Date: 27.-29.08.10
Spot: Däne Westcoast
Rating: Von mangelhaft, über befriedigend bis gerade noch gut
"Traue nie dem Guru!!! Niemals!!!"
Seit Mitte letzter Woche hatte ich ein Fetch-Problem! (Fetch=Windlauflänge oder Wirkweg ist die Länge der Anlaufstrecke des Windes über einer Wasserfläche. Der Wind erzeugt größerem Fetch eine entsprechend höhere Welle.) Wind war für die dänische Küste ordentlich vorhergesagt. Leider beschränkte sich der starke Wind nur auf Küstennähe. Das Fetch-Problem wurde je näher das Wochenende rückte eher größer als kleiner. Exponentiell problematischer, weil ich gerade dieses Wochenende mit viel Mühe freigeschaufelt hatte, um an die Küste zu fahren.
Donnerstag atmete ich tief durch als "der, der den Wind findet" plötzlich einen mehr als befriedigend zu bezeichnenden Fetch mit kräftigen NW-Wind anzeigte. Freitag vor meiner Abfahrt posaunte der Guru 5 Bft. aus NW mit einlaufender 2 Meter Welle und einer Periode von 7 Sekunden heraus. Die Webcams zeigten, dass im Norden die Sonne schien. Balsam auf der Haut für den in den letzten Tagen durch Dauerregen gepeinigten Nordsurfer.
Wie ich, machten sich für diese Jahreszeit mittlerweile üblich unzählige Wellenjünger auf ins gelobte Land, um die 2 Meter Brecher entgegenzunehmen.
Folgendes bot ihnen die teilweise harte Realität:
Freitag:
Am späten Nachmittag saubere 3 Fuß an einer seit längerer Zeit gut laufenden Bank in einiger Entfernung südlich des Elevators.Ganz nett für die "Tanker"! Aber... Nichts wars mit der erhofften sucky 2 Meter Right am Molenkopf. Eine Stunde später auffrischender Wind, der die sauberen kleinen Wellen zerstörte. Hoffnung, dass nun der versprochene Swell reinkommen würde. Aber... Nöscht!!! Näher an der Mole regte sich bis zur Dunkelheit nichts mehr. Nur der "Schwabbel des Grauens im Quadrat" blubberte kurzperiodig über die Sandbänke. Keine echte Freude diesen zu surfen. Immer noch besser als ein platter Teich, wenn einem auch die einsetzende Südströmung versuchte auf den Senkel zu gehen. Der Fetch war wohl doch eher lokal.
Rider: der Autor / Photog: Christoph
Samstag:
Wenn ich diesen Tag nochmal revue passieren lasse, kann man ihn ungefähr so beschreiben: Guru's groß für Samstag angekündigte 2 Meter sind wohl irgendwo in der Weite der Nordsee hängen geblieben oder wollten den "Windguru" mal zeigen, dass er eben kein "Wellenguru" ist.
Angekommen ist lediglich 3-4 Fuß hochgradiger Schwabbel, gegen den so manche Ostseewelle besser aussieht. Trotzdem machten die vor Ort anwesenden Surfer das Beste draus und erhöhten ihre Watertime. Ich selbst habe mir 3 Sessions an dem Tag gegeben, um rauszuholen, was rauszuholen war.
Einige Verzeifelte suchten ihr Glück an anderen Spots, kamen jedoch gesenkten Hauptes wieder zurück.
Gerüchte, dass der Wind am kommenden Morgen ganz abnehmend sollte, machten die Runde. Eine Flamme der Hoffnung flackerte auf.
Abends wurde es frisch und schüttete wie aus Eimern. Es regnete fast die ganze Nacht hindurch.
Rider: Philipp / Photog: Christoph
Sonntag:
Die Sonne gab alles, um kurz vor dem meteorologischem Herbstanfang nochmal ein auf Sommer zu machen. Der Wind legte sich gegen 9.00 Uhr wirklich und es liefen die schönsten Wellen des Wochenendes über die Bänke. Dementsprechend war der Line-Up ziemlich gut besucht. Die Stimmung im Wasser war bestens. Alle waren froh, doch noch ein paar gute saubere Wellen surfen zu können, auch wenn der Guru das gesamte Wochenende (außer mit dem sonnigem Wetter) ein wenig daneben lag. Was zählt ist eben die letzte Session bzw. letzte Welle.
Rider: Zwanni, der "6 Stunden, renn pro Session zweimal über die Düne, Boardwechsel und nebenbei ordentlich wellenabstaub Mann" / Photog: Börni
Alle Bilder vom Wochenende findet ihr hier:
- boerni's blog
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... abwarten
drj on Di, 09/07/2010 - 14:59also...
coldwaves on Do, 09/02/2010 - 13:53...ich fands nicht schlecht, aber ich hätte man doch noch länger da bleiben sollen ;o)