Beim Grübeln über den Titel des Blogs wurde mir klar, dass mein Französisch doch unter seiner Vernachlässigung leidet. Wahrscheinlich hätte es mir schon deutlich werden sollen, als ich auf Kommentare von Franzosen, auf dem Weg ins Wasser, nur mit freundlichem Grinsen und leichtem Kopfnicken antworten konnte, weil ich einfach kein Wort verstanden hatte. 

Ich gehe einfach mal davon aus, dass die nichtsurfende Bevölkerung hier, die gleichen Phrasen, wie die bei uns im Norden raushaut („Ist Ihnen gar nicht kalt?“ „Ist das nicht gefährlich?“ oder in Fällen fortgeschrittenen Alters „Guck ma‘ Günther-dat is‘ ne Frau da mit dem schwatten Anzug! ...jetz‘ guck da doch nich‘ so hin!“).

Aber da dies hier ja ein Surfblog werden soll, werde ich mich jetzt nicht weiter über die Eigenarten älterer Leute auslassen.Zudem bin ich eigentlich ganz froh hier in Mimizan das ein oder andere französische Wort zu hören- in Moliets, wo sich der deutsche Surfer ja sonst gerne rumtreibt, muss man schon viel Glück haben, um mal keinem Landsmann oder Holländer in die Arme zu laufen. Gott sei dank verbringen wir (Jens & moi) unsere Zeit in Frankreich dieses Jahr nicht beim Campen im „Ballermann für Wellenreiter“, sondern wohnen ganz privilegiert in einem richtigen Haus.

Die ersten Surftage konnte ich leider nur per Foto festhalten und nicht Wasser sein, da ich ziemlich erkältet war. Daran waren die lange Fahrt und der damit verbundene Schlafmangel sicherlich nicht ganz unschuldig, aber mit ner großen Packung Wick Day Med geht jedes Erkältungsanzeichen super weg - zumindest bis man keine Tabletten mehr hat und die Viren zurückschlagen.

Zumindest habe ich mich mit der Kamera nützlich gemacht und eine frühmorgendliche Session mit ziemlich perfekten Tubes festgehalten.

Am nächsten Tag konnte ich dann auch endlich den Morgenoffshore nutzen. Der Morgen ist im Sommer hier eh die beste Tageszeit: Es ist noch kühl, wenig Leute im Wasser, wie auch am Strand. Anfang August in der Mittagshitze Kreise auf dem Parkplatz auf der Suche nach einer Lücke zu drehen, um dann total überfüllte und windverblasene Wellen zu surfen, macht deutlich weniger Spaß.

Nach dem „petit-dejeuner“ [Frühstück], das hier meistens alles andere als „petit“ ausfällt, war ich dann auch für die nächste Session fit, um endlich mein neues Board auszuprobieren. Obwohl die Wellen mit der steigenden Flut recht „bumpy“ wurden, war ich ziemlich begeistert, vor allem davon wie leicht das Brett sich drehen lässt. Gegen Nachmittag kam dann starker Wind auf und eins von den unvermeidlichen Frankreich-Gewittern zog heran, was denn Surftag beendete. Am nächsten Morgen konnte Jens dann in aller Ruhe bei allerbesten Onshorebedingungen mein neues Brett testen, weil meine f--k Erkältung mich über Nacht schon wieder erwischt hatte…

Aber unsere geliebten Onshore Wellen haben wir in den nächsten Tagen noch ausreichend bekommen, als ein größerer Swell ankam, der neben 2-3m Wellen auch eher mittelmäßigeres Wetter mitbrachte. Also fuhren wir für ein paar Tage ins Baskenland um ein paar Alternativspots zu finden.

Zuerst gab es aber ein richtig fettes Pyrenäen-Gewitter als wir uns zum Schlafen mit unzähligen anderen deutschen Im-Auto-Schläfern nach Lafitenia stellten.

Am nächsten und übernächsten Tag waren wir dann vor allem in Hendaye, wo sich an diesen Tagen wahrscheinlich fast alle Surfer aus der Umgebung plus alle Surfschulen vor dem Wind und dem Wellenchaos versteckten. Zum Glück ist die Bucht lang genug, um auch geschätzte 300 Surfer nicht zu einer Crowd werden zu lassen, über die man trocken Fußes drüber laufen kann.

Hier gehts weiter mit Teil 2 >>

• alwaysoffshore's blog
• Anmelden oder Registrieren um Kommentare zu schreiben