Date: 27.01.07
Spot: Däne
Rating: ****
Nachdem
ich gestern in Lars Forum (surfatoll.de) den Bericht vom SGT. gelesen
hatte, habe ich auch meinen Senf dazugegeben. Leider hatte ich meinen
Beitrag nicht abgespeichert, womit er nicht im Forum erschien. Gestern
hatte ich dann keinen Bock mehr den Beitrag wiederholt einzutippen,
deswegen mache ich es heute hier.
Vorhersagen NNW Wind 6 Bft. abnehmend auf 5 Bft. und gegen Abend
rückdrehend. Hammerperidode für die Nordsee von 10-9 Sekunden und ne
Welle von knappen 2,5 Metern. Das sollte reichen. Bin den Spot schon
bei ähnlichen Bedingungen gesurft und habe immer befriedigende bis gute
Wellen vorgefunden. Lars selbst war skeptisch und spekulierte auf
Montag. Montag musste ich arbeiten also blieb nur der Samstag, denn
Sonntag war Sturm angesagt und auf Ostsee hatte ich keinen Bock.
Mit mir machten sich Lutz und Tim auf den Weg. Als Erster am Spot
angekommen, checkte ich die Wellen von der Mole aus.
Sah von der Größe
her ordentlich aus, bloß durch den Wind unsauber, verblasen und am
Elevator herrschte ne Strömung, wie ich sie bis dato noch nicht gesehen
hatte. Am Strand fuhr nun auch schon Tim auf die Düne. Ich machte mich
auf den Rückweg, als mir Lutz schon entgegenkam. Nach nem
Begrüßungscappuchino bei Tim im Van starteten wir nach einem letzten
Wellencheck die Session. Es lief eine schön steile und relativ große
peaky Shorebreakwelle in einiger Entfernung zur Mole, so dass ich mich
fürs "Kurze" entschied. Lutz ebenso. Der Seargent wählte wieder seine
lange Planke. Beim Rauspaddeln über den Elevator musste ich jedoch
bemerken, dass ich mich auf einem "Wasser-Highway" befand! Die Strömung
war enorm stark. Ich versuchte mich an einem Peak, nahe der Mole zu
positionieren und zu halten und habe auch eingehends eine Welle
erwischt. Anschließend war es aber nur noch ein gegen die Strömung
anpaddeln bzw. ihr zu entkommen. Tim dagegen schnappte sich in der
Outside einige Linkswellen. Schließlich wollte ich nicht noch mehr Zeit
vergeuden und tauschte mein Kurzbrett gegen das Longie ein.
Nachdem Tim das Wasser wegen Fröstelns an den Füssen verließ
(Lutz hatte vorher schon nen schlanken Schuh gemacht), lag ich allein
mit der Dänischen Local Shortboard Crowd im Wasser. Irgendwie kamen sie
mir vor wie Meister im Formationspaddeln immer schön hintereinander,
wie an einer Perlenschnur aufgezogen. Leider lagen sie auch genau "im
Weg" bzw. in der Brechungsrichtung der Welle. Wobei ich mit dem
Kurzbrett wohl auch zwischen ihnen gelegen hätte. Also kein Vorwurf!
Ich hatte letztendlich auch kein Gefühl mehr an den Füßen und setzte
der Session nach einer letzten kleinen Welle ein Ende. Den Weg zurück
zum Auto lief ich wie auf Stelzen.
Im warmen Bus gönnten sich Lutz und Tim schon die erste Flasche Pils.
Das motivierte mich um möglichst schnell aus dem Wettie zu steigen um
auch noch eines zu ergattern. Nach einem gemütlichem Beisammensein bei
einem Bierchen verabschiedeten wir uns von einander und jeder trat
wieder den Heimweg an.
Anbei auch noch ein Kommentar bzw. Tims Sicht der Dinge vom Tag:
Lutz und Börni waren nicht so begeistert. Ich fands eigentlich gar
nicht sooo schlecht. Lag wahrscheinlich daran, weil ich von Anfang an
mit dem Longie drin war, höhö. Die Strömung war jenseits von gut und
böse. Ein dänischer Local bestätigte die Vermutung, dass der Fjord
durch den vielen Regen zuviel Wasser hat und deshalb die Schleusentore
permanent offen sind. Die Strömung nach draussen hat mittlerweile einen
tiefen Channel in den Sand gefräst und dementsprechend läuft Hvide
momentan nicht dolle. Dennoch, ein paar ganz gute Wellen waren heute
dabei. Bedingungen wurden aber ab Mittag stetig schlechter. Damit
hatten selbst die Locals nicht gerechnet, die mal eben 1-2 Stunden zu
spät am Start waren, shit happens. Von den Vorhersahgen sollte es
nämlich zum Nachmittag hin immer besser werden. Naja, wie das halt so
ist, Hvide hat seine eigenen Gesetze.
Quelle: surfatoll.de
Ich denke, dass zudem was Tim gesagt hat auch noch die Tide eine
entsprechende Rolle beim Formem der Wellenqualität gespielt hat.
Nieddrigwasser war gegen 13.00 Uhr. Wir haben somit die stärksten
Strömungsphasen miterlebt. Außerdem blockten die äußeren Sandbänke auf
Höhe des Nordmolenendes die Wellen und nahmen ihnen denke ich enorm
ihre Kraft.