nicht verstehen. Ging problemlos da durch.


"Nöö, wirklich nöscht zu sehen! Bahn frei!"

Obwohl ich am Morgen noch gearbeitet hatte und auch sonst die Zeit vor dem Urlaub eher von Stress geprägt waren, war ich während der Fahrt nicht müde. In Frankreich habe ich mich kurz nach Mitternacht  schlafengelegt.

 


 

24.03.12 Samstag

Nachdem ich Zwangsweise früh aufgestanden bin (Sunny sei dank!!!)...,


"Snoop ist so fotoscheu... Nach der Nacht 'on the Road' "

...ging es nach dem ersten Kaffee von der Tanke in den Endspurt. 500 km wollten noch hinter sich gebracht werden. Kein Problem! Die Landschaft um mich herum und „Dittsche“ unterhielten mich bestens.
Nahe dem Zielort fragte ich mich, ob ich hier wirklich richtig war, denn die Straßen wurden immer kleiner und die letzte Abbiegung war sogar als Sackgasse angegeben.

Dann kam eine Höhenbegrenzung von 1,90m. Die großen Vans standen davor. Auch ein Friese aus Plön. Von hier war es aber noch ein beträchtlicher Weg ans Wasser. Gern wollte ich hier nicht stehen bleiben. Also durch die Schranke. Dank des Plöners, der mir sein perfektes Augenmaß zur Verfügung stellte auch kein Problem. Puh! Die Offroad Piste die folgte, forderte ein zweites und ein drittes „Puh“ von mir. Der Strandparker war gut gefüllt (weil Wochenende, sonst war hier naherzu Nichts los!) und trotzdem konnte ich mir einen guten Platz sichern. Ozeanblick inklusive. Und das war wichtig, denn der Atlantik war am Feuern!!!


Erster Set, den ich fotografisch festhalten konnte.


Am Wochenende waren schon einige Surfer auf dem Wasser. In der Woche blieb es jedoch ziemlich bis ganz leer.

Sunny und ich begutachteten die verschiedenen Peaks am Spot bei einer Hunderunde genauer. Ich entschied mich schließlich an einem schönen A-Frame nördlich des Parkers reinzugehen. Rauskommen war schwieriger als gedacht. Die 2 Meter Welle hatte doch erheblich Wumms. Lag es daran, dass mich die Anfahrt doch mehr erschöpft hatte oder das mir das Timing für die Wellen fehlte? So richtig zufrieden war ich mit der ersten Session nicht. Gerade weil die Wellen soooo gut aussahen, ich nicht viel gebacken bekam. Immerhin eine handvoll Ritte und ein ziemlich guter darunter auf der Haben-Seite.


Nach meiner Session. Später Nachmittag.Hochwasser.

Der zweite Surf am Abend lief besser. Als sich kurz nach Sonnenuntergang Seenebel bildete verließ ich schnell das Wasser und machte es mir im Bus gemütlich.

 


 

25.03.12 Sonntag

Wiederum jagdte mich "Sunny" früh aus den Federn! Ich nenne meine Early Birds von nun an Sunny sei Dank nur noch "Early Dogs". Die Wellen feuerten immer noch, wie ich nach einem ersten verschlafenen Blick aus den Bus beurteilen konnte.


War noch ziemlich früh. Sonne war noch nicht zu sehen.

Erste Surfer wachsten ihre Bretter, enterten das Line-Up und hatten sichtlich ihren Spaß!

Nachdem ich mein Müsli hektisch und ohne viel Genuß gegessen hatte, sprintete auch ich mit Brett unterm Arm die Dünen hinunter über den Strand zum Wasser und konnte einige Juwelen wie diese hier in Empfang nehmen.


Später ging es auf eine kleine Tour durch die wunderschöne blühende Landschaft mit deren Dünen, entlang der Steilküsten zu den weiter nördlich gelegenen Stränden.

Der Rückweg erfolgte aufgrund der Ebbe auf dem weiten Sandstrand.

Bei dem sommerlichen Wetter, war die Landschaft sehr einladend. Ich konnte mir aber gut vorstellen, dass die Regel hier doch eher anders aussieht. Von Wind geformte Bäume und Büsche und viel Moos ließen auf grundsätzlich windigeres und feuchteres Wetter schließen.


Wie auf einem anderen Planeten...

 

Abends ging es mit dem Longboard in die Wellen.

Total erschöpft  verließ ich pünktlich das Wasser und konnte bei einem guten Glas Wein den Sonnenuntergang beobachten.

 


 

26.03.12 Montag

Auch wenn ich mich wiederhole... Immer noch rollten am Morgen Bomben an den Strand!

Nach der Frühsession packte ich meine Sachen dennoch zusammen, um die Gegend und weitere potientielle Spots zu erkunden.


"Beg Din" - Diese Perle lief leider gerade nicht ganz. Der Swell hätte wohl noch ein paar Zentimeter höher sein müssen. Hätte ich vielleicht  Samstag oder Sonntag gleich checken sollen als der Swell noch größer war.


