Bufo-Boards sieht man in der Nord- und Ostsee immer häufiger. Und auch Bufo selbst, Norddeutschlands innovativster Shaper, ist dort öfters  auch unterwegs. Grund Genug für Börni vom Syndikat mit Bufo, nachdem er grad aus England zurückkam, Kontakt aufzunehmen und sich seiner anzunehmen.

Das Syndikat hat dich vorletzten Monat in Timmendorf beim Surfen gesichtet!
Zum ersten Mal dort? Wie hat es dich dorthin verschlagen?

Bufo: Nein, ich war nicht zum ersten mal da.  Ich habe meine erste Ostseewelle mit 9 Jahren auf Bornholm gesurft. Außerdem testen wir regelmäßig unsere neuen Shapes unter allen möglichen Bedingungen. Die Ostsee ist definitiv ein Surfrevier das sich in den letzten Jahren stark entwickelt hat. Um die Surfer und den Markt 100% verstehen zu können müssen wir uns regelmäßig mit den speziellen Bedingungen und Anforderungen auseinandersetzen. Das machen wir persönlich oder in Zusammenarbeit mit den Locals vor Ort.

Wie bist du zum Surfen und weiter zum Shapen gekommen? Wie hat sich der Brand „Bufo-Boards" entwickelt?

Bufo: Ich bin in Norddeutschland aufgewachsen und es gab hier damals einfach keine Surfbretter. Deswegen haben ein paar Freunde und ich 1986 damit begonnen unsere eigenen Boards zu bauen. Diese Bretter sind wir auf Sylt und im Wellenbad bei uns um die Ecke gesurft. Durch die konstanten Bedingungen das perfekte Testzentrum für Shapes die in kleinen Wellen funktionieren sollen. Irgendwann kamen die ersten Kunden. Ich bin dann nach Holland nach Den Haag gezogen wo wir  1997 angefangen haben unsere Technologie zu entwickeln. Von flexiblen, haltbaren und umweltfreudlichen Boards wollte damals mit wenigen Ausnahmen wie Phil Grace von Quiksilver kaum einer etwas wissen. Die Schließung von Clark Foam ende 2005 hat eigentlich erst für ein 
Umdenken gesorgt. Plötzlich war das Interesse an dem was wir machen sehr groß.

In letzten niederländischen „Six Surf Mag“ konnte man lesen, dass du deine „Hydroflex“-Bretter in Hawaii Shapern u.a. John Carper und Eric Arakawa vorgestellt hast und sie begeistert waren. Außerdem sind Nigel Semmens, John Purton und Mark Phipps auf deine Boards aufmerksam geworden und bringen Boards in der „Hydroflex-Technologie“ raus.
Was sind deine Ziele für die Zukunft?

Bufo: Ja, wir haben bereits die ersten Modelle produziert und werden sie bald anbieten können.
Unser Ziel war und ist, das perfekte Surfboard für den Surfer, die Shaper und die Umwelt zu entwickeln. Wir haben das Ganze sehr weitgebracht, haben da aber für die Zukunft noch einiges in der Pipeline. Die Technologie ist im Übrigen für jeden Shaper offen. Wir wollen keinen Alleingang, sondern ganz bewusst mit vielen Shapern an diesem Projekt arbeiten. Wir hatten das Glück, durch Internationale Designpreise, Technologieförderung und Entwicklung im VW-Netzwerk unsere Technologie durch Patente schützen zu können. Nur so können wir die Produktion in den Kernländern halten und billige Kopien aus Fernost vermeiden. Das ist wichtig, damit es auch in Zukunft noch Shaper und somit Entwickler gibt, die was vom Surfen verstehen. Nur so kann sich eine Sportart weiter entwickeln. Durch reines Kopieren eines Produktes ist Innovation sicher auszuschließen.

Sommerzeit! Neue-Bretter-Zeit! Warum sollte man sich ein "Bufo-Board" als Nordsurfer zulegen und in seinem Quiver haben?

