Date: 12.-14.09.08
Spot: Ostsee
Rating: 2-3
12.09. "Hundert Meter paddeln für 10 Meter surfen"
Das letzte Wochenende lag ich mit einer fiesen Erkältung, was weiß ich woher die kam, im Bett bzw. auf der Couch und durfte am Laptop miterleben, wie sich nach wechselhafter Prognose, die Wellen oben in Däne immer besser herauskristallisierten. Eine große Krise machte sich in mir breit. Hatte ich doch extra das Wochenende freigeschaufelt. Tja, somit half nur der Blick nach vorne auf das kommende Wochenende zu richten. Ab Montag war klar, dass wir eine stabile Ostwindlage erhalten würden. Hoffnung keimte auf und wurde auch im weiteren Verlauf der Woche nicht enttäuscht. Von Freitag bis Sonntag sollte man in moderater Reichweite auf jeden Fall eine Welle surfen können.
Freitag steuerte ich die nahegelegene L-Bay an. Kurz bevor ich den Parker erreichte, kam mir Jürgen mit seinem Bus entgegen. Was? Wollte der schon wieder zurück nach Hause? Ein wenig früh! Zu groß, deswegen Seebrücke gesperrt? Ich hatte keinen blassen Schimmer, wurde aber ein wenig unruhig. Auf dem Parker traf ich auf Sven, der anscheinend grad aus dem Wasser kam und ebenfalls nicht grad überzeugt aussah. "Was ist denn hier los?", fragte ich. "Kaum Welle!" erhielt ich als Antwort. Das konnte ich kaum fassen, hatte ich mich doch innerlich auf "fishen" und 1,5 Meter Wellen eingestellt. Ich musste das Debakel mit eigenen Augen sehen. Rene schloss sich uns an.
Und wirklich, da ging mal gar nicht viel! Wohl zuviel "Ost" mit drin. Jürgen wird wohl einen weiter nördlich ausgerichteten Spot aufgesucht haben, der bei der Windkonstellation mehr hergibt. Warten oder auch weiter hoch fahren? Wir entschieden uns für warten und hofften auf die 18.00 Uhr Regel, die besagt, dass die Wellen um diese Uhrzeit oft zulegen. Leif der immer noch zwangpausieren muss, stand auf der Seebrücke und betrachtete sehnsüchtig das Geschehen. (Wünsch dir, dass du so schnell wie möglich wieder ins Wasser darfst!)
Nach einiger Zeit sah ich die ersten etwas besseren Sets reinlaufen. Jetzt konnte ich nicht länger warten und beschloss die erste Session mit dem Longie einzuläuten. Zurück auf dem Parker trafen wir auf Lutz und Bruder. Die sich ebenfalls bereit machten.
Später im Wasser, hatten die Wellen schon eine ausreichende Höhe und wurden weiter bis zum Einsetzen der Dunkelheit immer größer.
Wenn bloß nicht diese fiese West-Strömung gewesen wäre, welche uns zwang, konstant dagegen anzupaddeln. Tim beschrieb es später sehr treffend: "100 Meter paddeln für 10 Meter surfen!" Eigentlich wollte er, wegen einer Brandblase, nur vorbeischauen, um zu fotografieren, hat schließlich aber meinem Rat umgesetzt, die Brandblase am Fuß, mit Duck-Tape "wasserdicht" zu verpacken und lag jetzt neben uns im Wasser.
Rechts von der Seebrücke wurde es immer voller. In der Inside lagen zu viele Surfer, so dass ein entspanntes absurfen der Wellen nicht mehr gegeben war. Das Risiko von Kollisionen war mir zu groß. Zumal zwischendurch auch dieses Boot durch den Line-Up cruiste!!!
Ich beschloß die Seite zu wechseln. Eine gute Entscheidung. Die Linke war deutlich leerer und wurde auch später nicht zu voll. Einige größere Rights drehten hier herein, von denen ich ein paar abgreifen konnte. Weiter in der Inside konnte man sie nach einem Richtungswechsel nach Links bis zu Strand surfen, um von dort wieder über die Seebrücke in den "Line-Up" zu gelangen.
Kurz vor Dunkelheit war ich so platt, dass ich mich nicht mehr zu einer letzten Runde über die Seebrücke aufraffen konnte, beendete deswegen den Surf und ging zurück zum Bus. Dort traf ich auf Jens und Tim, die auch gerade wieder zurück waren.
Bis um 24.00 Uhr quatschten Lutz, Tim und ich bei ein paar Bierchen und leckeren Brötchen, welche ich noch von der Anfahrt über hatte. K.O. fielen wir in unsere Kojen.
