Ein Versuch ein Tagebuch in der Urlaubszeit zu führen…

19.07.07

Es war mal wieder so weit. Die lang ersehnten Sommerferien hatten begonnen. Den letzten Arbeitstag war ich noch ein wenig kränklich. Hatte so ein komisches Fiepen im Ohr. Musste morgens früh beim Arzt über eine Stunde im Wartezimmer sitzen. War letztendlich nichts Dramatisches. Er sagte das, das mit einer Erkältung zusammenhinge. Anschließend verpasste ich unserem Auto eine Urlaubsreinigung, die sich gewaschen hatte.

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20.07.07

Bin mit Miranda und „Sunny“ (the dog) nach Holland gefahren, um Hörmi abzuholen. Die anderen beiden musste ich dort leider zurücklassen, da in Deutschland noch Arbeit zu verrichten war. Bin Abends mit „Sunny“ durch Wälder und Felder im strömenden Regen gelaufen. Später machten wir es uns mit einem Weinchen gemütlich.

21.07.07

„Tag der Abreise“

Ausgeschlafen. Nachmittags das Auto beladen. Mussten feststellen, das ein Festzurrgurt total verrottet war. Gravierend bei einer Surfbretter-auf-dem-Autodach-transportier-Phobie, die ich seitdem Trip in Holland besitze, als unser gesamte Quiver Longies bei 120 Sachen einen Abflug machte.

Verrottet in Bezug auf den Festzurrgurt meint, dass der Metallverschluss einfach zerbröselt ist!!! Bei einem anderen Gurt konnte ich den Verschluss ohne Probleme mit der Hand außereinanerbrechen. Hui, hui…

Gegen 20.00 Uhr Abfahrt mit riesiger Vorfreude auf den Atlantik. Leider ersten obligatorischen Pit-Stop verpasst.

22.07.07

Bis zur ersten Péage ohne Zwischenhalt gefahren. Anschließend Pause zum tanken. Hörm findet Diesel „Sackteuer“. Mitten in der Nacht Paris ohne Probleme durchquert.

Die Fahrt war locker hielten zwischendurch unser Beifahrernickerchen.

Ankunft am Übernachtungsspot in Frankreich bei optimalen Wetter. Nach Aufbau des Nachtlagers gleich zum Strand. Schön wieder dort zu sein! Wir fanden kleine aber saubere Wellen vor, die von einer ganz leichten Offshore-Brise geformt wurden. Im Wasser saßen schon die üblichen Verdächtigen.

Die Wellen waren trotz ihrer geringen Höhe nett zu surfen. Außer wenn jemand gerade im Weg lag. Zwei Cheater-Fives waren bei mir dabei. Ein prima Start! Hochmotiviert für die nächsten Sessions verließ ich das Wasser. Es sollte weiter Richtung Spanien gehen. Wobei wir bislang noch kein festes Ziel in Augenschein genommen hatten.

23.07.07

Nach einem ziemlich ausgedehnten Frühstück ging es weiter. Vorher wurde schnell das Zelt abgebaut und das Auto wieder bepackt. Startzeit 11.15 Uhr. In der Nähe von Zumaya in Spanien verließen wir die Autobahn, um Nahe der Küste weiterzufahren, nicht ohne den einen oder anderen Spot zu checken. Was nun folgte war einen Straße mit Serpentinen as it’s best, die all ihre Register zog. Die Landschaft um uns herum war beeindruckend und wunderschön. Buchten, Steilküsten, Pinien- und Laubwälder wechselten einander ab. Nach einer schier endlosen Fahrt erreichten wir einen potentiellen Spot. Eine kleine Bucht, zu den Seiten von mächtigen Felsen eingerahmt. Die Wellen waren O.K., aber von einem relativ starken onshore geprägt. Deswegen weiter zur ein wenig weiter gelegenen „Weltklasse-Left“ in deren Nähe sich ein Campingplatz befinden sollte. Die Fahrt dorthin sollte um einiges länger dauern als vorher erwartet, da der Fluss dazwischen erst ziemlich weit im Binnenland von einer Brücke überquert wurde.

Jedoch konnten wir einen grandiosen Blick auf die lange „Rivermouth-Left“ erhaschen. Der Campingplatz im Ort war schön und terrassenförmig angelegt. Wir entschieden uns trotzdem gegen einen Aufenthalt dort, weil uns die Anfahrt zu den Spots in der Nähe zu lang war.

Also weiter durch die schöne spanische Landschaft. Von nun an gaben wir aber wieder auf der Autobahn Gas. Die Zeit wurde nämlich so langsam knapp. Sollten wir keinen Campingplatz finden, würden wir wohl oder übel im voll bepackten Auto schlafen müssen. Da hatte wir nun gar keine Lust drauf! Nach 1,5 Stunden weiterer Fahrt erreichten wir eine geniale größe Buch mit hellem feinem Sandstrand. Der Swell rollte dort solide rein. Nachteil war nur, dass es dort weil der Spot in der Nähe einer größeren Stadt lag, rappelvoll war. Im Herbst ist der Spot bestimmt ein Klassiker!