Bufo: Weil der Shaper (also ich) regelmäßig in der Nord- und Ostsee unterwegs ist und weiß wovon er spricht und was er tut ;-)
Wir haben mit dem Boogiefish, dem Ugly und dem Fiberjet einige small wave Shapes die sich in Nordsee Competitions, insbesondere in Holland seit Jahren mehrfach bewährt haben.
Da der deutsche Surfer für gute Wellen weiter reisen muss haben wir vielseitige Shapes entwickelt (Travellers Complex, Makrofish, Mini Enterprice, Hot Dog) die genau diesen Anforderungen gerecht werden.
3-fach Weltmeister Tom Curren ist von unserem Travellers Complex so begeistert dass wir ihn mittlerweile in einigen Surffilmen auf unserem Board entdeckt haben (z. B. One California Day, Preview).

Welches sind die Bretter aus deiner Range, die am Besten zur Nord- bzw. Ostsee passen und dort laufen?

Bufo: Generell sind der Boogiefish das Ugly, der Fiberjet, der Makrofish, die Enterprice und die Mini-Enterprice interessant. Der Boogiefish ist allerdings die definitive Geheimwaffe für vertikales und schnelles surfen in der Ostsee. Ugly und Fiberjet sind high-performance Small-Wave-Boards für den geübteren Surfer und für wettkampforientieres radikales Surfen an den besseren Tagen in der Ostsee zu empfehlen. In der Funboard Range haben wir jetzt den Makrofish auf den Markt
gebracht. Dieses Shortboard orientierte Design zeichnet sich durch enorme Drehfreudigkeit und unglaublich gute Paddeleigenschaften aus. Für Surfer die Noseriden wollen empfehlen sich Enterprice und Mini-Enterprice. Dieses Boarddesign hat eine außerordentliche volle Nose, 
viel Gleitfläche ohne dabei besonders dick zu sein. Die Boards gleiten sehr früh an und sind für die Boardgröße sehr wendig. Der Holländer Michael Schmits hat auf diesem Modell 2001 seinen ersten von insgsamt 8 Titeln geholt.

Welche Bretter werden am Besten verkauft?

Bufo: Boogiefish und Travellers Complex sind momentan die meistverkauften Boards. Wir haben allerdings einige neue Modelle die einen verdammt guten Start hingelegt haben. Das kann sich also schon bald ändern.

Bufo Boards kosten ja um Einiges mehr als ein normales Brett. Wie würdest du jemanden überzeugen, die zusätzlichen Euros in eines deiner Bretter zu investieren?

Bufo: Auch wir könnten günstigere Board bauen. Die Formel ist einfach: Produktionsverlagerung in Billiglohnländer. Scheiß auf die Umwelt. Billige Materialien, die dann auch eine dementsprechende Qualität haben. Massenfertigung, ohne die Boards an den Surfer anzupassen.
Keine Beratung, kein Service, keine längjährigen Tests der Shapes. Einfach in China anrufen und einen Container billiger Boards mit BUFO-Stickern bestellen. So schnell wird ein Board günstig! Ist alles ganz einfach.

Aber mal im Ernst!

Der erste ist nach Fernost gerannt, um seine Boards biliger zu produzieren. Es sind im Übrigen Personalkosten und Umweltschutzauflagen, die das produzieren von Boards realtiv teuer 
machen. Die Materialien unterliegen Weltmarkpreisen und kosten also überall auf der Welt nahezu das gleiche. In den Industrieländern versichern wir unsere Angestellten und sorgen dafür, dass sie bei der Arbeit nicht krank werden. Wir kümmern uns um ihre Altersvorsorge. 
Wir erfüllen ebenfalls die weltweit strengsten Umweltauflagen. Daher kosten Boards bei uns auch etwas mehr.
Außerdem: Billige, schlechte Materialien merkt der Kunde - das ist also schlecht fürs Geschäft. Ausbeutung von Arbeitskräften und Umweltsauereien kriegen wir nicht mit, da die Produktion in Fernonst weit weit weg ist. So weit, dass es keinen mehr kratzt.