13.09. Honni's Island
07.00 Uhr. Wellencheck mit Tim. Seit 24.00 Uhr kein Wind mehr, jetzt fast windstill, somit logischerweise keine Wellen mehr vorhanden. Tim hatte noch einen Termin und fuhr nach Hause. Ich stellte mein Navi auf Honni's Island ein. Dort sollte nicht nur Samstag, sondern auch Sonntag noch Wellen laufen. Lutz noch eine SMS geschickt. Der schlief nämlich noch tief und fest.
10.30 Uhr Ankunft. Wie viele Touristen hier noch unterwegs waren. Außerdem gar nicht so leicht einen Parkplatz zu finden, der Nahe des Spots lag. Entweder war der Parker zu weit weg oder man durfte nur mit Parkscheibe für 2 Stunden parken. Bei allen anderen Parkplätzen musste man kräftig löhnen. Irgendwie unsympathisch. Ich hab eigentlich, wenn ich surfen will keinen Bock auf diesen Stress und die Abzockerei. Na ja, letztendlich hab ich doch noch eine Parkgelegenheit gefunden. Mit Brett durch die übervolle Fußgängerzone. Raus über die Seebrücke.
Gute 3 Fuß Longboardwellen, die weit draußen bereits anzupaddeln waren liefen an den Strand. Wind wehte leicht aus Ost.
Zwei andere Surfer waren bereits im Wasser. Kaum Strömung. Armmuskelschonend im Gegensatz zu Gestern. Einige Zeit ging es wie im Karussell. Welle surfen, raus über den Strand und die Seebrücke, in den Line-Up paddeln, Welle surfen usw.
Nach einigen Runden schmerzten jedoch meine Füße sehr, da ich mir beim Laufen über die Holzbohlen 2 Blasen unter dem Linken Fuß zugezogen habe. Von nun an stieg ich früher aus der Welle aus, so dass ich leicht zurück in den Line-Up paddeln konnte. Der Wind nahm jetzt stetig zu, dunkle Wolken ließen der Sonne keine Chance mehr. Die Wellen wurden größer. Nach zwei Stunden war ich noch vom Vortag, der kurzen Nacht und der Anfahrt völlig platt und gönnte mir einen ausgedehnten Mittagsschlaf. Anschließend fuhr ich die Küste ab, um weitere potentielle Spots zu checken. Fand jedoch keine Welle, die besser lief und entschloss mich am Abend eine letzte Session mit meinem kurzen Brett einzulegen.
Die Wellen waren jetzt ziemlich fett. Sie peakten am Seebrückenende. Denke so schulter- bis kopfhoch am Peak. Booties halfen meine Blasen zu vergessen. Bis kurz vor Sonnenuntergang blieb ich im Wasser. Zuletzt war mir das erste Mal diesen Herbst am Ende meiner Session richtig kalt. Bibber! Ziemlich durchgefrohren lief ich zurück zum Auto. Dort wärmte ich mich bei einem leckeren Süppchen wieder auf, laß noch ein wenig und ging früh zu Bett.
14.09 Honni's - Tag 2
Wieder früh wach. Draußen merklich frisch. Wellencheck! Immer noch ordentlich Wind. Wellen hatten an Größe nichts eingebüßt. Ausgedehntes Frühstück mit heißem Kaffee, frischen Brötchen und ner Zeitung vom Bäcker. Fit für meine letzte Session.
Niemand draußen. Wind hatte ein wenig nachgelassen. Wieder kurzes Brett gewählt. Für Ostseeverhältnisse immer noch ordentliche Wellen, die einige steile Sections boten. Zumeist bin ich die besser laufenden Lefts gesurft. Zuletzt ließ sich auch wieder die Sonne blicken.
Ich war zufrieden! Zeit nach einer letzten ansprechenden Welle, das Wasser zu verlassen.
Zu Hause hab ich mich gleich an den Blog gesetzt, damit nicht das Gleiche wie mit meinem Bericht vom Sommerurlaub passiert, der angefangen aber nie fertig wurde. Jetzt wo ich fertig bin, werde ich mir nen Kaffee aufsetzen, mich auf die Couch legen, chillen und Formel 1 sehen. Wobei, wenn ich mir diverse Webcams ansehe juckt es schon wieder...
So sieht es jetzt aus:
- boerni's blog
- Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben
ja doch,
coldwaves on Mi, 09/17/2008 - 08:37würde mich auch mal reizen. Toller Bericht Börni.
honni´s island rockt!
Tim on So, 09/14/2008 - 15:17Nächstes Mal...
boerni on So, 09/14/2008 - 22:04Nächstes Mal gurken wir zusammen. Hab den geselligen Freitagabend am Samstag doch sehr vermisst...
Börni
hi
Mettbrot (nicht überprüft) on So, 09/14/2008 - 21:28Dito
boerni on So, 09/14/2008 - 22:05Dir auch Doc! Und lade mal nen schönen Avatar hoch! ;)