"Beg Penn Hir" mit den vorgelagerten "Les Tas de Pois".

Hier genoss ich einfach die wunderbare Aussicht. Der nahegelegene "Pointe du Toulinguet" war natürlich flat und der" Anse de Pen Had" zu klein als das es sich wirklich lohnen würde dort eine Session einzulegen, wobei mir der Strand sehr gefiel.

Anschließend ging es ins nahegelegene "Kameled". 

Bei einem Kaffee verfolgte ich das Treiben im Hafen und sah mir im Anschluss den Vauban-Turm, die nahegelegene  Kapelle Notre-Dame de Rocamadour, deren älteste Bauteile aus dem Jahr 1527 stammen und den vorgelargerten Schiffsfriedhof an.

 

Meine Sightseeing-Tour beendete ich bei den Steinreihen von Lagatjar, eine Anordnung von 72 Menhiren in drei Reihen.

Ich wollte wieder ins Wasser und wurde gegen Nachmittag fündig. Mein zweiter Hauptstandort in dieser Woche und ein echtes Juwel für das Longboarden. Laaaaange Lines und relaxtes Surfen in dieser breiten und tiefen Bucht auf regelmäßig laufenden Wellen, die wie mit dem Lineal gezogen schienen. Bei Flut liefen im Norden der Bucht die Lefthander und bei Ebbe die Rights.

Der Süden sah auch ganz in Ordnung aus, konnte aber mit den Wellen im Norden lang nicht mithalten.

Deswegen schlug ich unser kleines Camp im Norden auf.

Ich hätte mich aber auch gerne für längere Zeit in diesem Haus in der Nähe niedergelassen.

Der Surf am späten Nachmittag überzeugte mich, den Ort falls die Wellen so bleben sollten vorerst nicht zu verlassen.

Abends erklomm ich einen Felsen an der Bucht, der einen faszinierenden Blick auf die schon von weitem zu erkennenden reinrollenden Sets bot und schaute den letzten Surfern im Wasser bis zum Dunkelwerden zu.

 



27.03.12 Dienstag

Drei Sessions an dem Tag. Alle deluxe! Bilder sagen mehr als Worte. Zwei lokale Longboarder rippten hart.

Einen weiteren Surfer erwischte es jedoch nach einem Manöver, so dass ein Krankenwagen gerufen und er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Genaue Diagnose... unbekannt! Beste Wünsche!


"Haus" mit Blick auf einen perfekten Longboard Point.

 


 

28.03.12 Mittwoch

Leicht nachlassender Swell. Nach einem letzten Morgensurf musste ich leider aufgrund der zu klein werdenen Wellen für diese Bucht, meinen liebgewonnenen Platz verlassen.

Ziel die Bucht, in der ich mich die ersten zwei Tage meines Trips aufgehalten hatte und die das jetzt noch beste Swellpotential haben musste.
Vorher wollte ich die mittägliche Hunderunde mit einem ausgedehnten Hike ans südliche große Kap "Beg Penn ar Roz" der Halbinsel machen, um dort einen beeindruckenden "Big Wave"-Spot ausfindig zu machen. Die Steilküste dort und das Meer welches auf die Felsen und das Riff knallten waren schon jetzt bei gutem Wetter und verhältnismäßig kleinem Swell ein wenig spooky. Wie beängstigend wäre es dort wohl draußen zu sein, wenn massiver Swell einläuft und das Wetter mal grad nicht so sonnig sein würde...?

Ich habe im Netz übrigens kein Foto von einem Surfer gefunden, der dort auf einer Welle gesurft ist. Wenn ihr so ein Bild kennt oder die im WWW findet, sagt mir bitte Bescheid oder schickt mir den Link.

Für die Wellen am späten Nachmittag hielt mal wieder mein Kurzes her. Viele Wellen, viel Paddelei, viele Duckdives und viel Spaß fassen diese Session am Besten zusammen.

 

Danach folgte ein ausgedehnter Spaziergang mit Kollege "Sunny" und Kollege "Vin Rouge" im Handgepäck.  So eine abendliche Hunderunde würde ich zu Hause auch gerne öfters machen... ;D

 


 

29.03.12 Donnerstag

Morgens gegen 7.00 Uhr klopfte es plötzlich laut an meinem Bus. Völlig verschlafen öffnete ich die Tür. "Le flics"! Sunny wusste dies nicht und bellte sie andauernd an während sie mich belehrten, dass man an diesem Platz nicht nächtigen dürfe.Schwer für mich sie bei dem Gebell zu verstehen, gleichzeitig den Hund zurückzuhalten und in meiner Verpenntheit einen aufgeweckten, höflichen Eindruck zu hinterlassen. Schließlich, vielleicht auch Sunny sei Dank, blieb es nur bei einer Verwarnung und man zeigte mir Alternativen auf, wo ich mich mit meinem Bus für die Nacht legal hinstellen könnte. Die Alternativen waren natürlich von der Location her nicht so attraktiv.