Obwohl nach unseren Standarts nicht allzu optimal begaben wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Nachtquartier. Die Spanier versuchten uns jedes Mal freundlich den Weg zu diesem zu zeigen. Nach einigen Fehlversuchen wurden wir fündig. Hmmm, direkt in den Dünen am Wasser gelegen. Mehr Positives gab es aber nicht zu berichten. Unsauber, Dauercamper und zudem „completo“. Wie alle weiteren Campingplätze im Ort.

Was nun? Doch im Auto pennen? Wäre im Endeffekt nach ein paar Bierchen auch nicht tragisch.

Es war schon spät und für eine Rückfahrt zum Platz am ersten Spot war es wohl nun auch schon zu spät, da dort dann die Rezeption wohl schon geschlossen hätte. Außerdem waren wir beide von der Lage nicht überzeugt.

Oder doch weitertouren und auf unser Glück am nächsten Spot hoffen? Weil keine große Stadt in der Nähe lag erhofften wir uns, dass es dort leerer sein würde.

Wir entschieden und schließlich fürs weiterfahren und einen Campingplatz aufzusuchen, den ich schon vorher von zu Hause aus im Internet gecheckt hatte.

Dort hatten wir letztendlich Glück. Wie sich herausstellte war dieser sehr schön gelegen, mit grandiosem Ausblick auf die uns umgebenden Hügel und Berge mit ihren kleinen Dörfern, Bauernhöfen und deren Kühen. Wir besetzten einen terrassenförmig angelegten Platz am Rande und bauten unser Zelt auf. Zur Belohnung für die Tagesstrapazen gönnten wir uns einige „Mahous“ und schlossen den Abend mit der nötigen Bettschwere ab.

24.07.07

Nach dem Frühstück bei wunderbarem Wetter inklusive Blick auf das Bergpanorama führen wir gespannt zum lokalen Strand. Eine „Hammer“-Bucht eingeschlossen von Felsen und Hügeln mit Weiden auf denen die Kühe grasten. Auf dem kleinem Parkplatz, der nur über eine Schotterpiste zu erreichen war, standen Surf-Busse aus Deutschland, Spanien, Frankreich und Österreich. Gleich ins Auge fiel mir ein Bus aus Lüneburg. Welch Zufall! Von hier oben konnte man herrlich die langgezogenen Lines erblicken, welche gen Strand rollten um dort final zu brechen.

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Board unter den Arm und nichts wie ab zum Wasser. Ein kleiner und teilweise steiler Pfad führte in die Bucht hinunter. Ein Surfer kam uns schon entgegen. Irgendwie kam mir das Gesicht bekannt vor. Grübel, grübel… „Ist das nicht…?“; „Jepp, hundert Prozent! Das ist Christian alias „Charly“ aus Lüneburg!“ Wie klein die Surferwelt doch ist! „Charly“ ist ein alter Studienkollege von mir und auch Lehrer. Er hatte gerade seine Morgensession hinter sich und war mit seiner Freundin hier und freute sich uns zu sehen. Nach einem Frühstück wollte er uns im Wasser Gesellschaft leisten. Das war auch ein Muss, denn die Wellen liefen perfekt. Wind war kaum vorhanden und die Sets hatten eine Hohe von 1,50 Metern. Die Sandbank vor uns brachte eine sauber laufende „Left“ hervor. Gut für eine lockere Session zum eingewöhnen auf dem langen Brett. Klasse Ritte auf glasklaren Wellen in einer berauschenden Umgebung trugen zu einem Surf bei, den ich nicht so schnell vergessen werde. Ein paar Cheater Fives und lockere Cutbacks waren dabei. Ansonsten genoss ich es zu chillen und einfach nur der Welle nach im Trim zu surfen. Der Take-Off war leicht, keine Strömung und man konnte ohne große Mühe wieder zurück in den Line-Up gelangen. Erste Sahne!

Zwei superlange Sessions surften wir an diesem Tag, ohne das die Wellenqualität dabei merklich abnahm.

Die weite Anfahrt hatte sich gelohnt. Total erschöpft und gestoked verließen wir am späten Nachmittag das Wasser.

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Der Einkauf musste danach getätigt werden. Aber wo? Im Ort am Ende der Bucht haben wir keinen großen Supermercado gefunden. Dafür einen spektakulären Blick über den Ort und die Bucht geschenkt bekommen und davon ein paar Fotos genommen. U-Turn und zurück in den nächsten Ort in entgegengesetzter Richtung. Dort wurden wir fündig. Übrigens ein sehr schöner Ort mit großem Kloster oder Kathedrale. Daheim werde ich mich über diesen Ort näher informieren. Der Supermarkt war klein und hatte nur das Nötigste (P.S.: Auch später fanden wir keinen größeren Supermarkt mit ausreichender Auswahl.)

Abends gab es Nasi-Goreng und die Gläser wurden mit dem frisch erstandenen Wein gefüllt.

 

to be continued...