Ein weiterer Aspekt:
Shapes werden in Fernost nur kopiert. Leider nur die Shapes der bekanntesten Shaper. Die shapen aber nur Boards für die bekanntesten Surfreviere der Welt. Da aber aufgrund Marktentwicklung und dem Preiskampf durch Billigprodukte in der westlichen Welt bald keiner 
mehr vom Shapen leben kann, wird es bald keine kleinen innovativen Shaper mehr geben die für die Welle vor ihrer Haustür shapen. Viele Shaper in den USA und Australien haben bereits aufgegeben. Ohne Innovation gibt es bald aber nur noch Presspappen aus Fernost.

Wir arbeiten mit renomierten Shapern zusammen deren Boards in unserer Technologie ca. 150 Eur mehr kosten und da sollte man die Messlatte auch anlegen. Verglichen mit China Importen die hier für 299€ im Laden stehen sind wir natürlich viel teurer aber definitiv auch viel besser.

Jetzt zu den Harten Argumenten:
Wir testen jeden Shape mit interationalen Profis bevor wir ihn an den Markt bringen. Die Shapes funktionieren deshalb garantiert.
Die Performance der Boards ist verglichen mit anderen Herstellers spürbar besser. Deshalb auch hier die Aufforderung die Boards z. B. in einem unserer Testcenter zu leihen und zu testen.
Wir beraten unsere Kunden und passen die Boards an unsere Kunden  an. So vermeiden wir Fehlkäufe.
Unsere Boards sind haltbarer und der Blank zieht bei Beschädigungen kein Wasser. Die Boards haben eine deutlich länger Lebensdauer.

Hier unter Nordsurfern gibt es grad die Diskussion über Vor- und Nachteile von traditionell gebauten Noseridern (Bing, Hobie etc.) gegenüber  Noserider bzw. Longboards  von Surftech, Bufo etc.
Was denkst du? Welche Vorteile haben die traditionell gebauten schweren Planken?

Sie sind in kleinen Stückzahlen zu produzieren und können so an den Surfer angepasst werden, wenn sie nicht gerade aus Thailand oder China kommen. Die Boards haben zur sehr leichten Sandwichbauweise (Surftech) einen wesentlichen Vorteil: Sie haben (zumindest ein 
wenig) Flex!

Welche Vorteile gibt es bei der modernen Bauweise?

Es gibt mittlerweile viele moderne Bauweisen. Vom Sandwich über balsa rail-eps-epoxy Board bis zu BUFO. Auch wenn viele neue Sandwich Konstruktionen nicht besonders Bruchfest sind, verfügen sie oft über eine deutlich bessere Druckfestigkeit. Was gerade für Beginner interessant ist.

Siehst du auch Nachteile?

Die meisten neuen Technologien sind sehr kompliziert und aufwändig, also deutlich teurer. Die Produktion findet also wieder in Billiglohnländern statt. Die Performance ist oft schlechter als die von klassischen PU-Polyesther Boards. Ein Grund weshalb sich diese Bauweisen nicht in Wettbewerben durchsetzen. Viele neue Technologien haben große Probleme mit Delaminationen, Bruchstabilität und Wassereinbrüchen. EPS ist offenporig und zieht bei Beschädigung Wasser.

Nachdem Clark Foam ende 2005 geschlossen wurde, ist ein regelrechter Technologieboom entstanden. Das ist sehr positiv weil endlich neu über die Produktion von Surfboards nachgedacht wird. Oft ist es aber mehr Marketing als Innovation und alles hört sich super an. Man kann 
Surfern nur einen Tipp geben: Testen, Testen, Testen!!!

Welcher Typ Longboarder sollte sich dein Longie Modell „die Enterprice“ zulegen?
Die Enterprice ist sehr vielseitig. Dadurch ist sie für Surfer interessant die ein Leistungsorientierten Noserider suchen. Durch die hochflexible Konstruktion passt sich das Board der Wellenkontur (curve) an und ist dadurch sehr wendig. Der Effekt ist ganz einfach; beim Noseriden ist der Rocker eher flat und in Topturns verfügt das Board über viel Rocker. Dadurch lassen sich Nosedives deutlich reduzieren.

Bufo, das Schlusswort geht an dich! Was möchtest du gerne noch loswerden?

Surf fast Rock hard....auch in der Ostsee!

 

Wer mehr über Bufo und seine Bretter wissen möchte kontaktiert ihn am Besten selbst über deren Homepage:

http://www.bufo-boards.com/