Spot: K-Bucht
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"On stand by..." 07.10.12
Die Vorhersagen für das Wochenende boten viel Potential. Leider konnte ich aus Zeitgründen nur den Sonntag los fahren. An der Westküste hackte es ordentlich. Das "Wellenbad" sollte ganz ordentlich schaukeln. Aber auch die Ostsee sollte Wellen werfen. Ich entschied mich Samstag Abend für die Ostsee als kostengünstigere und schnell zu erreichende Alternative zur langen Anfahrt nach Dänemark.
Schon Sonntag in der Früh bereute ich ein wenig meine Entscheidung. Der Livestream zeigte schöne Linke in denen ich auch gern gesessen hätte. Hätte, wäre, wenn... War ich nunmal nicht. Nun musste ich mich mit einer schwächelnden Forecast für die Ostsee auseinandersetzen. Weniger Wind und etwas rückdehender Wind ließen meine Stimmung sinken. Standby Modus. Von nun an stündlicher Wetter- und Webcam- Check. Angespanntheit und das am Sonntag! Als um 13.00 Uhr die Webcams immer noch keinen noch so kleinen Schwabbel zeigten, kontaktierte ich Christoph. Der wollte sich um 14.30 Uhr auf dem Weg ans Wasser machen und mir einen Vor- Ort Lagebericht geben. Ich nutzte die Stunde, um mich noch einmal für ein Mittagsschläfchen aufs Ohr zu hauen. Insgeheim hatte ich eine heutige Session schon abgeschrieben.
14.30 Uhr noch nichts von Christoph. Hmmm... Wenn ich noch eine potentielle Chance auf einen späten Nachmittagssurf bevor es dunkel sein würde haben wollte, musste ich jetzt losfahren. Sinnvoll??? Für die meisten Menschen bestimmt eher sinnlos und ohne Verstand. Doch meine Sehnsucht ließ mich 14.45 Uhr in den "Blauen" steigen mit der Hoffnung, dass es gegen Abend doch noch surfbare Bedingungen geben würde. Als ich auf der Fahrt quasi "Live-Bilder" auf mein Handy gesendet bekam, wurde aus der Hoffnung Gewissheit (Danke Lennse!)
Nun meldete sich auch Christoph, der mir mitteilte, dass er jetzt gleich ins Wasser gehen würde. Das hörte sich gut an und ließ bei mir Vorfreude auf die bevorstehende Session aufkommen.
Und dann das!!!! STAU! STAU!! STAU!!! Nicht durch mein Navi angekündigt! Nicht im Verkehrfunk gemeldet! Sauerei! Zuerst hoffte ich noch, dass sich die noch nicht einmal im Schneckentempo bewegende Fahrzeugschlange schnell auflösen würde. Aber nach 20 Minuten im Wechsel 20 Sekunden stehen und dann wieder 10 Meter fahren, war ich nur noch ein Nervenbündel. Immer wieder rechnete ich durch wie viel Zeit mir nach meiner Ankunft noch bleiben würde bis die Sonne unterging, es dunkel wurde und ich wieder aus dem Wasser musste. Die Uhr tickte unbarmherzig gegen mich. Minute um Minute verging. Letztendlich setzte ich mir ein Ultimatum. Sollte das Navi die Ankunftzeit 17.15 Uhr überschreiten, würde ich umkehren und wieder nach Hause fahren. Als die Zeit überschritten war machte ich mich gestresst und entnervt auf der Suche nach der nächsten Ausfahrt. Ziel "L-Town" Hometown! Kurze Zeit später sah ich das Übel, welches den Stau verursacht hatte. Autounfall mitten in der Baustelle! Gleich danach löste sich der Stau schnell auf. Da immer noch keine Ausfahrt in Sicht entschied ich mich letztendlich doch noch an die Küste zu fahren. Eine Stunde im Wasser ist immer noch besser als gar keine, munterte ich mich auf.
Um 17.30 Uhr war ich endlich am Spot und fuhr gleich ans Wasser um die Wellen zu checken. Nicht übermäßig groß. Das hatte ich aber auch nicht erwartet. Aber surfable!
Malte macht das Beste draus.
Auf dem Parker kam mir Christoph entgegen, der grad wieder aus dem Wasser kam. Zeit war knapp. Also schnell in die Gummipelle, denn um 18.30 Uhr sollte die Sonne untergehen. Ja, die Tage werden jetzt schnell wieder kürzer. Wenn erst die Winterzeit am 28.10.12 beginnt, ist ein Surf unter der Woche kaum noch möglich. Ich bin gegen Winterzeit und Dunkelheit überhaupt!!!
Jetzt war der Stress und die nervenaufreibende Anfahrt wie weggewischt. Schön wieder die üblichen Verdächtigen im Wasser zu sehen. Die Wellen waren zwar lütt und relativ schlapp, dennoch genoß ich jeden einzelnen Ritt und sog die Atmosphäre und das Licht bei untergehender Sonne an der Steilküste in mich auf. Neben mir war noch weitere L-Towner im Wasser. Unter anderem Hannes, dem ich vor den Sommerferien mein Fishcuit verkauft hatte und der sichtlich stoked über den Erwerb war.
Ich finde es ist immer wieder schön zu wissen, dass es seinem alten Brettern bei ihren neuen Besitzern gut geht, sie viel Freude mit ihnen haben und sie oft ins Wasser kommen.
Mit fortschreitender Zeit wurden die Wellen noch ein wenig größer. Ich paddelte weiter den Point aufwärts und wurde mit ein paar Lefts belohnt. Hannes verabschiedete sich und ich war schließlich alleine im Wasser. Auch wenn die Zeit aufgrund zunehmender Dunkelheit drängte, jetzt war ich innerlich ruhig und wartete auf die besseren Sets. Die Wellen waren schließlich nur noch rudimentär zu erkennen und ich wollte grad an Land paddeln, da sah ich noch einmal größere Wellen anrollen. Ich paddelte ihnen entgegen und entschied mich die Zweite, welche ordentlich ansog, zu nehmen. Meine sauberste und schönste Welle folgte. Nicht oft hat man die beste Welle der Session zuletzt.
Zufrieden und gelassen trat ich die Rückreise um 19.30 Uhr an. Ohne Stress, ohne Hektik und ohne Stau. Einfach nur fahren. Mit den Bildern vom späten Nachmittag und frühen Abend im Kopf. Es waren schließlich doch noch knapp zwei Stunden "Wasserzeit". Die haben gereicht!
Hier noch ein paar mehr Foto's von Christoph -- > Sunday Session
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