Date: 07-09.09.2007
Spots: Däne Westküste
Rating: ****
Es ist immer etwas Besonderes, wenn man sich nach dem alljährlichen Sommertrip in den Süden, zu Hause angekommen, wieder auf den Weg in den Norden macht. Zumal mit dem Herbst die "goldene" Jahreszeit vor der Tür liegt.
Dieses Wochenende war Pflichtprogramm, weil ich die kommenden drei leider aus terminlichen Gründen geblockt bin.
Starker bis stürmischer Nordwestwind wurde prognostiziert, der Sonntag in Dänes Norden schwächeln sollte. Hörte sich doch gut an. Freitag gegen 14.00 Uhr machte ich mich auf den Trip. Keine Staus aber Feierabendverkehr auf den dänischen Landstraßen.
Die erste Mole gecheckt. Leider läuft die Welle dort immer noch nicht wie in alten Zeiten. Sie ist ein Schatten ihrer selbst zur Zeit. Darum weiter... Weitere Spots gecheckt, die von nicht genügend Swell, bis zu viel zu viel Wind alles zu bieten hatten.
Schließlich wurde ich doch noch für einen kleinen Surf fündig. Zwei Longboarder kämpften sich abseits der Mole in die Wellen.
Ich nahm mein kurzes zur Hand und wollte ich gleich an der Mole positionieren. Jedoch wurde ich von einem Sneakerset erwischt und die Strömung zog mich auch unaufhörlich gen Süden. Somit entschied ich mich für den zweiten Peak den ich halten konnte. Die Wellen bauten sich schnell auf, ließen sich aber easy anpaddeln und in der ersten Section surfen bis sie im Shorebreak noch einmal so richtig sucky wurde. Zurück zum Peak zu paddeln war hardcore, aber machbar. Zumal ich stets Gesellschaft hatte. Ich glaube es war ein Schwarzschnabel-Sturmtaucher der die ganze Zeit neben mir paddelte. Süßes Tierchen. Hat ein bisschen was von einem Pinguin. Konnte trotz der heavy Conditions ein paar Wellen erwischen, bevor meine Kräfte nachließen und es auch schon so langsam dunkel wurde.
Übernachten wollte ich hier jedoch nicht, da der Wind immer mehr zunehmen sollte und der Spot am nächsten Morgen wohl nicht mehr surfbar sein würde.
Wieder zurück zu Spot Nr. 1. Dort suchte ich einen gemütlichen Schlafplatz auf und gönnte mir noch ein Bier für die nötige Bettschwere. Ab in die Koje. Gegen 02.00 Uhr morgens wurde ich kurz wach, weil ein weißer T5 neben mir einparkte. Lutz und Nils waren angekommen. Konnte mich aber nicht mehr dazu bewegen noch einmal aus meinem Schlafsack herauszukriechen.
Nächsten Morgen musste ich feststellen, dass ich mein Brot vergessen hatte, darum statte ich den lokalen Bäcker einen Besuch ab, nicht ohne den Jungs eine "Seite 1-Pin-Up-Message" zu hinterlassen.
Später zurück am Strand waren Lutz und Nils auch schon am "Check". Sah aber nicht überzeugend aus. Wellen waren kleiner als erwartet und liefen ja mal gar nicht. Nach nen ziemlich starken Kaffee gings dann wieder on the road. Ein perfekter Spot war an diesem Tag nicht zu finden. Wir haben so einiges abgegrast und blieben schließlich an einem populären Wavespot in Nordjütland. Zuvor checkten wir noch das Internet, um eine aktuelle Vorhersage zu erhalten.
Ich war noch auf meiner personal search als Lutz mich anrief um mir mitzuteilen, dass er in "Deckung" der Mole (die zwar gar keine richtige Deckung bot) jetzt surfen gehen wollte. Ich machte mich auf den Weg dorthin und schoß ein paar Bilder, von Lutz im Stormsurf und von Nils, wie er sich durch das "Sandstrahlgebläse" kämpfte.
Lange konnte ich es auf der Mole nicht aushalten und fand mich nur kurze Zeit später neben den beiden im Line-Up wieder.
Wellen waren zu bekommen, physisch war die ganze Sache aber anspruchsvoll, so dass es keine 5 Stunden Session wurde.
Nach dem Surf suchten wir einen windgeschützten Parkplatz auf. War gar nicht mal so leicht. Überall bließ der Wind mit enormer Wucht und ner Menge Sand. Hier gesellte sich Imke zu uns. Später kamen Timo und Linda. Timo zog es ins Wasser. Lutz und ich waren mit am Start. Wellen waren noch genauso wie am frühen Nachmittag, wenn auch das Wasser ordentlich am ablaufen war.
Nach der Session suchten wir ein gemütliches Waldlager auf um Abend zu essen und den Tag bei einem Bier ausklingen zu lassen. Der Sternenhimmel in der Nacht war fantaschtisch!
Der Wind ließ immer mehr nach. Morgens gegen 7.30 Uhr fuhren wir zurück zum Spot. Mit voller Erwartung checkten wir die Wellen. Leider stand immer noch ein wenig Restwind. Die Wellen selbst hatten um Einiges nachgelassen und waren kabbeliger als gedacht. Na ja, trotzdem besser als die letzten Tage. Es kann ja nicht immer perfekt sein. Im Wasser war ich zuerst allein, weil die anderen sich noch einen Frühkaffee gönnen wollten. Diese Ruhe hatte ich nicht weg Ich plazierte mich gleich an der Left bei der langen Mole. Die lief ganz gut. Später versuchte ich mich weiter nördlich bei den größeren Klopfern, welche bis zu schulterhoch peakten, schnell waren und mit ordentlich Wumms auf den Strand knallten. Habe einen klasse Off-The-Lip hinbekommen.
Da Maik cruiste inzwischen mit seinem Longboard mit den anderen in der Left an der Mole herum.
Aus Geselligkeit ging ich dort auch wieder ins Wasser. Jetzt liefen die Wellen hier auch sauberer. Als meine Kräfte so langsam nachließen, gab ich mir die letzten Wellen an der kurzen Mole. Ein letzter Ride schickte mich genau vor das Ende dieser Mole und ich entschied mich dem Surf ein Ende zu setzen.
Bevor ich die Rückfahrt antrat sah ich in himmlischer Spätsommer-Sonne den anderen Surfern zu.
Die kommenden Wochenenden geht in Däne für mich Null! Leider alle schon mit Terminen belegt. Aber die Ostsee habe ich für einen Daytrip immer im Auge und Ende September ist auch wieder Luft um loszukommen. Also Leute versorgt mich mit Stories die mir über diese Zeit hinweghelfen...
Börni