Bruce Irons auf dem Weg zum Sieg

And the Winner is...Kelly S...nein falsch...

Bruce Irons gewinnt den Rip Curl Search Pro 2008 auf Bali und ist somit erst das 2. vollwertige Tour-Mitglied, der dieses Jahr einen Sieg auf dem Konto hat. Wie konnte es dazu kommen dass Slater hier den Sieg verpasst hat ? Nicht ganz unschuldig daran ist Euro-Fighter und Tour-Rookie Tiago Pires, der am Ende auf einem sensationellen Platz 3 landet.

Tag 1

Der Swell-Fluch der letzten ASP-Saison scheint endgültig vorbei, so wurde der Contest gleich am ersten Tag in Padang Padang bei epischen 8 Fuss Barrels gestartet. Noch war die Welt der Top-Favoriten in Ordnung. Slater gewann seinen Heat locker mit einer 10 und einer 9.17 bei der er einfach mal Switchfoot in eine heftige Barrel zog. Heat des Tages war wohl der Heat von Joel Parkinson, denn Wildcard Bruno Santos und Rookie Jordy Smith waren ebenfalls on fire. Trotz eines 18er Gesamt-Scores von Santos konnte sich Parko mit ein knappen halben Punkt mehr sein Ticket in Runde 3 sichern.

Aus europäischer Sicht erfreulich, Tiago Pires konnte seinen 1. Runden-Heat gegen Adriano de Souza und Pancho Sullivan für sich entscheiden.

Tag 2

Die Verlierer des Vortages durften in Uluwatu nachsitzen. Grösstenteils konnten sich die Favoriten durchsetzen. Aufgrund schlechter werdenden Wellen wurde der Contest nach Heat 10 vertagt.

Tag 3

Für den Aufreger des Tages sorgte Danny Wills gegen Dane Reynolds. Dane lag bis kurz vor Ende deutlich zurück und brauchte einen soliden Score um den Heat noch umzudrehen. Kurz vor Schluss kommt dann doch noch ein Set mit Potential. Wills mit Priority (Wellen-Vorrecht) sitzt sehr tief, paddelt die Welle aber in völlig aussichtsloser Position an  und zieht in eine Closeout-Section. Dane paddelt ca 100 m weiter unten die gleiche Welle an und zieht sich auf dem Weg die Wand entlang insgesamt 3 tiefe Barrels rein. Laut Regelwerk darf aber immer nur 1 Surfer auf einer Welle gewertet werden und da Wills Priorität hatte wurde Reynolds Ride nicht gewertet und er durfte die Koffer packen.

Tag 4

Heat 8 - Kelly Slater vs Tiago Pires. Hörte sich zunächst nach einer klaren Sache an und zunächst lief es für den King auch nach Plan. Schnell hatte er zwei 8er Scores auf dem Zettel und hatte Tiago in eine Combo-Situation gebracht, d.h.  er brauchte mindestens 2 gute Wellen um noch an Slater vorbeizuziehen. Aber der Portugiese gab nicht auf und schlug 5 Minuten vor Schluss mit einer 9.17 zurück. Fehlte immer noch eine gute Welle. Sekunden vor Schluss, ein Set rollt heran, Slater mit Priority schnappt sich die 1.Welle, die aber sofort dichtmacht. Die 2. Welle ist besser, Tiago hat freie Bahn, zieht tief in die Tube, schiesst einige Sekunden später aus der Röhre und reisst die Arme hoch, das ist es 8.40 Punkte und der Sieg gegen Slater. Grosser Jubel am Strand, denn die restichen Top10 Fahrer wittern ihre Chance dieses Jahr doch noch an Kelly heranzukommen.

Auch für Mitfavorit CJ Hobgood ging es nach Runde 3 nach Hause, er musste sich Miky Picon geschlagen geben. Ein guter Tag für die Euroforce, Tiago, Miky und Jeremy Flores - trotz Verletzung - weiter.

Tag 5

Tag 5 der Waiting Period und schon Finaltag. Die Wellen in Indo sind so gut, dass einfach kein kompletter Lay-Day notwendig war.

Bede Durbridge, Joel Parkinson, Bobby Martinez, Mick Fanning, Andy Irons...nein das sind nicht die Gewinner aus Runde 4, sondern die komplette Riege an Top-Favoriten wurde einfach mal von ihren Gegnern nach Hause geschickt. Eigentlich war das ihre Chance Boden gut zu machen um doch noch auf der Jagd nach dem Tour-Titel ein Wörtchen mitzureden. Glück für Slater, denn so schmilzt sein Vorsprung kaum. Besonders Pech hatte Joel Parkinson, der sich zum Ende seines Heats gegen Fred Pattacia trotz eines Gesamt-Scores von 18.4 Punkten im Combo-Land befand. Pattacia hatte einen sensationellen Score von 19.5 Punkten eingefahren

Im Viertelfinale war von den Titelanwärten nur noch Taj Burrow übrig aber passend zum Event-Verlauf durfte er dort seinen Hut nehmen. Chris Ward, normalerweise auch eher im Mittelfeld zu finden liess ihm keine Chance.

Tiago Pires hatte einen tierischen Lauf und konnte sich bis ins Halbfinale vorarbeiten, flog dann aber in einem Heat mit relativ niedrigen Scores gegen Fred Pattacia raus. Er schliesst den Event mit einem sesationellen 3. Platz ab und macht sich langsam einen Namen wenn es um heftig barrelnde Lefthander geht.

Finale: Bruce Irons gegen Fred Pattacia. Am Ende hat Bruce die bessern Karten und gewinnt das Finale souverän mit ein paar tiefen Barrels. Scheint als ob es ein versöhnliches Abschlussjahr für Bruce auf der Tour wird. Er hat bereits Anfang des Jahres Angekündigt, dass dies sein letztes Jahr auf der Tour werden wird. Der fehlende Druck, sich nicht wieder qualifizieren zu müssen tut ihm wohl ganz gut.

 

Videohighlights Auswahl:

Runde 1 Highlights

Runde 2 Heats 1-9 Highlights

Runde 2 Heats 10-16 Highlights

Runde 3 Highlights
 
Final Heat - Bruce vs Fred