Spot: Ostsee
Rating: eine Zwei für Ostseeverhältnisse
EWIGKEITEN
Eine gefühlte Ewigkeit ist es jetzt her, daß ich zum letzten Surfen war. Eine reelle Ewigkeit, seit ich zum letzten Mal diesen Spot besuchte. Gründe??? Keine Ahnung! Kann ich mir irgendwie ich nicht so richtig erklären... Oftmals hatte ich bestimmt keine Zeit, wenn die richtigen Conditions waren. Oft hatte ich andere Spots bei entsprechenden Konstellationen bevorzugt. Vielleicht auch, weil eben meine Sessions dort schon so lange zurücklagen. Ich konnte mich zwar erinnern, dass sie gut waren, aber irgendwie war das Ganze nebulös im meinen Gedanken verschleiert. Andere Spots waren präsenter.
Odin wird es wissen, entschied ich mich diesmal dafür an diesen Ort zurückzukehren und ich wurde nicht enttäuscht.
Lieber wäre ich zwar Freitag an der Nordsee gewesen (siehe Tims Bilder), aber mein Job und die Kürze der Tage zu dieser Jahreszeit machte mir einen Strich durch die Rechnung. Donnerstag sah es sogar kurzzeitig noch so aus, als würde Samstag auch noch ein guter Tag dort oben werden. Wie gesagt nur kurzzeitig. Mir blies der Wind in Däne zu stark, so dass ich mich auf die Ostsee konzentrierte. Dieser sollte dort auch aus einer brauchbaren Richtung mit genug Bft. wehen. Ausreichend für das gesamte Wochenende.
Freitag am späten Nachmittag war Abfahrt. Meinen Hund nahm ich zur Geselligkeit mit. Der Rest meiner kleinen Familie hielt zu Hause die Stellung.
Pünklich kurz bevor ich losfuhr, kam Sturmtief "Joachim" in Norddeutschland an und brachte für L-Town neben den Wind auch ordentlic'h Schnee mit sich. Meine Frau sah meinem Tripstart unter diesen Bedingungen skeptisch entgegen.
Die Nachbarn haben auch ein wenig verwundert geschaut als ich dann den Wagen anschmiss.
Ich hatte Zeit mitgebracht und wollte deswegen den kürzesten aber auch um einiges länger dauernden Weg auf kleinen Straßen über die Dörfer nehmen. Das hatte ich aber spätestens auf der Hälfte der Strecke bereut, da diese Straßen in der Dunkelheit bei diesen Wetterverhältnissen kein entspanntes Fahren zuließen. Schon kurz nach meiner Abfahrt sah ich das erste Auto im Straßengraben liegen. Enge kurvige Straßen, denen eine neue Teerdecke bestimmt nicht schlecht getan hätte. LKW's die fast die ganze Straße für sich beansspruchten und einen fast in die Leitplanke bzw. den Straßengraben schickten, oder einen einfach ein Vorbeikommen unmöglich machten. Gegenverkehr der blendete und einem den Schnee und das Wassereis gegen die Karrosserie donnerte. Außerdem fuhr ich die gesamte Zeit mit der Angst einen Ast auf's Auto zu bekommen durch die zahlreichen Alleen. Genug Holz lag schon auf der Straße, das ich teilweise umfahren musste. Irgendwann reichte dies mir und ich beschloss mein Navi nun auf "schnellste Strecke" umzuprogrammieren. Jetzt entspannte ich mich langsam. Der Schnee ließ auch nach und wich Starkregen. Nich schön aber punktuell schöner, wenn ich nicht beim Stop für die letzte Hunderunde mit Sunny klitschnass geworden wäre. Anschließend lief die Heizung bis zur Ankunft am Ziel auf der höchsten Stufe und siehe da, alles wieder trocken! Selbst der Hund!
Zeit es sich gemütlich zu machen. "Snoop Dog" legte sich schon mal pöfen. Ich schmiss die Standheize an, zündete ein Räucherstäbchen und gönnte mir zum aufwärmen und als Betthupferl einen Grog. Kurz vorm Schlafengehen checkte ich ein letztes Mal die Forecast für den kommenden Tag. Diese sah immer noch vielversprechend aus.
Sieben Uhr. Mein Handy weckte mich mit "Three little Birds" von Bob M.. Sunny war auch schon heiß auf die erste Spotcheckerrunde am Strand, lief sich dort ersteinmal aus und jagdte hinter den Enten und Möven hinterher.
Die Wellen waren kleiner als erwartet. Bei der Windrichtung- und stärke hatte ich mich schon auf einige Ostseeklopfer eingestellt. Schulterhoch sind sie immerhin morgens gepeaked. Gut für die Ostsee.
Da die Wellen zwischen 9.00 und 11.00 Uhr am größten sein sollten hatte ich noch ein wenig Zeit und suchte den ortsansässigen Bäcker auf.
