Spot: L-Bay
Rating: ********
Donnerstag Abend - Wellenbrognosen für meinen "Local Spot" sahen für
die kommenden zwei Tage perfekt aus. Um 5 Uhr wach. Entscheidung! Es
geht an die Küste. Nach meinen letzten Arbeitstag vor den Ferien
schmiss ich die Bretter so schnell wie möglich ins Auto und fuhr los.
Wellen waren am Freitag nahezu perfekt für die Location. Wetter sonnig!
Um 14.30 Uhr traf ich für den Surfcheck ein. Die Prognosen hatten nicht
zu viel versprochen. Viel größer hatte ich die Wellen dort nur einige
Male gesehen. Glaube drei Surfer saßen schon im Line-Up. Wollte zuerst
noch Fotos machen, leider machte mir meine neue Speicherkarte, die
nicht lief einen Strich durch die Rechnung. Egal! Dann eben gleich
selbst rein. Longie ließ ich im Auto. Habe lieber das kleine wendige
Fish ins Wasser gelassen.
Gute Ritte von Beginn an und die Wellen begannen immer weiter draußen
zu brechen. Die Peaks formierten sich am Ende der Seebrücke. Zwar
merkte ich, dass mir die letzte Arbeitswoche gut zugesetzt hatte, doch
hielt ich 4 Stunden im Wasser aus. Dann wollte ich Schluss machen und
stand, zwar immer noch in kompletter Montur, auf der Seebrücke um den
anderen zuzusehen. Hmmm, der letzte Set sah gar nicht mal so schlecht
aus. Also noch ne Welle. Die war ziemlich gut. Jetzt aber raus' Auf der
Brücke hatte ich diesmal schon mein Leash ums Brett gewickelt. Doch was
mussten meine Augen sehen, ein nächster fetter Set schälte sich über
die Sandbank. Nicht ohne mich! Keine Kraft mehr rauszupaddeln,
deswegen gleich der Sprung direkt runter vom Ende der Seebrücke. Hups,
war aber ganz schön rutschig da oben.
Lange warten musste ich nicht und ein weiterer Set, der meinen Namen
auf sein Face geschrieben hatte, rollte rein. Easy Take-Off, nach Links
gezogen, den Face vermisst und wieder ab nach Rechts entgegen der
Seebrücke. Zwei Backside-Turns gegen den Schaum und Face
wiedergefunden. Nun Gas gegeben, bis die Welle closeout zusammenbrach.
Nun aber definitiv: "Schluss, Ende, Aus!" Wieder auf der Seebrücke mit
schon leicht labilen Gang. Ermutigte mich ein Dude für einen weiteren
Sprung von der Brücke! P.S.: Danke für die Unterstüzung! Hoffe, dass er
zur Zeit nicht mit Erkältung im Bett liegt, weil er sich ziemlich
leicht bekleidet auf der Seebrücke aufhielt. Cudos!
Im Nachhinein eine der besseren Entscheidungen, trotz körperlicher
Erschöpfung, für eine weitere Welle zu gehen, denn das war mein Ritt
des Tages. Steiler Drop, die Linke gewählt, ordentlich Face um aufs
Gaspedal zu treten, die erste Section durch ne Top-Bottom-Turn-Combo
überwunden, dann steiler Richtungswechsel am oberen Teil der Welle,
gesurft bis die Welle rechts dichtmachte, wieder nach links und zwei
nette mit Druck gefahrene Top-Turns gen Strand, auf Brett gelegt,
weitergeglitten, Board unter den Arm genommen und nach Hause gefahren.
Wie gut wäre es eine Session immer so beenden zu können.
Samstag 24.03.07. Morgens 9.00 Uhr. Gähn! Ausgedehntes Frühstück.
Wieder ab in die Kufte und 1 Stunde Anfahrt zur Welle. Sonnenschein!
Wie könnte ein Tag besser beginnen. Wellen sollten im Vergleich zum
Vortag ein wenig abgenommen haben. Es blieb aber noch allemal genug
Swell übrig.
Die üblichen Verdächtigen waren schon wieder vor Ort. P.S.: Die
Bausstelle am Strand nervt! Wann sind die eigentlich fertig?
Meine
Entscheidung fiel diesmal auf die lange Planke. Ist eben
kräfteschonender zu surfen. Außerdem waren schon einige Longies am
Start. Unter ihnen auch Lutz, der mich motivierte so schnell wie
möglich ins Wasser zu kommen.
Mann, wie genoss ich die warme Herbsonne beim Umziehen! Im Laufschritt
ab ans Wasser. Durch den Park, vorbei am Schachfeld sowie Yuppies und
Konsorten. Auch vor Ort waren u.a. Bernd "das Brot", Rene, Spongie und
Ingo...
Die
Wellen waren zwar nicht mehr ganz so hoch wie am Vortag. Rockten
aber immer noch und nahmen im Verlauf des Nahmittages zu. Bis um 17.00
Uhr habe ich entspannt die Wellen mit dem Stewie in Angriff genommen.
Erst konzentrierte ich mich auf die Linken, später auf die Rechten, die
kurz nach der Einstiegsstelle an der Seebrücke richtig steil wurden.
Schließlich war ich endgültig K.O.! Heute beschloss ich meine Session
definitiv, um mich auf dem Parkplatz von Lutz zu verabschieden. Kurz
noch auf die Seebrücke ein paar Shots knipsen, die ich am Vortag, von
wegen der Speicherkarte nicht machen konnte und nichts wie zurück nach
Lüneburg. Nicht schlimm, wenn ich daran denke, dass ich nächste Woche
um diese Zeit irgendwo im Atlantik auf einer Insel sitze, mir einen
Sangria einschütte und die Wellen des Tages im Gedanken revue passieren
lasse. Pura Vida! Mehr davon später...
Bernardo
Ein paar Bilder (leider nur vom späten Samstag) gibt es in der Gallery.