"BACK TO FRANCE" -Blog- Teil 1 11.-12.10.2013
Ein untertemperierter Tripauftakt und ein "Scheveningen Surf-City" Double des Südens:
Eigentlich war ja alles anders geplant. Nachdem wir schon in den Sommerferien in "la France" gewesen sind, war zuerst für den Herbst ein Familienurlaub in Portugal oder Dänemark geplant. Vom Verletzungspech geplagt strichen wir die anvisierten Urlaubsziele und ich war als Alleinreisender, der Dank "Baker Zyste" auch nur zu 80 Prozent fit war, übriggeblieben. Hatte das "Go!" von der "Chefin"! Surfen bis zum Abwinken sollte auf dem Tagesplan stehen, die Bilder vom 10.10.13 aus DK und von Sylt motivierten mich ohne Ende.
Der Bus war schnell mit dem Nötigsten gepackt und am grauen, regnerischem Freitag, den 11.10.13 ging es in der Früh los.
Ziel: das Baskenland. Warum? Mit dem Bus für einen Wochentrip gut machbar und bei der damaligen Prognose die erste Wahl im 1700 km Radius um LG-Hometown.
"Wiedersehen!"
Die Ostsee zeigte an dem Tag in der L-Bay auch einige größere Wellen, welche ich zuerst genauso wie Scheveningen noch mitnehmen wollte. Da ich unten aber wärmere Temperaturen und auf jeden Fall Spaßwellen erwartete, nahm ich den direkten Weg. Wobei es schon nicht so leicht war, den Norden wegen den aktuellen Berichte von der dortigen Wellenfront zu verlassen.
In Paris wartete in der Rush-Hour um ca. 16.00 Uhr der Superstau auf mich.
Hallus, oder habt ihr auch schon "Slums" bzw. Wellblechdachhütten in Paris gesichtet?
Nur gut das ich ohne Ende Podcasts hochgeladen hatte, die mich in dem Stau und bei der langwierigen regnerischen Anfahrt unterhalten haben. "Ein Mops kam in die Küche" hatte wider Erwarten hohen Unterhaltungswert.
Zu später Stunde hat ich einen Nachdenklichen, so wie ich viel auf diesem Trip nachgedacht habe. Zeit und Ruhe war genug da. Das tat gut! Seelenfrieden...
Bei Orleans schüttete es noch immer wie aus Eimern. Viel Verkehr weiterhin. Reise oder Urlaubsverkehr war jedoch nicht ersichtlich.
Irgendwann hielt ich am späten Abend an einer "Air" und schlief eine Runde. Um 06.00 Uhr ging es nach einem kräftigen selbstgemachten Kaffee wieder auf die Piste. Der Regen war noch stets mein Begleiter. Die Vorhersage wurde wiederholt gecheckt und wendete sich eher in die falsche Richtung. Winde aus südlicher bis westlicher Richtung, die teilweise auffrischen sollten ließen mich als erstes Ziel Anglet wählen.
In Anglet angekommen lugte zum ersten Mal die Sonne heraus. Wobei in Blickrichtung Küste schon wieder dunkle Wolken auszumachen waren.
"Schock!!! Der Leuchturm ist schief und es ist kaaaaaalt!!! Keine Menschenseele weit und breit."
Der Onshore hielt sich in Grenzen das Wasser war leer und es rollten doch ordentlich Wellen rein. Gut genug für einen erste Session. Der Waimea Surfshop machte auf und ich konnte mir noch die so dringend benötigten Quik Humps besorgen. Am Chambre d'Amour fand ich einen geschützten Peak, der bei dem Wetter und den leicht schwabbeligen Wellen stark an die Molenspots südlich des Thybo-Kanals erinnerten. Der Wind frischte leider immer mehr auf und mit ihm nahm die Wellenquali linear ab. Außerdem, hatte ich es schon erwähnt, war es saukalt, das Wasser die Luft alles! Ein Millimeter mehr auf der Haut hätte sicher gut getan!
Nach der Session Standheize an, einen heißen Tee aufgesetzt, die Wellenprognosen und Webcams für die erreichbaren Spots gecheckt. Die Webcam zeigte ca. 65 km weiter im spanischen Baskenland Sonne und schulterhohe Wellen. Schnell habe ich den Motor angeschmissen, um mich auf den Weg zu machen. Wobei der Wind auch an diesem Ort weiter drehen und gegen späten Nachmittag auflandig wehen sollte.
Sonne und eine Höchsttemperatur von immerhin 19,5 °C im Schatten erwarteteten mich an meiner Destination.
"Yeah! Kurzhosen-Wetter!"
Leider kein Parkplatz! Die Suche dauerte, schließlich fand ich aber doch noch einen direkt an einer Hauptstraße nur circa 400m vom Strand entfernt. Der Wind nun, wie fast erwartet leider nicht mehr straight off, sondern leicht auflandig. Er zerstörte die Wellen glücklicherweise erst nach meiner Session kurz vor Sonnenuntergang.
"Brettwahl und Preparation"
Irgendwie erinnerte mich der Ort an diesem Tag an Scheve. Das dicht Bebaute, die vielen Menschen und Surfer, der relativ sanft abfallende Strand und die Wellen bei zunehmenden onshore führten dazu.
"Scheveningen des Südens"
"Auf der Promenade tobte das Leben!"
"Wär der Felsen nicht im Hintergrund... Käse-Coast pur!"
Die Surfsession war O.K., aber nicht der Oberburner. Das Longie war gut um die Wellen früh zu erwischen, denn das musste man auch, weil diese nach dem langsamen ersten Part ziemlich schnell und steil wurden, auf langer Linie brachen und schnell ihren gesamten Wumms einbüßten. Das wieder Rauspaddeln war durch viele Turtles erschwert. Völlig platt beschloß ich schließlich den Surf nach einer längeren Welle, als ich mich nicht mehr dazu überreden konnte noch mal rauszupaddeln.Nch der anstrengenden Anfahrt stand mir der Sinn mehr nach chillen bei einem Weinchen auf der Promenade.
Für den kommenden Tag erwartete ich gute Wellen in einem grenznahen nicht weit entfernten französichen Seebbad. Deswegen machte mich nach Sonnenuntergang dorthin auf den Weg.
Was mich dort erwartetete demnächst im 2. Teil.
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feel the Blues
tripmaster on Mi, 10/30/2013 - 10:50Solotrips im Herbst: kurze Tage, Bürgersteige hochgeklappt, keine Bikinis mehr am Strand. Prägt den Charakter und macht einen zum Mann.
Bin gespannt auf Teil 2 der Story!