Greg Griffin ist in Deutschland vermutlich den wenigsten ein Begriff, in Kalifornien hat er nach kurzer Zeit mit seinem innovativen Design (5Fin ModFish) Kultstatus erreicht. Dabei hat er sich erst 2007 selbständig gemacht Greg shapt nicht nur seine Bretter selbst, sondern auch seine Finnen, was bei 5 Finnen pro Board ganz schön aufwendig ist. Den Abgesandten des Nordsurf-Syndikats hat er in den Elk Club nach Waikiki eingeladen um die ersten Fragen für das Interview zu beantworten:

(Interview by "Wuschel")

Wie alt bist Du?

62 Jahre

Hast Du Familie?

Ich bin verheiratet.

Warum bist Du Shaper geworden?

Es macht Spaß und ich kann es sehr gut. (Lacht)

1967 hat mich Doug Haut (einer der legendären Shaper aus Santa Cruz) als Lehrling unter seine Fittiche genommen. Aber damals konnte man damit kaum Geld verdienen. 1970 wurde mir angeboten für O’Neill zu shapen. Aber auch da hat man nicht gut verdient und ich mag gerne schnelle Autos. Deshalb habe ich als Kurierfahrer gearbeitet, man hat Geld für ein Auto bekommen und ich habe mir einen Porsche gekauft. Aber ich kannte alle in der Surfindustrie und die ist wirklich klein.

1978 bin ich dann nach Oahu gezogen und habe als Headshaper für Local Motion angefangen. 1984 bin ich dann zu Island Snow gewechselt, was dann zu Blue Hawaii wurde. Von 1990 bis 2007 habe ich dann für Town & Country gearbeitet. Seit 2007 habe ich mich selbständig gemacht und mache jetzt die Bretter, die am besten funktionieren.

1982/83 als Al Merrick Tom Curren unter Vertrag genommen hat, hat sich die ganze Shaping Welt verändert. Ghost Shaper sind aufgekommen und es ging um Werbung und Marketing und nicht mehr um Surfbretter. Die Surfbrett-Evolution wurde für 20 angehalten, weil es nur um Pro-Boards ging und die Diversität verloren gegangen ist. Es ging weniger darum, was funktioniert, als was sich vermarkten lässt.

Wie lange baust Du Surfbretter?

Seit 1967.

Was ist Dein Background zum Shapen?

Siehe oben.

Surfst Du? Wo? Was ist Dein Lieblingsspot und warum?

In Santa Cruz habe ich angefangen zu surfen. Jetzt surfe ich hauptsächlich Backyards. Ich habe einen ganzen Quiver von meinen Boards und gehe auch gern Longboarden. Ich habe mir von 2 Monaten meine Hand gebrochen und sie verheilt erst jetzt langsam. Ich fahre auch sehr gern Mountainbike, 4 Jahre lang war ich sogar State Champion.

Was und für wen shapst Du?

Ich habe kein Team. Mir geht es darum Surfbretter für Jedermann zu shapen, damit diese besser surfen. Ich shape hauptsächliche für Berufstätige auch viele Rechtsanwälte. Ich mache sehr spezielle Surfbretter.

Was ist Deine Spezialität?

Viele sagen, mein 5 Fin ModFish wäre meine Spezialität, aber das ist mein bekanntestes Board. Am besten sind meine Thruster. Aber meine Spezialität ist es Surfbretter und Finnen zu shapen, die perfekt aufeinander abgestimmt sind. Ich mache jede meiner Finnen selbst. Das Board ist komplett Custommade und alles Handarbeit. Es ist schwierig perfekte Boards zu shapen und diese richtig zu glasen. Ich arbeite an jedem Board 10 Stunden mit allem drum und dran. Viele Shaper, die in der Massenproduktion sind, widmen einem Board vielleicht 20 Minuten, bei mir sind es 10 Stunden und das Board ist so abgestimmt, dass wenn man die Finnen auch nur ein bisschen versetzen würde, es dann nicht mehr so gut funktioniert.

Worauf bist Du besonders stolz?

Qualitativ hochwertige Surfbretter herzustellen. Meine Bretter sind sehr benutzerfreundlich. Sie surfen da hin, wo man hinschaut. Man muss sich nicht treten oder drücken. Aufgrund des glatten Unterwasserschiffes, meine Boards haben keinen Concave, schwimmen sie auf den Wellen und sind so viel schneller und leichter zu manövrieren.

Was für ein Board, würdest Du für den Einsatz in Norddeutschland empfehlen?

Am besten wäre wohl mein ModFish oder mein Cheaterquad.

Kann man Deine Bretter in Europa kaufen?

Zur Zeit kann man nur Customsurfboards auf meiner Website www.griffinsurfboards.com bestellen. Ich benutze Delta Cargo um sie in die ganze Welt zu verschicken. Bezahlen kann man bequem mit Paypal.

Nächsten Sommer möchte ich mit meiner Frau nach Europa reisen und eine Kooperation mit UWL Glass in Frankreich aufbauen. Bislang sind wir noch in losen Gesprächen und es gibt noch nichts Konkretes.

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