Der Tag wurde nach der Aufregung des Morgens mit drei Sessions verplant. Die Abendsession fiel die Wahl auf die 9 Fuß + Planke. Wegen des ziemlich starken offshore Windes ging ich mit null Erwartung in die letzte Surfrunde und wollte gerade deshalb ganz entspannt an die Sache rangehen. Das war wohl genau richtig, denn ich hatte einen der besseren Surfs mit schnellen, hohlen Wellen abgegriffen, die leichter zu surfen waren als es vorher den Anschein hatte.


Okay, n paar Turtles mussten herhalten...


 

Übernachten tat ich in meiner liebgewonnenen Bucht mit den perfekten Longboardwellen, die jetzt wohlmöglich nur noch für Hamster auf Surfbrettern gereicht hätten.

 


 

30.03.12 Freitag

Back to first Bay. Dort glassy 1 Meter Welle. 1 Person auf einem Longie draußen. Ein weiterer Shortboarder auf den Weg zum Wasser. Sonst keine Menschenseele weit und breit...

Da das Wochenende vor der Tür stand und bestimmt bald mehr Leute hier auftauchen würden, machte ich mich schnell startklar und saß keine 5 Minuten später selbst im Line-Up um meine letzte Sesh des Trips einzuläuten. Die war nochmal richtig schön. Aber im Nachhinein gesehen aber viel  zuuu kurz! Wenn ich gewusst hätte, welches Wetter mich in Norddeutschland erwarten würde, ware ich bestimmt länger im Wasser gewesen als 1,5 Stunden.

Ich bin gespannt, wann ich einmal wieder diesen Teil Frankreichs aufsuchen werde. Sollten die Bedingungen mal genauso, wie in dieser Woche prognostiziert werden und ich Zeit haben, wird diese Destination bestimmt ganz oben auf meiner To Go Liste zu finden sein.


Es geht nach Hause!!! Hätt ich gewusst, welche Kälte mich erwarten würde, glaubt nicht das ich den Motor angeschmissen hätte.
Meine Familie hätte ich einfliegen lassen.


Auf dem Rückweg noch einen kurzen Abstecher zum nicht weit von meiner Route gelegenen "Mont St. Michel".


KENAVO!!!

 

Hier findet ihr einen schönen Bericht von SURFLINE über die Bretragne.

 

Bild von ~wave-rider~

Danke :-)

~wave-rider~ on Di, 04/08/2014 - 13:55
wow - schöner Blog :-)
Bild von r_rugosa

Gutes Ding!

r_rugosa on Mi, 04/18/2012 - 21:42
Schöne Bilder! Echte Sahne gehabt mit den Bedingungen - besonders Wettertechnisch. Zu Studi-Zeiten bin ich auch oft kurzentschlossen dort gewesen und selten enttäuscht worden.
Bild von Timmsen

Sauber Abgegriffen!

Timmsen on Mo, 04/16/2012 - 22:31
Wie schon gesagt, da war ordentlich Glück im Spiel! Dinan ist ja auch fast gelaufen!
Bild von tripmaster

tres belle!

tripmaster on So, 04/15/2012 - 16:37

Bretagne at it´s best.
Sehr schöner Blog.
Macht Lust selber mal wieder hinzufahren.

Bild von aquaman

Schickes ding!

aquaman on So, 04/15/2012 - 16:16
Bissl Glück gehört zu den Trips dazu :-) BTW...welcome back ;-)
Bild von badtidude

EyeCandy

badtidude on Sa, 04/14/2012 - 22:12
Vom Allerfeinsten Börni!
Bild von coldwaves

1a mit Sternchen...

coldwaves on Sa, 04/14/2012 - 18:23

...Börni, klasse gemacht. Das ich neidisch bin verrate ich nicht ;o)

Bild von jens

Perfekter Trip!

jens on Sa, 04/14/2012 - 11:03

Besser gehts kaum

Bild von beach_club

geilomat!

beach_club on Sa, 04/14/2012 - 10:30
schöner blog und feine bilder, ich werde mir den trip mal auf meine to-do liste setzten! hunderunde mit kollege rotwein ;-)
Bild von hejaNORGE

vive la bretagne!

hejaNORGE on Sa, 04/14/2012 - 09:56
richtig gute bedingungen, klasse bilder, danke für den blog, hat spaß gemacht zu lesen!
Bild von mads sand

super nice, love it im

mads sand on Sa, 04/14/2012 - 09:35
super nice, love it im comming next time mads sand
Bild von Tim

Mondaramat, alter Bretone !!!

Tim on Sa, 04/14/2012 - 08:09

Noch bessere Bedingungen sind in der Gegend kaum möglich. Jedes Mal, als ich da war, sah es nicht annähernd so gut aus.