Nach dem Frühstück laß ich noch ein wenig in der Tageszeitung und bereitete, nachdem ich die ersten anderen Surfdudes gesichtet hatte, mein Equipment (50L Kurzbrett) und mich auf den ersten Surf vor.
Gut warmgemacht, grad nach meinem Verletzungspech in diesem Jahr, lief ich zum Strand und sprang in das 9°C kühle Ostseewasser.
Relativ sauber waren die Wellen bei einem side-onshore Wind. Die Lefts lagen mir besser und liefen länger, wenn auch die Rights zu Beginn steiler und schneller waren. Jedoch liefen diese schnell aus.
Bestimmt waren die Wellen an dem Tag nicht perfekt, aber für Ostseeverhältnisse allemal spaßig. Ich war einfach stoked mal wieder im Wasser zu sein. Außer mir waren zuerst weitere drei Surfer mit von der Partie. Longboards war für sie die erste Wahl. Ich wollte mein Tanker erst am Nachmittag bei kleiner werdenden Wellen einsetzten und surfte mein "Mini-Ponton" mit Freude.
Gegen Ende meiner Sesh enterten einige bekannte Gesichter das Line-Up. Im Gepäck einen Dude, der sonst nur in wärmeren Pazifik surft und sicher andere Wellen gewohnt ist aber dennoch seinen Spaß hatte. Nach einer zweistündigen Sitzung waren die Dudes genauso schnell verschwunden, wie sie gekommen waren. Dafür begrüßte mich Mr. Ostseeomnipotent "C-Punkt", der nach kurzem Geschnack und einer Spotcheckerrunde mit meinem Hund gleich das Wasser enterte.
Nachdem ich wieder ausreichend aufgewärmt war folgte ich ihm. Diesmal aufgrund nachlassender Kräfte mit meinem langen Hobel. Die Wellen waren entgegen der Vorhersagen eher noch ein wenig größer geworden, liefen aber wegen des zu hochstehenden Wassers schnell aus. Sie ließen nur noch ab und zu einen Cross-Step zu. Außerdem hatte man es nun mit einer Strömung zu tun, die bei der ersten Session noch nonexistent war. Da mir schließlich kühl wurde und meine Kräfte immer mehr schwanden, beschloss ich den Surf mit einer letzten guten Welle (Hat man ja nicht alle Tage...).
"C-Punkt" hielt es noch einige Zeit aus. Schaute aber als er wieder auf dem Parker war, auf einem Aufwärm-Tee vorbei. Schön ihn mal wieder gesehen zu haben, den Dude!
Nachdem er abgedüst war, checkte ich noch ein letztes Mal die Forecast, um leider festzustellen, daß die Windvorhersage für den Sonntag nach unten korrigiert wurde und keine surfbaren Wellen für den Sonntag mehr zu erwarten waren. Einerseits schade, denn ich hätte gerne noch einen Tag rangehängt. Andererseits freute ich mich jetzt darauf den Samstag Abend und den Sonntag mein vorweihnachtliches Zuhause mit meiner Frau und meinem kleinen Sohn genießen zu können.
Sweet home!!!
Keep checkin'! Keep shreddin'!
Paar Bilder gibt es hier.
Christophs Bilder gibt es hier.
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Sehr schöner Blog Börni, großes Lob!
rügener informant on Do, 12/22/2011 - 14:03Richtig gut! Schöne Bilder
matthias2 on Mo, 12/19/2011 - 18:47War auch mit nem "langen"
matthias2 on Mo, 12/19/2011 - 22:12Matthias, fühl dich gegrüßt
boerni on Mo, 12/19/2011 - 21:08Matthias, fühl dich gegrüßt und angelächelt!!! :D Schenke eigentlich zumindest jedem ein Lächeln der mich ansieht... Hast du mich gegrüßt? Wer warst du denn?
Mein Tanker ist von "Austin".
See ya!
whow
Babetis on Mo, 12/19/2011 - 18:33Velsen oder de Noord
boerni on Mo, 12/19/2011 - 21:13waren heute bei der Windrichtung und dem Swell bestimmt nicht schlecht. Wo warst du draußen?
Die Ostsee kann auch oft für die kleinen Wellen, ne hammerharte Strömung haben... :O
wo draussen?
Babetis on Mi, 12/21/2011 - 02:21Heute
boerni on Mi, 12/21/2011 - 15:04müsste bei euch doch gediegen sein!? Domburg sieht zumindest gut aus...
Ewigkeiten
Käptn Brass on Mo, 12/19/2011 - 14:36hab ich doch richtig geguckt
ginger slaghter on Mo, 12/19/2011 - 09:51Jo hab euch grad beim
boerni on Mo, 12/19/2011 - 21:56Jo hab euch grad beim Changin' in Action gesehen. Von euch sind auch die Bilder, oder?
Jup.Ich glaub viel mehr haben
Käptn Brass on Do, 12/22/2011 - 12:23