Hier nun der Dritte und letzte Teil meiner Sommer-Blog Reihe.

Nachdem ich den gesammten August in Frankreich im Surfcamp gearbeitet hatte, war es danach ganz schwer an der Zeit mal etwas auf eigene Faust zu machen und vor allem an einen Ort an dem weniger Trubel herrscht als am "Ballermann für Surfer".

Zusammen mit Jens (im Surfatoll als Dschensen bekannt) und Johnson (allen nur als Johnson bekannt) ging es dann los Richtung spanische Grenze. Am Abend erreichten wir unser erste Ziel Ajo, wo kleine, nette Wellen in die Bucht liefen- ein nahendes Gewitter uns aber abhielt reinzugehen.                                                                                                                               Noch während wir einen Platz zum Stehen für die Nacht suchten, was mit einem Zelt nicht ganz so einfach ist, wurde es pechschwarz am Himmel und ein endloser gewittersturm machte die erste nacht alles andere als erholsam- zumindest für mich mit meiner Gewitterphobie, bei der ich mir immer nur einen Faradayschen Käfig herbei wünsche.

Als ich den nächsten Morgen überraschenderweise dann doch noch erleben durfte, wurden wir mit einer entspannten Morgensession im Sonnenschein entschädigt. Nach zwei weiteren Tagen in Ajo (wer bitte nennt seinen Ort Knoblauch?) fuhren wir weiter nach Langre.

Bei steigendem Swell surfte ich am nächsten Tag Santanders Stadtstrand "El Sardinero", der nach Osten ausgerichtet ist und am Abend Oyambre, eine Bucht inmitten von Feldern und Hügeln, die ebenfalls ein wenig swellabgewandt liegt.

Dann begann das kantabrische Wetter langsam uns sein wahres Gesicht zu zeigen und es fing an zu regnen. Zwei Sessions später stellten nicht nur wir fest, dass der am Abhang gelegene "Parkplatz" ein schlammiges Matschloch geworden war. Nachdem mehrere Wagen mit getretener Bremse erstaunliche Slides und 360ies in Richtung Klippen hinlegten, erbarmte sich ein Bauer und zog uns mit seinem Trecker aus der sprichwörtlichen Scheiße.

Wir beschlossen vor dem kantabrischen Regen nach Asturien zu fliehen und fuhren nach Gijón, an dessen westlicher Seite wir viele Strände zu finden hofften, die etwas Schutz vor dem 4m Swell bieten würden. Leider lief dort an keinem Strand irgendetwas- und auch wenn der Stormrider

Guide behauptet Luanco wäre ein toller Spot- Fahrt nicht nach Luanco !

Schließlich hatten wir nach zwei tagen gefühlte hundert Strände angeschaut, die alle entweder riesig oder flat waren, letztendlich warfen sich Jens und Johnson in 3m in Salinas, die sie vorher ein wenig kleiner eingeschätzt hatten.

Da ich endlich auch mal wieder ne gute Session wollte, ging "The Search" weiter und in Aguilar fanden wir am nächsten tag einen schönen Strand für eine Session im Sturm, der in Böen abwechselnd mit 5 Bft on- und offshore kam. Dank des berüchtigten asturischen Wetters und seiner Mutantenwellen beendeten wir unseren Ausflug in den Westen bei Xago (undefinierbar groß) und Verdicio (ekelhaft groß). Östlich von Gijón lichteten sich die Wolken und der Swell nahm ab, so dass wir eine Menge guter Sessions sowie Fotos und Videos an Spots wie "Los Griegos" "Arenal de Moris" und "Vega" bekamen.

Ich in Arenal de Moris

In Vega hatten wir zudem ein nächtliches Treffen mit der Polizei, die ihre Taschenlampe in Jens und mein Zelt hielt, aber dank meiner unschuldigen Erklärung  es wäre unsere erste nacht in Spanien und wir wüssten nicht, dass wildcampen verboten sei, kamen wir ohne Ticket davon.

Am Tag darauf hatte uns Kantabrien wieder und sein sagenumwoben wechselhaftes Wetter- dennoch gab es ein paar gute Sessions in Oyambre und Merón für uns.

Liencres

Nach Liencres surften wir Somo, was mich sehr an Cantinho in Baleal erinnert (meinen Lieblingsspot), und Ajo immer abwechselnd, je nach Wind und Swell. Nur Johnson, dem etwas im Wasser oder Essen nicht gut bekommen war, musste ein paar Tage mit Magenkrämpfen aussetzen und durfte sogar das Krankenhaus von Santander kurz besuchen.

An meinem Geburtstag war auch Johnson wieder bei Kräften und wir hatten eine super Morgensession in Ajo, die ich nach einer halben Stunde Pause direkt zur Mittagssession verlänger. Am Abend planen wir zu grillen, als wie gerufen ein Gewitter heraufzieht und ich meine Salchichas hinterm Lenkrad genießen darf.

Dann ist es auch schon Zeit nach Frankreich und schließlich ganz nach Haus zu fahren.                  Meine Pläne die QGC zu surfen habe ich letztendlich fallen gelassen, da ich in drei Wochen mein Studium beginne und mir vorher die Mandeln herausnehmen lassen sollte, die mir dieses Jahr schon ein halbes Dutzend Wochen mit Antibiotika eingebracht haben.                                        Deshalb endet mein Sommer nun zwei Wochen eher als geplant, aber ich will mich nicht beschweren bei den 10 Wochen, die ich dieses Jahr in Frankreich und Spanien verbracht habe.

 

Mehr Fotos jetzt endlich in der Gallery unter "Prohibido Acamppar" !

Bild von Johnson

wie cool, den blog hab ich

Johnson on Do, 07/02/2009 - 13:08
wie cool, den blog hab ich ja noch gar nicht gelesen. war schon echt klasse der sommer :) hätte es kaum nicht beschreiben können - aber du hast das zweite hammerfette gewitter vergessen inklusive der unsicherheit ob wir aus der "schlucht" je wieder rauskommen ;)
Bild von boerni

BBQ Master

boerni on Mo, 09/22/2008 - 21:59

Ich wäre nicht nur gern beim BBQ mit dabeigewesen!

Börni