Eine Woche waren einige der besten Deutschen Surfer auf einem Roadtrip von Sylt über Dänemark bis nach München unterwegs.

Mit von der Partie im Team Nord: Niggi Brüggen, Benni Steensbeck, Fin- Erik Christensen, Melf Lange, Timo Eichner, Janni Hönscheid

Die Eisbachripper vom Team Süd: Flo Kummer, Simon Strangfeld, Tao Schirrmacher, Gerry Schlegel, Paul Günther, Sarah Czepluch 

Salty

Einen furiosen Auftakt erlebte zu Beginn der Woche der Sweet’n Salty Roadtrip von Billabong und Red Bull. Wellen zwischen 1,5 und 2m brachen sich am Sonntag und Montag vor der Küste von Sylt. Am Sonntag standen Beachbox und Hörnum auf dem Programm, bevor es am Montag an den Brandenburger Strand ging. Am Dienstag zog der Tross dann spontan nach Dänemark um, wo die Wetterfrösche noch bessere Bedingungen vorhergesagt hatten.

Fin Erik Christensen ("Team Salty") Foto: (c)Andy Foxx_pureframes/Red Bull Photofiles

Die Reise über knapp 200km an die dänischen Nordseeküste sollte sich lohnen, da der stürmische Wind am Dienstag Morgen auf Offshore drehte und 2m Druckwellen lieferte. „Sylt war tatsächlich ziemlich verblasen, aber dafür war es in Dänemarkrichtig clean und absolut geil“, sagte der Münchner Flori Kummer. „Ich war das erste Mal in der Nordsee surfen und fand es super. Die Sylter haben uns vor allem vor den Buhnen gewarnt, auf die man wirklich aufpassen muss. Jetzt hoffe ich auf eine coole Session mit den Syltern bei uns am Eisbach.“

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Sweet

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erreichten die zwölf Surferinnen und Surfer des Sweet’n Salty Roadtrips von Billabong und Red Bull die bayrische Landeshauptstadt München. Nach den knapp 800 Kilometern von Hamburg gen Süden und einem Getriebeschaden an einem der Begleitfahrzeuge wurde trotzdem nicht lange gefackelt sondern stattdessen noch am Abend der Eisbach gesurft.

Der junge Münchner Local Paul Günther gab dann auch gleich Vollgas und zeigte den Sylter Surfern, die alle zum ersten Mal ernsthaft am Eisbach waren, was die Besonderheiten im Vergleich zum Meer sind.
„Ich war echt überrascht wie gut sich die Sylter hier geschlagen haben“, sagte der 16-jährige anschließend. „Die Bewegungsabläufe sind am Meer und am Eisbach zwar ähnlich, aber dennoch ist das Gefühl, das man für die Welle bekommen muss, doch ein völlig anderes.“  
Paul Günther ist im September diesen Jahres Deutscher Meister im Wellenreiten an der französischen Atlantikküste geworden und hat dafür maßgeblich auf der Welle am Eisbach trainiert.

Flori Kummer doing a Bomb-Drop from the Dodge Foto: (c)Andy Foxx_pureframes/Red Bull Photofiles

Alle Norddeutschen Surfer waren mit dem nötigen Respekt gegenüber der stehenden Welle am Haus der Kunst auf diesen Roadtrip gestartet,  zeigten aber gleich bei ihren ersten Versuchen, dass ihr Können und Talent vom Meer auch am Eisbach den Einstieg für sie erleichterte. Bereits nach kürzester Zeit wurde direkt per Sprung aufs Bett in die Welle gestartet und die ersten sauberen Turns in die Eisbach Welle gesetzt.
„Also ich finde es ganz schön schwer hier“, meinte der 26-jährige Benni Steensback aus Westerland. „Es ist halt schon was anderes als am Meer. Da sitzt du und siehst was kommt und hier springst du rein und das Wasser kommt von vorn, das ist schon eine Umgewöhnung, die man auch nicht in den zwei drei Tagen, die wir hier haben, so wirklich schafft. Aber wenn man hier täglich surfen kann, ist das ne super Sache. Geil wäre wenn wir für die Tage wenn es keinen Swell hat so eine Welle bei uns auf Sylt hätten.“

Den gesamten Donnerstag Vormittag und Nachmittag wurde bis in die frühen Abendstunden mit allen Surfern eine Session nach der anderen gesurft. Nach einem gemeinsamen Essen am Abend und ein paar „zusätzlichen“ Getränken im Münchner Glockenbachviertel waren die Reserven aller Beteiligten dann aber für den Tag endgültig erschöpft.

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Am Freitag, dem letzten Surftag des Sweet’n Salty Roadtrips, waren am späten Nachmittag alle zwölf Teilnehmer rund um die Münchner Flori Kummer, Gerry Schlegel und Tao Schirrmacher zur letzten gemeinsamen Session wieder am Eisbach versammelt, um eine ereignisreiche, stürmische, nasskalte, surfintensive und vor allem lustige Woche zwischen den Süd- und Norddeutschen Surfern ausklingen zu lassen.
„Ich finde es super, dass wir hier eine Geschichte nur mit deutschen Surfern gemacht haben. Viele Surfzeitschriften bringen viel über amerikanische oder australische Profis mit Texten, die einfach aus dem Englischen übersetzt wurden. Aber hier wird was für die lokale Szene getan und es geht dabei nicht darum, dass am Ende einer gewinnt, sondern es ist als Roadtrip mit verschiedenen Sessions konzipiert“, sagte am Ende der Sylter Niggi Büggen.
„Die Wellen im Norden waren auf jeden Fall viel besser als ich jemals gedacht hätte“, ergänzte der Münchner Simon Strangfeld. „Auch wenn es von München aus ein wenig weit ist, ist es definitiv eine Alternative für die Zukunft.“

Checkt auch unbedingt das fette Video zum Event:

 

Die Tour wurde ermöglicht durch Red Bull und Billabong, wurde allerdings erst durch den Einsatz, die Leidenschaft, die Geduld, das Talent und die Persönlichkeit jeder Surferin und jedes Surfers auf diesem Trip, zu einem wahren Ereignis mit tollen Bildern und beeindruckenden Aufnahmen!

 

 

Alle Photos: (c)Andy Foxx_pureframes/Red Bull Photofiles

Bild von jens

Fette Aktion

jens on Di, 11/18/2008 - 15:26

finde ich. Das auch mal was mit "echten" Deutschen Surfen gemacht wurde ist klasse und die gezeigte Action kann sich durchaus sehen lassen. Allerdings scheint es als ob uns der Süden in Sachen Skills etwas voraus ist...Gas geben damit das nächstes mal anders wird.